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- Jun 14, 2024, 5:37 PM
- ⛅ 19 °C
- Altitude: 37 m
PortugalPraia de Labruge41°16’43” N 8°43’6” W
1. Etappe: Porto - Labruge

Morgens früh um 3:50 Uhr ging der Wecker und Dani hat mich zum Flughafen nach Düsseldorf gebracht.
Eigentlich dachte ich, dass es schnell gehen würde. Aber Eurowings hatte so eine lange Schlange. Zum Glück war ein super Mitarbeiter dort, der alles im Griff hatte. Er hat das letzte Stück der Schlange mitgenommen und zu einem anderen Schalter gebracht. Gerade rechtzeitig zur Eröffnung des Boardings kam ich am Gate an und konnte ein paar Minuten später ins Flugzeug einsteigen. Ein paar andere Pilger habe ich schon gesehen.
Ein Pilgerehepaar quatschte mich im Bus zum Flugzeug an und fragte: „Wo geht es denn hin?“ Ich: „Porto.“ Ganz kluge Antwort, da der ganze Bus nach Porto fliegt. Habe mich aber schnell gefangen und was gequatscht. Eigentlich hat er nur erzählt, wie toll pilgern sei. Seine Frau hat gelächelt.
Im Flugzeug habe ich ein bisschen geschlafen. Kurz vor der Landung kam die Durchsage vom Kapitän: „Aufgrund des schlechten Wetters, müssen alle Elektrischen Geräte komplett ausgeschaltet sein. Flugmodus ist nicht erlaubt. Bitte schauen Sie auch noch einmal in die Sicherheitshinweise.“ Da bekam ich dann doch etwas Sorge. Aber alles halb so wild. Ein paar Turbulenzen und sehr schlechte Sicht. Aussteigen, Rucksack in Empfang nehmen und ab zur Metro. Am Ticketschalter habe ich Berit aus Hamburg kennengelernt. Ich habe ihr geholfen ein Ticket zu kaufen. Berit hat einen kleinen Rucksack (so was habe ich bei Tagesausflügen dabei) auf ihrem Rücke . Ich beneide sie, dass sie so gut packen konnte. Ich konnte mich überhaupt nicht entscheiden, was ich so alles brauche.
Gemeinsam machen wir uns auf zur Kathedrale. Im Zug treffen wir wieder auf das deutsche Ehepaar und wir quatschen alle gemeinsam.
In der Innenstadt verabschiedet sich das Ehepaar und Berit begleitet mich zur Kathedrale. Wir holen uns unseren ersten Stempel ab und der nette Herr erzählt uns ganz viel über den Caminho.
Ich verabschiede mich von Berit (sie geht erst morgen los) und besichtige die Kathedrale. Eigentlich will ich eine Kerze anzünden aber das gibt es dort nicht. Dann bete ich halt.
Als ich rausgekommen bin, fing es an zu regnen. Gut, dass ich nicht nur den Poncho eingepackt habe, sondern auch noch eine Regenjacke.
Schnell in die Metro zurück, denn ich möchte raus aus Porto ans Meer fahren und dort meinen Jakobsweg beginnen. Aber ich habe mich nicht richtig informiert. Ich muss den Bus nehmen. Im Regen also die Bushaltestelle gesucht und auch gefunden.
Entspannt fahre ich raus aus der Stadt und mache dabei eine kleine Stadtbesichtigung mit dem Bus. Doch leider hatte der Bus Motorprobleme und wir müssen aussteigen und auf den nächsten Bus warten (kam innerhalb von 5 Minuten). Dabei habe ich Lag, eine israelische, junge Frau kennengelernt. Wir fahren zusammen mit dem Bus nach Mathosinhos, holen uns einen weiteren Stempel ab und beginnen den Jakobsweg. Es ist gar nicht so einfach, mal alleine zu sein.
Aber nach ca. 1 Stunde trennen sich unsere Wege, da sie einen längeren Fotostopp macht und ich weiterlaufen möchte.
Ich habe nämlich Sorge, dass es keinen Platz mehr in der öffentlichen Herberge gibt. Leider kann man dort nicht reservieren.
Der Weg ist traumhaft. Die Sonne kommt raus und ich wander im T-Shirt.
Als Mittagessen gibt es einen kleinen Snack auf der Bank: Langjänger, Kekse und Wasser.
In Labruge nehme ich Google-Maps zur Hilfe. Ich bin schon ziemlich erschöpft und wunder mich doch, dass die Herberge so weit außerhalb ist. Ich gehe durch ein Dorf mit viele Bauernhöfen und keine Herberge in Sicht. Ein zahnloser, alter Portugiese, den ich angesprochen habe, gibt mit zu Verstehen, dass hier keine Herberge gibt und ich wieder zurück muss. War schon sehr verunsichert, was ich jetzt tun soll. Also mutig sein: ich habe in der Herberge angerufen. Die Herbergswirtin erzählte mir, dass Googlemaps den Ort falsch markiert hat. Ich sollte wieder Richtung Strand laufen. Also zurück! 3 km Umweg. Ich war ziemlich k.o. aber habe die Herberge gefunden. Ich bin doch tatsächlich an der Herberge vorbeigelaufen. 15,9 km und ich bin da!
Eingecheckt und ein unteres Bett an der Wand bekommen. Viele alte Männer in meinem Zimmer. Das kann ja heiter werden mit dem Schnarchen. Insgesamt gibt es 12 Betten bei uns im Zimmer und noch mit einer offenen Durchgang in den nächsten Schlafsaal. Die Stimmung ist eher reserviert und jeder macht was für sich oder viele sind auch zu zweit unterwegs. Das Pilgerleben in den Herbergen habe ich mir doch anders vorgestellt.
Aber ich bin froh, dass ich es geschafft habe. Es geht ans Bett fertig machen (Einmalbezug für die Matratze und Kopfkissen), duschen und Wäsche waschen. Beim Duschen habe ich mein Handtuch vergessen. So musste ich mich mit meinem alten T-Shirt abtrocknen.
Ich dachte, ich wäre klug und habe nur Sicherheitsnadeln mitgenommen. Spart Platz ABER die Kleidung rutscht an der Wäscheleine hin und her und knüddelt dann zusammen und trocknet nicht so gut. Danach ein bisschen auf der „Terrasse“ ausgeruht, dann kurz in den Minimarkt Wasser und Obst für morgen besorgen und danach in eine kleine Snackbar, um was zu Essen. Leider mega schlechtes Essen.
Am Abend habe ich dann noch meine nächste Etappe für morgen geplant. Gar nicht so einfach. Auf der einen Seite möchte ich Strecke machen aber auf der anderen Seite nicht zu viel zum Beginn, weil ich mich erst an das lange Wandern gewöhnen muss. Und dann kommt auch noch dazu, dass viele Pensionen schon ausgebucht sind. Dann buche ich mir halt ein einfaches Hotel :)
Um 9 Uhr liege ich schon in meinem Schlafsack und mache mir die Kopfhörer in die Ohren und höre die Drei???.Read more