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  • Day 128

    The birth place of the dollar sign

    August 24, 2018 in Bolivia ⋅ ⛅ 11 °C

    Hüt simmer vu Tupiza wiiter uf Potosí, ca. 5 Stunde nördlich. DBus-Fahrplän sind eus hie besser gsinnt gsi als in Uyuni, so hemmer chenne usschlafe, zmörgele und gmüetlich am 10ni in agnähm warme Bus. Diesmal hemmer chli en chlinere und neuere Bus gha, wieder isches mimne schnelle aber sichere Fahrer deruf und derab gange. Churz vor Mittag hemmer imene chlinere Örtli Pause gmacht - schliesslich mues mer ja Zmittag esse :) praktischerwis het dBus-Gsellschaft det sogar es chlises Resti igrichtet... mier sind nu satt vum Zmorge gsi, aber de Sämy het sich anen undefinierbar ussehende Früchte-Cocktail anegwagt (für die Schlagrahm-toppt Variante het de Muet nid glanget) - und er isch positiv überrascht worde :) Im Allgemeine findet mer bi de meischte Bus-Terminals ganz vil Verchäufer vu chline Essware, zum Bispil früsche Fruchtsäft oder Glacés (dBolivianer spinned uf Glacé :)) - immer begleitet vum Sing-Sang vu de Ticket-Verchäuferinne: "Potosí! Potosí! Bus cama! Ya sale a las 10!"
    Zwei Stunde später simmer i dr Silber-Stadt acho, hend i eusem wunderschöne Hotel Santa Monica icheckt und sind nachere churze Uffrüschig direkt ind Casa de la Moneda ("Prägeanstalt"). Das über 17'000 m2 grosse Gebäude isch früener eis vu de wichtigste Prägeanstalte vu dr Welt gsi, zerscht für die Spanisch Chrone und na fürs unabhängige Bolivie - sit über 50 Jahr isches etz eis vu de wichtigste Museä vu Südamerika. De Luiz het eus en einzigartigi Tour gä: einersits heter es sehr hochgstoches (und wahrschinli uswendig glernts) Englisch gred, anderersits ischer Für und Flamme gsi fürd Gschicht vum Gebäude und vu sim Land insgesamt. Da es paar Fakte wo eus blibe sind:
    DSpanier hend zwar s"El Dorado" nie gfunde - derfür en silbrigs Pendant: Potosí! Fascht 80% vum Silber, wo zwüschet em 16. und 19. Jahrhundert im Umlauf gsi isch, isch da in Potosí gförderet worde. Mer seit, mer hätt en Brugg us reinem Silber zwüschet Potosí und Spanie chenne baue - und mer hätt immernu vorig Silber gha zum überd Brugg chenne transportiere! Meh als 60'000 Tonne Silber! Potosí isch damals en Art Dubai gsi: en grossi, wohlhabendi Stadt - mitte im Nichts :)
    Vorem 18. Jahrhundert het mer scho dPeso-Münze kennt (btw abgleitet vum Wort "Gwicht"), doch die het mer nu manuell mit Hammer und Amboss gformt. Oft sind die Münze darum eher afällig uf "abknipse" vu chli Silber gsi - so het mer sich denn neue Münze chenne forme... Doch im 18. Jahrhundert sind neui Technologie uf Potosí cho: dMaschine sind in Östrich designt (teilwis basierend uf Plän vum Da Vinci!), in Spanie baut und denn uf Argentinie verschifft worde. Mit Muultier het mer denn die riesige Maschine übere Landweg ufs 4'100m höche Potosí bracht. Die neu Technologie het au meh Platz brucht, so het mer en neui Prägeanstalt baut - shütige Casa de la Moneda. Es isch de einzig Ort womer hüt nu die originale Maschine zum Walze, Stanze und Präge vu Silber gseht. De Atrib isch einersits vu Muultier cho (da Pferd uf dere Höchi nüm recht chend schaffe - sogar dMuultier hend bi de 10 Stunde-Schichte nur knapp 3-4 Mönet dureghalte) und anderersits vu mänschlicher Muskelchraft, zerscht vu importierte afrikanische Sklave (wo aber das chalte Klima nid vertlitte hend und kläglich gstorbe sind) und später vu Iheimische. Millione vu Mänsche sind da währendem über 100-jährige Bestehe vu de Casa de la Moneda umcho - entweder im Gebäude selber, oder aber in de Mine vum Cerro Rico.
    Die hie prägte Münze hend einigi sehr interessanti Charakteristike: einersits hends en gwellt Rand (so het mer nüm eifach en Teil vu dr Münze chenne "abzwacke"), anderersits hends en Markierig vum Ort vu dr Prägig treit - im Fall vu Potosí isch das es überenandergleits P + T + S + I gsi. Nid vil später sind dUSA unabhängig worde und hend die Prägig überno - mit dr Zit sind denn nur nu S + I übrig blibe, shütige Dollar-Zeiche $!
    SMuseum zeigt neb de originale Muultier-betribne Maschine au die spätere Dampf- und Elektrizität-getriebne Nachfolger. Zudem gseht mer au religiösi Kunst (wo idrücklich zeigt wie die lokale Künstler die christliche Heilige vu de spanische Kolonialiste mitem ursprüngliche Glaube an die heilige Berge kombiniert hend - überall hends es Drüeck ine gschmugglet :)) und Bilder vum bekanntiste Bolivianische Künstler Melchor Perez Holguin, wo v.a. sLeide vu de Mänsche uf Erde vor de himmlische Erlösig zeigt hend (eher abstossend und trurig).
    De Luiz het eus erchlärt, as die erscht Befreiig vu Bolivie meh Schein als Sein isch gsi - Mitti vum 19. Jhd. hend denn eifach die riche asässige Spanische Familiene vu dr offiziell Spanischer Kolonialmacht überno. Erscht Mitti vum 20. Jdh. isch endlich sVolch ad Macht cho, doch da isch scho sehr vil Schade und Leid agrichtet gsi. Gmäss am Luiz isch Bolivie etz nu dra, sich mental am ent-kolonialisiere.
    Nach dere idückliche Tour simmer nu biz durch dStrasse vu Potosí gschlenderet und hend en zimlich einzigartigi Mine-Tour buecht (daderzue morn meh) - da chunnt eus plötzlich en Art Gugge entgege! Völlig verzückti und teilwis Chatze-volli Tänzer und Musiker sind eus inere Prozession entgegecho... mer hend zwar nid ganz verstande, um was für es Fäscht ases sich handelt - aber vu de Kostüm und em Alkohol-Konsum chas uf jede Fall mit euser Fasnacht mithalte :)
    Zum Abschluss vu dem doch sehr volle Tag simmer i eusem tolle Hotel fein ga Znacht esse (obwohls eus statt Gruyère Emmetaler uftischt hend) und hoffed uf en ruhigi und nid allzu chalti Nacht hie uf 4'100m :)*
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