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  • Day 43

    Tourist sein ist mitunter stressig

    May 11 in France ⋅ ☀️ 20 °C

    Unser heutiges Campingplatztier ist ein Huhn, welches uns zum Frühstück regelrecht anbettelt. Soweit, so entspannt.
    Mit der Entspannung ist es aber auch bald vorbei, denn heute geht es zu einem der großen Touristenhighlights Frankreichs: Le Mont-Saint-Michel.
    Vielleicht kennst Du ja schon das Bild von der markanten Insel mit dem charakteristischen Turm der Abtei und dem umliegenden Dörfchen (das übrigens 25 Einwohner hat)!?

    Früher war le Mont-Saint-Michel tatsächlich nur bei Ebbe erreichbar. Durch den Bau eines Dammes ist die Umgebung über Jahrzehnte hinweg so versandet, dass die Insel aktuell nur noch an ca. 70 Tagen im Jahr von Wasser umgeben ist. Der Damm wurde beseitigt, um die Versandung rückgängig zu machen. Mittlerweile führt ein ca. 2 km langer Steg bis an das Stadttor heran und lässt im Jahr über 2 Millionen Touristen hineinströmen in das kleine Juwel.

    Mont-Saint-Michel war in seiner Geschichte eine bedeutende Abtei, Pilgerort, eine fast verlassene Insel und eines der berüchtigsten Gefängnisse Frankreichs.

    Heute ist hier schon allein das Parken eine logistische Meisterleistung, die einiges an Personal erfordert. Unser vorab gebuchtes Zeitfenster für den Besuch der Abtei verursacht Zeitdruck und nimmt schon vorab die Leichtigkeit, um das alles mit etwas Abstand und Ruhe zu betrachten.
    Rückblickend würde ich sagen, dass dieses Juwel eher von außen glänzt. Vielleicht konnte ich den Glanz aber auch einfach nicht wahrnehmen inmitten der Massen. Wie Thomas so schön sagte: Ich wünschte uns 5 Tage in die Vergangenheit zurück, als die Franzosen noch keinen Urlaub hatten.

    Überrascht stellen wir fest, dass wir mit unserem Besuch der Abtei die Bretagne schon verlassen haben. Willkommen in der Normandie! Wir suchen uns einen Campingplatz am Strand, müssen insgesamt 4 Plätze ansteuern, bis wir eine Parzelle ergattern. Auch am Strand tummeln sich unzählige Urlauber.

    Wie entspannt das Reisen in der Nebensaison war, fällt erst mit diesem Kontrast wirklich auf. Jetzt fühlt man sich wie einer unter vielen, wie ein Tourist eben. Das wäre auf Dauer ganz schön anstrengend. Aber vielleicht ist ja ab morgen Abend wieder Nebensaison!
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