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- Day 11
- Wednesday, September 24, 2025 at 2:11 PM
- ☀️ 15 °C
- Altitude: 2,049 m
RomaniaCârțișoara45°36’20” N 24°37’2” E
…wo die (wilden) Bären wohnen
September 24 in Romania ⋅ ☀️ 15 °C
Auch bei uns kündigt sich das Ende des Sommers an. Unseren letzten warmen Tag verbringen wir mit einer Tour über die Karpaten.
Der Weg führt uns durch grüne Hügel und kleine Dörfer, in denen wir von den wenigen Menschen auf der Straße aufmerksam beäugt werden. Die Karpaten zeichnen sich schon als Silhouette am Horizont ab.
Auf dem Weg in die Berge schießt mir aus gegebenem Anlass eine Frage in den Kopf: Wie finden Bären das eigentlich, wenn Frau ihre Regel hat? Ich nehme das Thema sehr ernst… und erfahre, dass es dazu sogar eine Studie gibt. Alles kein Problem, besagt diese. Mit weiteren Faktenwissen bereiten wir uns auf möglichen Bärenkontakt vor.
Die Transfagarasan ist eine der beliebtesten Passstraßen der südlichen Karpaten, die sich in steilen Kurven nach oben windet und uns bis auf 2042 Höhenmeter führt. In der Draufsicht sieht sie aus wie eine Carrera-Rennstrecke. Ich kneife ein Auge zu und fange an, mit dem Finger die kleinen Autos unter mir imaginär die Straße entlang zu schieben.
Am höchsten Punkt erwartet uns der Balea-See. Der kleine Gletschersee mit Berghütte hat sicher schon für viele Instagram-Bilder hergehalten. Es ist auch wunderschön, wie sich die Berge im klaren Wasser spiegeln. Nur muss man in der Lage sein, das Drumherum gut auszublenden. Volle Parkplätze, Souvenirstände und viele Menschen, die auf den umliegenden Wegen herum kraxeln. Das macht nicht unbedingt Lust zu bleiben. Also genießen wir die Seerunde und ergattern noch leckeren Käse und richtig tolles Kartoffelbrot für den Abend. Weiter geht’s!
Auf einmal gibt Thomas Telefon Alarmtöne von sich. Hektisches Drücken verhindert, das wir checken können, was los ist. Mein ach so tolles iPhone schreit uns erst fünf Minuten später an. Warnung vor einer Bärensichtung im Arefu-Gebiet! Es wird gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten und den Bären nicht zu füttern.
Schon auf der gesamten Strecke warnen uns Schilder vor dem wilden Einheimischen. Die Bärendichte ist hier vier Mal höher als in anderen Gegenden. Eigentlich sollte man sich hier glücklich schätzen, wenn man KEINEN Bären zu Gesicht bekommt.
Normalerweise scheuen sie den Kontakt zum Menschen, doch hier werden sie von Touristen gefüttert, bestaunt, teilweise steigen die Leute aus, um Selfies zu machen. Dabei entstehen immer wieder brenzlige Situationen. Anfang des Jahres ist zum Beispiel ein Italiener gestorben, weil er bei eben so einer Aktion einer Bärenmama in die Quere kam.
Das Ganze bringt mit sich, dass sich die Tiere immer näher an die Dörfer heranwagen, um den Müll nach Futter zu durchwühlen.
Ja, auch wir haben einen Bären gesehen… der am Straßenrand saß und aus einem Auto heraus mit Äpfeln gefüttert wurde. Ein skurriler Moment, denn irgendwie beeindruckt das Tier (vor allem, wenn man selbst im sicheren Auto sitzt), aber gleichzeitig findet man die Situation ganz schön doof.
Die Gegend lädt auf keinen Fall zum wild Campen und auch nicht wirklich zum wandern ein.
Nach einem Zwischenstopp an einer beeindruckenden Talsperre landen wir also bei “Dracula Camping“ und fühlen uns hinter einem elektrischen Zaun gut aufgehoben. Hier hätte es auch eine Wandertour zu einer Burgruine gegeben, wegen der wir uns eigentlich für den Platz entschieden haben. Nun lese ich, dass die Tour vor ein paar Monaten noch geschlossen war wegen zu vieler Bärenkontakte. Jetzt haben sie den Weg mit einem Elektrozaun gesichert und über Lautsprecher wird laute Musik gespielt, um die Tiere zu verschrecken. Das ist alles nur noch merkwürdig.
Bei Brot und Käse planen wir um und haben nun ein tolles Ziel für die kommenden frischen Wandertage vor uns.Read more













Traveler🫣😵💫😲😱😳
Traveler🐻🙈❤️❤️❤️