Roadtrip III - Albanien

September 2019 - April 2024
An open-ended adventure by Natalie und Jennie Read more
  • 11footprints
  • 8countries
  • -days
  • 40photos
  • 0videos
  • 3.9kkilometers
  • Plan-los?

    September 13, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Überraschung, Überraschung, folgende Dinge fielen uns erst wenige Tage vor unserem Balkan-Roadtrip auf:

    - Albanien gehört nicht zur EU. Wir werden unterwegs also kein mobiles Internet haben und müssen die Reise tatsächlich so richtig im Voraus planen. Und für‘s Planen sind wir ja bekannt...
    - Für die Einreise nach Albanien benötigt man eventuell einen Reisepass, den Jennie natürlich nicht besitzt.
    - Eine Krankenversicherung, die Nicht-EU-Länder abdeckt wäre eigentlich auch ganz gut.
    - Und was ist eigentlich diese Grüne Karten für‘s Auto, die man anscheinend bei der Einreise in verschiedene Länder vorzeigen muss?
    Spoiler: dieser Punkt führte zur Verzögerung unserer Reise um 1,5 Tage.
    Read more

  • Erster Zwischenstop in Polen

    September 14, 2019 in Poland ⋅ ☀️ 11 °C

    Nach einer letzten Nacht im gemütlichen Bett im Haus in Polen, starteten wir heute früh unseren Roadtrip. So richtig.
    Chaotisch wie die letzten Tage liefen, mussten wir natürlich auch nochmal kurz umkehren, weil wir die Tasche mit all unseren Bad(e)sachen im Haus hinter einer Tür vergessen hatten. Typischer könnte ein Roadtrip für uns nun wirklich nicht starten.
    Aber dann ging‘s los. Aufgeregt und voller Abenteuerlust.
    Read more

  • Slowakei

    September 14, 2019 in Slovakia ⋅ ☀️ 21 °C

    Auch durch die Slowakei sind wir durch gesaust und haben eine Kaffeepause eingelegt. Mit erstaunlich gutem Tankstellenkaffee übrigens.

    Fun fact (jedenfalls war das für uns einer) in der Slowakei gibt’s den Euro. Whaaaat?!

    Ah, und hier mussten wir an der Grenze auch direkt die Grüne Karte vorzeigen. Das warten darauf hat sich also gelohnt.
    Read more

  • Zweiter Zwischenstop - Balaton

    September 14, 2019 in Hungary ⋅ ⛅ 17 °C

    In der Dämmerung kamen wir dann endlich am Balaton an und schlugen das erste mal auf dieser Reise unser Zelt auf. Mit Stirnlampe.

    Auf dem Weg zum Balaton gab‘s einen unfassbar schönen, dunkel gelb leuchtenden und riesengroßen Vollmond. Als wir dann am See standen, sah er leider schon nicht mehr so faszinierend aus. Aber trotzdem immer noch sehr schön.Read more

  • Tschüss Balaton

    September 15, 2019 in Hungary ⋅ ☀️ 21 °C

    Die erste Nacht in Zelt (auf neuen Isomatten) war nicht so entspannt, wie erwartet. Hoffentlich liegt das nicht an den neuen Isomatten.

    Wir haben unseren Wecker sehr früh gestellt, um den Sonnenaufgang am Steg anschauen zu können. Danach gab‘s den ersten Camping Kaffee auf den Campingstühlen. Ein weiteres Upgrade unserer Ausrüstung. Ich bin ja noch etwas skeptisch, ob wir die wirklich brauchen, aber Natalie ist davon absolut überzeugt. Wir werden sehen.

    Noch am Vormittag haben wir den Balaton dann weiter Richtung Süden verlassen. Die Straßen wurden immer leerer, die Dörfchen immer kleiner und uns kamen häufig auch Pferdekarren, wie den mit Heu beladenen, entgegen. Da kam das erste mal ein bisschen das Gefühl auf, in einem anderen Land zu sein.
    Read more

  • Dritter Zwischenstop - Sarajevo

    September 15, 2019 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☀️ 21 °C

    Nach Ungarn fuhren wir ein kurzes Stück durch Kroatien und kamen dann an die Grenze zu Bosnien und Herzegowina. (Dort würden wir übrigens auch sofort wieder nach der Grünen Karte gefragt). In Bosnien änderte sich nach der Grenze das Landschaftsbild komplett. Erstmal waren nur Schornsteine, Strommasten und Fabriken zu sehen. Viele Gebäude standen leer, waren am Zerfallen oder vom Krieg zerstört. Aber die Landschaft war sehr, sehr schön.

