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  • Day 192

    der islam und unser problem damit

    April 11 in Uzbekistan ⋅ ☁️ 21 °C

    nun waren wir 3 nächte in samarkand. dabei haben wir den registan und weitere moscheen gesehen. die dimensionen dieser gebäude sind unglaublich! und alles wunderschön geschmückt. eine augenweide.
    die frauengruppe auf dem ersten bild fragte uns nach einem foto. sie konnten kein englisch, haben sich aber richtig gefreut uns zu treffen. und wir ebenso.

    nun, welchen imput gibt es heute?

    ich wage mich an ein thema über das seit jahren hitzige diskussionen in der schweiz und europa- bzw weltweit geführt werden. kaum eine religion spaltet uns mehr. ein thema, wo wir uns nur zu oft von vorurteilen und unwissen leiten lassen und selten einen persönlichen bezug haben, geschweige denn, den diskurs suchen.
    (natürlich bin ich erst 20 und kann noch nicht alles wissen. im darauffolgende text sind paar meiner gedanken zum thema von den letzten tagen)

    usbekistan ist ein muslimisches land.

    "Häufig wird bewusst ein Bild von «dem Islam», welcher als Bedrohung für «den Westen» wahrgenommen und mit Gewalt und Terrorismus in Verbindung gebracht wird, propagiert." (www.humanrights.ch )

    denn während die nzz immer mal wieder vor einer "islamisierung" warnt und die svp schon neue wahlposter bastelt und versucht, den islam per se zu verbieten (jedenfalls gefühlt), ist er an sich erstmal eine religion wie das christentum. und natürlich kann man diesem auch kritisch gegenüber stehen.
    aber die steigende "angst" vor muslim*innen in europa und ihre ständige verbindung mit terrororganisationen und stark konservativ-patriarchalen strukturen ist erschreckend.

    an dieser stelle will ich mich nicht zu tief im thema verlieren. ich glaube wichtig ist, dass wir zunächst religion und "im namen der religion" bzw. tradition/ gesellschaftliche sitten, trennen.

    der rassismus gegen muslim*innen steigt und das nicht erst seit gestern. es ist halt auch einfach ein gemeinsames feindbild zu haben.

    denn so kann man sich solidarisieren und gemeinsam mit dem finger auf leute zeigen mit denen man sich höchstwahrscheinlich nie persönlich unterhalten hat.
    weil wenn gewalt an frauen ein "importiertes problem" ist, heisst das, dass wir nicht beim netten nachbarn anfangen müssen, sondern bei "denen". und ich verstehe, dass das einfacher ist, aber ist es auch die lösung?

    die frage ist vielmehr wovon haben wir denn so furchbare angst? glauben wir wirklich, dass in der schule plötzlich mehr leute arabisch reden anstatt schweizerdeutsch? das ist doch absurd.
    klar machen mir terroranschläge angst, aber das macht auch anderen muslim*innen angst.
    und ich bin die erste die sagt, frauenrechte sind menschenrechte, aber wie viel religion und wie viel tradition steckt wirklich hinter diesen patriarchalen strukturen?

    vielleicht hilft dies ja als gedankenanstoss. ich bin es leid zu hören "wir müssen uns in ihrem land auch anpassen, dann können sie es ja auch". als ob es "ein" land wäre und als ob sie sich nicht anpassen würden. weil du ja so genau weisst wie wenig mühe sie sich in der schweiz geben, weil du ja mit so vielen schon gesprochen hast.
    es gibt weder "einen islam" noch gibts überall nur ansatzweise die gleichen regeln. diese ganze pauschalisierung greift zu kurz und leuten sagen zu wollen wie sie ihre religion ausleben sollen, obwohl sie niemandem schaden, ist nicht demokratiefreundlich.

    wir haben viele super liebe muslim*innen kennengelernt und auch sie stehen teilweise kritisch ihren sitten gegenüber.
    lasst uns doch gemeinsam nicht alle in den gleichen topf werfen.
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