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  • День 5

    Dunkle Geschichte und Ibizza

    16 мая 2023 г., Германия ⋅ 🌬 13 °C

    Der Weg durch den Wald ist schön. An einer Beschilderung treffe ich PuraVida, BonnGiorno und Wattn Outdoor aka Sherrif Meyer. Schön Euch zu sehen. Ihr glaubt ja nicht was ich in der letzten Stunde alles erlebt habe! 😂 Nach einiger Zeit gelange ich an eine Eisenbahnstrecke, laufe diese mehrere 100 Meter entlang, wechsele über eine Brücke die Seite, nur um dort die gleiche Strecke wieder zurück zu latschen.

    Kurz danach stehe ich mitten in den Feuersteinfeldern. Eine bizarre Landschaft liegt vor mir. Eine Heideartige Fläche, mehrere 100 Meter breit wie lang, eingerahmt in prächtigen Kiefernwald. Dieses steinerne Meer ist vor mehr als 3000 Jahren entstanden. Fasziniert inspiziere ich das Areal, mache Fotos und Videos. Dann geht es weiter. Die steinerne Heide liegt hinter mir, nun befinde ich mich in einer Heidelanschschaft der herkömmlichen Art. Nicht weniger schön und die Sonne setzt die Natur prächtig in Szene. Auf einer Aussichtplattform mache ich Pause, trinke etwas und plane wo es nun weitergehen soll. Hier bleiben in schöner Natur oder zurück an die Ostsee und somit zu einem weiteren skurilen Ort?

    Trotz meiner negativen Vorerfahrung entscheide ich mich für den Weg ans Meer, wohl wissend das der nächste Ort bei weitem nicht das Gruselpotential aufweisen wird wie das Schloss zuvor. Vorher begebe ich mich aber nochmal für einen letzten Abstecher an den kleinen Jasmunder Bodden mit Blick über das Schilf und auf den naheliegenden Baumwipfelpfad. Nun geht es aber entgültig auf die andere Seite.

    In Prora wurde und wird schwer umgebaut. Hier halten sich dunkle NS Vergangenheit und kommunistische Nachkriegsgeschichte das Händchen. Der "Koloss von Prora" sollte ein von den Nazis errichtetes Badedomizil für 20.000 Menschen werden. Nach Kriegsbeginn wurde von den Fertigstellungsplänen abgerückt. Ab 1945 wurde der Komplex zu einer Kaserne der Nationalen Volksarmee umgrüstet. Seit 2016 wurde hier mächtig Geld in die Hand genommen, um das Kraft durch Freude Image und die NVA Vergangenheit, entgültig hinter sich zu lassen. Auf 2,5 km ist eine noble Wohn- und Restaurantmeile entstanden. Die einzelnen Komplexe hören seither auf die klangvollen Namen der Rügener Badeorte oder Hiddensee. Die neue Adresse lautet schlicht Südstrand!

    Nachdem ich die komplette Meile entlang flaniert bin, entscheide ich mich diesen skurilen Wandertag als Strandspaziergang Richtung Binz austrudeln zu lassen. Die Sonne meint es mittlerweile richtig gut und einige Strandbuden haben geöffnet. An einer der letzten Buden lasse ich mich hinreißen, bestelle einen Mojito und lasse es mir mit Meerblick gut gehen. Aus dem Hintergrund erklingen gechillte Beats aus dem Café del Mar. Musik die ausschließlich für solche Momente bestimmt zu sein scheint. Ich bin angekommen auf Ibiza! 😎 Nachdem der Mojito geleert ist genehmige ich mir gut gelaunt noch ein Weizen oben drauf. Bin ja schließlich im Urlaub. Dann ist aber auch genug. Der Doppelwums aus Cocktail und Weizen zeigt seine Wirkung. Etwas wackelig stehe ich auf, begebe mich runter ans Wasser und schwanke sanft dem Sonnenuntergang und meiner Ferienwohnung entgegen.
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