    In Bosnien gab es sehr viele Polizeikontrollen bzw. Geschwindigkeitskontrollen. Das war ziemlich aufregend, weil oft nicht klar war wie schnell, oder eher gesagt langsam, wir gerade fahren dürfen da es offensichtlich an Straßenschildern mangelt. Allerdings würden wir immer von entgegenkommenden Fahrzeugen gewarnt. Das war super nett.

    Die meiste Strecke auf unserer Reise fuhren wir bisher auf Landstraßen und durch kleine Örtchen, so dass wir viel vom jeweiligen Land sehen konnten. Gegen Ende unserer heutigen Route fuhren wir ein kurzes Stück auf der Autobahn. Und plötzlich hatte ich das Gefühl, dass unser Auto etwas weniger Power hat und der Motor ruckelt. Ein paar Sekunden später ist dann auch die Gasanlage ausgefallen und wir direkt voller Sorgen, da wir das selbe Problem ja bereits aus Kroatien kannten.

    Zum Glück waren wir nur noch ca. 30 Minuten vom Camping Platz entfernt. Nur noch quer durch Sarajevo und einen Berg bis ganz nach oben.
    Dort oben konnten wir eine wunderschöne Aussicht genießen und haben es anschließend tatsächlich auf den Camping Platz geschafft.

    Der Camping Platz war ziemlich klein, mit Blick über die Stadt und wurde von Oliver betrieben, der gerne von morgens bis abends kifft. Allerdings haben wir später von seinem Bruder erfahren, dass Oliver im Krieg nicht, wir er, geflüchtet, sondern in Sarajevo geblieben ist und viele schlimme Dinge gesehen und miterlebt hat.

    Jedenfalls erzählte Natalie Oliver von unserem Autoproblem und er wollte direkt mal mit unter die Motorhaube schauen. Kurzfassung: der Auspuff spuckte schwarzen Ruß aus, stieß plötzlich weißen Rauch aus und Oliver meinte, wir sollten damit auf keinen Fall weiter fahren. Noch nicht einmal zum Flughafen würden wir damit noch kommen. Das Motoröl roch komplett verbrannt, das Auto schluckte mittlerweile 2 Liter Öl pro 300km und verbrauchte dabei auch noch wie blöde Kühlflüssigkeit. Und Olivers Vorahnungen klangen alle katastrophal.
    Natalie war am Rande eines Nervenzusammenbruches und wir sehr verzweifelt. Der Plan war dann, dass morgen ein Freund von Oliver vorbei kommen sollte um sich das Auto anzuschauen und es ggf. in eine Werkstatt zu bringen. Retten was noch zu retten ist.
    Der Abend war gelaufen, wir bauten unser Zelt auf und versuchten zu schlafen.
    Read more

  • Tag I in Sarajevo

    September 16, 2019 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Nacht war denkbar unentspannend und Natalie immer noch komplett durch.

    Während wir auf Oliver‘s Freund warteten, haben wir mit den anderen Campingplatz Leuten geschnackt. Schon immer sehr schön, wenn man dort alle kennenlernt und was für Geschichten man so hört. Ich wollte uns gerade Kaffee kochen, da hat Ellen aus dem riesigen Bimobil uns eine halb Kanne geschenkt. Ralf, ihr Mann, hat währenddessen mit Natalie über unser Autoproblem gesprochen und ihr schon wieder etwas Mut machen können. Wenn jemand unser Auto reparieren kann, dann die Bosnier und/oder Albaner.

    Dann kam der Freund von Oliver und Natalie’s erster Satz zu mir: „Bitte flipp nicht aus, wenn du ihn siehst.“ Er sah völlig durch aus. Hinkte, hatte völlig vernarbte und verkrustete Arme, war dreckig von oben bis unten und am Kettenrauchen.
    Jedenfalls hat er sich unser Auto wenige Minuten angeschaut, direkt eine Diagnose gestellt und wollte es dann in einer Stunde zur Werkstatt bringen.

