6.T Ankommen Mindelo

Sechs Tage Ozean mit Nachtwachen stecken uns in den Knochen.

Santo Antao in Sicht. Der Landfall naht. Sao Vicente erscheint weiter östlich.
In der Abendsonne gleiten wir raumschots mit einem Sundowner auf dem Vorschiff dahin. Die Atlantikwellen heben und senken uns sanft auf den letzten Meilen. Die grünen Hänge und Täler schälen sich heraus.

Heute Abend kommen wir in Mindelo an.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Mindelo?origin=…

Wir erreichen unser Ziel vor der Zeit. Eine wunderschöne Überfahrt.
Die letzten Seemeilen sind spannend.
Schwieriges Bergen des Code Zero bei 20 kn, die Enge der Hafeneinfahrt schon in Sicht und das Tageslicht verblassend. Er rollt sich noch einmal auf. Wir müssen das Fall lösen und mit aller Kraft zerren wir ihn auf das Trampolin.
Zwischen der drohenden Islas de Passoures mit ihrer Pyramidenform und Sao Vicente gleiten wir durch die Enge in den Hafen.
Im Hafen um die Wracks herum navigieren. Ein kreuzender Frachter. Ich entscheide, ihm aufgrund seiner Größe den Vortritt zu lassen. Stockdunkel ziehen seine Positionslichter 100 m vor uns in Schleichfahrt vorbei zu seinem Dock. Im Hintergrund die nächtlichen Lichter von Mindelo. Die in der Karte verzeichneten Ansteuerungslichter sind nicht zu identifizieren. Mit unserem Radar taste ich mich voran. Über Kanal 72 versuche ich mit der Marina Kontakt zu bekommen. Überraschend meldet sich umgehend eine nette und knarzende Stimme. Wir sollen zu seinem orangenen Licht kommen. Wenn wir wüssten, wo da ist. Also näher ran. Mit der Taschenlampe erkennen wir die Stege und versuchen wieder zu knarzen. Da sehen wir seine orangene Taschenlampe. Wir legen in der Dunkelheit mit einem perfekten, sanften Manöver rückwärts an. Der sehr nette Marinero Peisch (der Fisch) begrüßt uns herzlich. Ein wunderbarer Empfang. Nach den Mooringleinen auf dem Borderdeck sind wir fest auf den Kapverden. Auf dem Tisch drei kühle Anlegebiere. 750 sm sicher geschafft

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