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  • Day 40

    Delfine und die kroatische Mauer

    March 18, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 12 °C

    Von diesem fantastischen Ort in Brela konnte ich mich nur schwer trennen. Es fühlte sich gut an, ein paar Tage länger an einem Ort zu verweilen und sich von der Wanderung zu erholen 😁 Aber ich möchte ja gern neue Orte erkunden. Irgendetwas ist auch anders, das Klima wird milder, die Nächte etwas wärmer und es sind mehr Leute unterwegs. So auch ein Pärchen und eine Familie aus Frankreich, die den gleichen schönen Ort gefunden hatten, wie ich. Wir verbrachten einen wunderbaren Abend mit Lagerfeuer, Glutkartoffeln und Camembert zusammen und spürten, dass wir Gleichgesinnte im Bezug auf Freiheit und Naturverliebtheit sind. Wir hörten schöne Musik und sangen gemeinsam zu Édith Piaf. Das Pärchen reist seit 5 Monaten im total minimalistischem Stil, in Form von einem Rangerover, Dachschlafplatz und ein Kofferraum, der eine ganze Wohnung darstellt. Bewundernswert. Die trafen auf ihrem Weg auf die 4 köpfige Familie und reisen nun ein wenig zusammen (wie das Franzosen eben so machen, wir Deutschen machen ja eher einen großen Bogen, wenn wir die einheimische Sprache vernehmen 😅). Die Familie nimmt sich ein halbes Jahr eine Auszeit, 2 Töchter: 9 und 12, sodass jeden Morgen home schooling angesagt ist . Ich denke, dass dieses halbe Jahr die beste Schule überhaupt für die Mädels sein wird und finde es inspirierend, das so zu vereinbaren. Ich kenne das ja zum Glück aus eigener Erfahrung, da uns unsere Eltern überall mit hinnahmen und immer die coolsten Ideen umgesetzt haben, frei nach dem Motto „No risk no fun“. Auch die Caravan Touren mit der ganzen Familie waren eine perfekte Vorbereitung auf meine jetzige Reise. Dafür bin ich sehr dankbar!
    An meinem letzten Tag sagte ich dem Strand auf Wiedersehen und sog die Meeresluft auf und plötzlich schwimmen Delfine an mir vorbei. Einfach, weil sie das vielleicht immer so machen. Ein wunderbarer Moment, ich konnte es nicht fassen.
    Mit diesem Gefühl fuhr ich nach Ston, auf der Halbinsel Peljesâc. Hier gibt es neben einer süßen mittelalterlichen Altstadt auch eine Festungsmauer aus dem 14.Jhr, die Veliki Ston mit Mali Ston verbindet. Es boten sich mir schöne Blicke auf die Bucht, die zu einem Natura2000 Gebiet gehört. Hier gibt es wohl seltene und autochthone Austern und Muscheln. So sind die Restaurants in der Bucht alle bekannt für ihre Austernspezialitäten und platzen aus allen Nähten. Ich hörte ein Sektkorken nach dem anderen knallen. In solchen Schutzgebieten wird das Zusammenleben von Natur und Mensch unterstützt/erprobt, sodass die Bestände der Muscheln gesichert werden, ein Verzehr jedoch auch gewährleistet wird. Naja… meins wäre es nicht. Wer die Mauer auch gern mal erklimmen möchte, an der Stelle ein kleiner Tipp: einfach in Mali Ston los laufen, dann umgeht man den 10€ Eintritt. Ist natürlich gut für die Kultur, eine Spende da zu lassen, aber vielleicht etwas hochpreisig am Ende. Ich genoss noch einen Espresso auf der lauten, voll besuchten Piazza in Ston, sog das Flair auf und hatte den Drang weiter zu fahren. Mein Parkplatzstellplatz war nicht der optimalste und kein Meer in Sicht, also fuhr ich auf der Insel weiter, um in Žuljana einen wirklich besonderen Stellplatz zu finden. Die Buchten werden immer karibischer und die Berger grüner. Diese wundervolle Natur zeigt sich hier von einer besonders schönen Seite und ich möchte bleiben.
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