    Wir also alles aus dem Auto ins Zelt bzw. zu Oliver ins Haus gestellt, uns geduscht und fertig gemacht. Mittlerweile war unser Auto auch schon Gesprächsthema Nummer Eins auf dem Campingplatz. Gloria und Ron mit dem roten VW Bus hatten uns zwischenzeitlich angeboten uns im schlimmsten Fall bis nach München mitnehmen zu können. Außerdem haben sie uns viel Tipps zum Campen in Albanien gegeben und auch eine App empfohlen, dank derer wir später auf einem wunderschönen Platz landen werden.

    Da nicht klar war, wie lange die Reparatur dauern wird und wir fantastisches Wetter hatten, sind wir runter nach Sarajevo gelaufen und haben uns die Innenstadt angeschaut.

    Der (touristische) Stadtkern ist geprägt von türkischer/muslimischer Kultur. Überall gab‘s leckere Börek und ähnliches und wir kamen auch an mehreren großen Moscheen vorbei.
    Während wir in einem Café, einer sehr, sehr coolen Bar, in der wir uns noch stundenlang umschauen und immer wieder etwas Neues hätten entdecken können, und dem Börekhaus saßen, konnten wir unser großes Autoproblem tatsächlich ganz gut vergessen. Auf dem steilen Rückweg allerdings kamen die Sorgen zurück.

    Vorbei an einigen Friedhöfen, einer kleinen Müllhalde voller wilder Hunde und der Sommerbobbahn, kamen wir also sorgengeplagt am Camping Platz an. Kurz davor kam uns schon eine andere Camperin entgegen und meinte: „Es steht eine Überraschung für euch da.“

    Tatsächlich. Unser Auto stand. In einem Stück.

    Wir waren unfassbar erleichtert und haben direkt eine Probefahrt gemacht, die auch alles von unserem Auto abverlangt hat, weil’s die Schotterstraße steil nach oben ging. Nach etwa 10 Minuten konnten wir uns langsam entspannen und der ganzen Sache Vertrauen schenken. Als wir dann noch die Gasanlage dazu schalteten und diese auch funktionierte, hätte ich vor Erleichterung weinen können. Unser Urlaub war also doch nicht vorbei!

    Die anderen Leute auf unserem Campingplatz haben sich auch alle extrem für uns gefreut und wir sind dann noch eine Runde Sommerbobbahn im Sonnenuntergang gefahren.

    Abends saßen wir alle zusammen auf Olivers Veranda und tauschten uns über Campingplätze, Wildcampen, Polizisten, die einen anhalten und Geld haben wollen, bisherige Roadtrips, Autos, Dachzelte und und und aus. So ging ein ereignisreicher Tag ganz in Ruhe zu Ende.
    Read more

  • Tag II in Sarajevo

    September 17, 2019 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ⛅ 13 °C

    Nach einer Sehr viel erholsameren Nacht als die Nacht zuvor verließen wir den Campingplatz und machten uns auf den Weg Richtung Montenegro.

    Bevor es richtig los ging haben wir aber noch einen Stop eingelegt an der ehemaligen Olympia Bobbahn, auf der man jetzt spazieren gehen kann. Hätten nicht die Aufregung der letzten Tage Natalie unerwartet auf den Magen geschlagen, wären wir bestimmt auch noch ein Stückchen weiter darauf spaziert.

    Natalie hatte vor unserer Reise schon gelesen, dass man sich in Montenegro ganz besonders an die Geschwindigkeitsgrenzen halten sollte, da einem bei Kontrollen ansonsten die Personalausweise abgenommen werden und man sie in einer Stadt in Montenegro wieder abholen muss. Das machen sie dort so, weil sie große Probleme mit korrupten Polizeibeamt*innen hatten und dies so zu vermeiden versuchen.

    Wir waren also dementsprechend gespannt, was passieren würde. Vor allem nach den Geschichten von fragwürdigen Polizeikontrollen und Korruption am Abend zuvor.
    Read more