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  • Dritter Zwischenstop - Sarajevo

    September 15, 2019 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☀️ 21 °C

    Nach Ungarn fuhren wir ein kurzes Stück durch Kroatien und kamen dann an die Grenze zu Bosnien und Herzegowina. (Dort würden wir übrigens auch sofort wieder nach der Grünen Karte gefragt). In Bosnien änderte sich nach der Grenze das Landschaftsbild komplett. Erstmal waren nur Schornsteine, Strommasten und Fabriken zu sehen. Viele Gebäude standen leer, waren am Zerfallen oder vom Krieg zerstört. Aber die Landschaft war sehr, sehr schön.

    In Bosnien gab es sehr viele Polizeikontrollen bzw. Geschwindigkeitskontrollen. Das war ziemlich aufregend, weil oft nicht klar war wie schnell, oder eher gesagt langsam, wir gerade fahren dürfen da es offensichtlich an Straßenschildern mangelt. Allerdings würden wir immer von entgegenkommenden Fahrzeugen gewarnt. Das war super nett.

    Die meiste Strecke auf unserer Reise fuhren wir bisher auf Landstraßen und durch kleine Örtchen, so dass wir viel vom jeweiligen Land sehen konnten. Gegen Ende unserer heutigen Route fuhren wir ein kurzes Stück auf der Autobahn. Und plötzlich hatte ich das Gefühl, dass unser Auto etwas weniger Power hat und der Motor ruckelt. Ein paar Sekunden später ist dann auch die Gasanlage ausgefallen und wir direkt voller Sorgen, da wir das selbe Problem ja bereits aus Kroatien kannten.

    Zum Glück waren wir nur noch ca. 30 Minuten vom Camping Platz entfernt. Nur noch quer durch Sarajevo und einen Berg bis ganz nach oben.
    Dort oben konnten wir eine wunderschöne Aussicht genießen und haben es anschließend tatsächlich auf den Camping Platz geschafft.

    Der Camping Platz war ziemlich klein, mit Blick über die Stadt und wurde von Oliver betrieben, der gerne von morgens bis abends kifft. Allerdings haben wir später von seinem Bruder erfahren, dass Oliver im Krieg nicht, wir er, geflüchtet, sondern in Sarajevo geblieben ist und viele schlimme Dinge gesehen und miterlebt hat.

    Jedenfalls erzählte Natalie Oliver von unserem Autoproblem und er wollte direkt mal mit unter die Motorhaube schauen. Kurzfassung: der Auspuff spuckte schwarzen Ruß aus, stieß plötzlich weißen Rauch aus und Oliver meinte, wir sollten damit auf keinen Fall weiter fahren. Noch nicht einmal zum Flughafen würden wir damit noch kommen. Das Motoröl roch komplett verbrannt, das Auto schluckte mittlerweile 2 Liter Öl pro 300km und verbrauchte dabei auch noch wie blöde Kühlflüssigkeit. Und Olivers Vorahnungen klangen alle katastrophal.
    Natalie war am Rande eines Nervenzusammenbruches und wir sehr verzweifelt. Der Plan war dann, dass morgen ein Freund von Oliver vorbei kommen sollte um sich das Auto anzuschauen und es ggf. in eine Werkstatt zu bringen. Retten was noch zu retten ist.
    Der Abend war gelaufen, wir bauten unser Zelt auf und versuchten zu schlafen.
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