- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 12
- Thursday, September 25, 2025 at 1:47 PM
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 862 m
RomaniaPodu Dâmboviței45°24’21” N 25°11’19” E
Hier sind wir richtig
September 25 in Romania ⋅ ☁️ 15 °C
Wenn man das erste Mal irgendwohin fährt, dann entdeckt man auf seiner Reise die Orte, an denen man das nächste Mal länger bleiben möchte.
Südlich von Brasov landen wir in Bran, bekannt für die Dracula Burg, die wir zwar vor der Nase haben, aber nicht besuchen. Wir befinden uns hier zwischen dem Bucegi und dem Piatra Craiului-Nationalpark, sind umgeben von schönster Landschaft und unzähligen Wanderwegen. Wenn es nicht schon so kalt wäre und die nächste Woche nicht mit Regen aufwarten würde, dann wären wir wohl bis zum Ende unserer Reise hier.
Man hat die Wahl zwischen der Besteigung der umliegenden 2000er (dafür müssen wir wohl nochmal wiederkommen) und abwechslungsreichen Touren durch das Umland. Dabei kommt man dem hiesigen Landleben ganz nah, läuft immer wieder über blühende Weiden, vorbei an kleinen Schäferhütten oder auch mal den Hang direkt hinter einer Pension hinauf.
Noch vor einer Woche wären die Schafe vielleicht auf den Weiden gewesen und hätten das Bild perfekt gemacht. Doch am letzten Septemberwochenende feiert man in Bran den Schafabtrieb. Dazu später mehr.
Eine kleine Geschichte am Rande:
In Rumänien kann man sehr schnell zu einem Haustier kommen. Wenn wir weiterfahren, müssen wir erstmal kontrollieren, ob wir nicht eine der kleinen Katzen im Auto haben, die uns immer wieder besuchen. In unser Herz geschlossen haben wir aber Bärlinde.
Wir begegnen ihr und ihrem Freund (nennen wir ihn Fiffy) bei einem Zwischenstopp auf einem Campingplatz. Sie sind die einzigen, die uns erwarten, immerhin schwanzwedelnd und voller Freude. Als wir uns auf eine Erkundungstour begeben, begleiten sie uns kurzerhand. Im Bärenland kann es ja nicht schaden, einen Hund dabei zu haben… oder zwei, denken wir. Fiffy ist links und rechts unterwegs, springt voller Energie durch die Wiesen während Bärlinde entspannt vor uns herläuft, die Aussicht genießt und ihre Markierungen auffrischt.
Auf einmal steht ein Hund, groß wie ein Wolf, auf dem Weg. Als er zum bellen erstmal hinter den Zaun rennt, entspanne ich mich. Dann sehe ich zwei weitere Hunde, die in das Bellen einstimmen, auf uns zurennen und nicht sehr freundlich aussehen. Bärlinde drückt sich an meine Seite und schaut mich, scheinbar fragend, an. Ich sage einfach nur „weiter, nicht stehen bleiben!“ und so kommen wir erstmal sicher an den Hunden vorbei.
Die Situation beruhigt sich. Fiffy ist längst über alle Berge.
Etwas später schnüffelt Bärlinde in den Wald hinein und versteckt sich danach zwischen uns. Wir drehen um. Dort unten sitzen nun wieder zwei dieser Wolfshunde. Der eine rennt wie gehabt zum bellen hinter den Zaun, der zweite wird von Bärlinde spielerisch angesprungen und gibt sich ganz entspannt.
Der Zufall will, dass wir ein drittes Mal an der Meute vorbei müssen. Diesmal sehen wir hinterm Zaun den Schäfer mit seiner Herde. Oh, oh! Das bringt die Hütehunde natürlich in den Verteidigungsmodus und da wir ja nun schon zum dritten Mal hier einschleichen, können wir nichts Gutes im Schilde führen. Frei nach dem erprobten Motto „ nicht stehen bleiben“ laufen wir weiter, Bärlinde vorweg, ich als letzte im Dreiergespann… direkt hinter mir bedrohliches knurren.
Das scheint mir gerade brenzliger als eine Begegnung mit einem Bären. Ich drehe mich leicht zur Seite und sehe direkt hinter mir gefletschte Zähne, viel zu nah…. Wieder wegdrehen und langsam weiter! Die Anspannung ist groß, ich stolpere, was den Hund zusätzlich aufregt. Den Schäfer scheint nicht so recht zu interessieren, was da passiert… meine Phantasie allerdings schlägt Purzelbäume. Ich sage zu mir selbst und zum Hund „schhhh, wir gehen weiter, alles gut.“ Ich glaube, ganz kurz singe ich sogar leise.
Mit der Entfernung werden die Tiere tatsächlich wieder ruhiger. Nur ein kleiner Kläffer bellt Bärlinde noch hinterher, die einfach tiefenentspannt bleibt. Geschafft!
Am Campingplatz angekommen, ist auch Fiffy wieder da. Nach diesem verbindenden Abenteuer fällt es uns schwer, Bärlinde zu verabschieden, aber wir beschließen, ohne sie weiterzufahren… Für den Fußraum wäre sie zu groß.Read more
















TravelerWieder so richtig schön geschrieben. Ich liebe Deine Geschichten🥰🙋🏻♀️😘