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  • Day 11

    Klippenwanderung João Bom

    July 11, 2016 in Portugal ⋅ ☀️ 22 °C

    Um die Gegend um João Bom und Mosteiros noch näher zu erkunden, entschließen wir uns heute zu einer Rundwanderung um die Anhöhe Mafra. Praktischerweise verläuft der Wanderweg unmittelbar am Casa Lurdes entlang, so dass wir mühelos den Anfangspunkt unserer heutigen Tour erreichen bzw. strenggenommen schon dort sind.

    Nancy ist noch etwas mitgenommen vom gestrigen Tag- obwohl es zwar größtenteils bedeckt war und wir nicht wirklich ein Sonnenbad genommen haben, setzt ihr die Intensität der Sonne in diesen Breiten noch mehr zu als mir. So kommt es, dass sie trotz LSF 50 unter einer ziemlich unangenehmen Mischung aus Sonnenbrand und Sonnenallergie zu leiden hat. Gemeinerweise muss ich dennoch schmunzeln, als sie nahezu komplett verhüllt das Haus verlässt- aber sie scherzt ebenfalls über ihr ungewohntes Spiegelbild und nach einer Weile ist ihre anfänglich gedrückte Stimmung wieder verflogen.

    Hatte mir am Vortag die Katze mit ihrem Auftauchen eine solche Freude bereitet, so freundet sich Nancy am heutigen Tag mit einem Hütehund an, der ganz in der Nähe hübsche, schwarz-weiß gefleckte Kühe beaufsichtigt. Mir ist dieser stumme Geselle allerdings nicht ganz geheuer, denn er folgt uns wirklich ein längeres Stück des Weges und lässt uns keinen Millimeter aus den Augen. Zwischendurch rede ich mir ein, dass er uns vielleicht ebenfalls nur beschützen will- aber insgeheim bin ich erleichtert, als ich ihn beim nächsten Umdrehen nicht mehr erkennen kann. Später habe ich in meinem Reiseführer gelesen, dass die Hütehunde teilweise wirklich nicht ganz ohne sind....also war mein Unwohlsein wohl doch nicht so völlig unbegründet...

    Es ist ein herrlicher Tag heute- die vier Jahreszeiten haben sich definitiv mal auf SOMMER geeinigt...und die Sonne lacht vom Himmel auf uns herunter, als wir an den steilen Felswänden entlang und durch kleine Wäldchen hindurch dem schmalen Pfad folgen, der uns in ca. 2,5 Stunden rund um die Anhöhe Mafra zurück nach João Bom zurückbringen soll. Der Pfad ist wirklich wunderschön und gewährt immer wieder Ausblicke auf die Küste und das tiefblaue Meer unter uns. Die Kontraste mit der leuchtend grünen Landschaft lassen einem das Herz aufgehen, und alles ist so unglaublich ruhig und friedlich. Man hört keine Geräusche außer den eigenen Schritten auf dem Kies, dem Plätschern einer Quelle in der Nähe und zwitschernden Vögeln. Das Rauschen von Autos oder die Geräusche von Maschinen, die andernorts so oft die Stille unterbrechen, sucht man vergebens.

    Dafür ist es mittlerweile ganz schön heiß geworden und wir drapieren Nancys Kleidung doch noch mal um, damit sie nicht zusätzlich noch einen Hitzeschock bekommt.

    Irgendwann stoßen wir auf die im Wanderführer beschriebenen weiß-grünen Gebäude in einer Felswand, die der Trinkwasserverteilung dienen. In deren Schatten lässt es sich auf einer Mauer wunderbar aushalten und wir packen nun erstmal unser Picknick aus. Hoch über Mosteiros genießen wir den schattigen, fast schon kühlen Ort und bleiben bestimmt fast eine Dreiviertelstunde lang einfach so sitzen.

    Der weitere Weg mündet schließlich nach einigen Biegungen und Steigungen in einen Feldweg ein, der direkt am Fuße des Pico da Mafra vorbeiführt und geradeaus weiter nach João Bom führt.

    Der restliche Tag gehört nun ganz dem paradiesisch schönen Garten....Mit einer guten Tasse starkem Kaffee, Zimtkeksen sowie einem dicken Schmöker machen wir es uns auf den Liegen gemütlich und die einzige Frage, die uns heute noch beschäftigen wird, ist: Selber kochen? Oder doch lieber essen gehen?

    Wir entscheiden uns fürs Essengehen im Restaurante "Gazcidla" in Mosteiros. Auch wenn das Lokal optisch nicht unbedingt viel hergibt und der Speiseraum eher nüchtern gehalten ist, so überrascht uns dennoch die gute Qualität des Essens bei ausgesprochen günstigen Preisen....sehr zu empfehlen! Da wir die ersten Gäste des heutigen Abends sind, bekommen wir zudem einen Platz mit Blick auf den Sonnenuntergang zwischen den Felsen von Mosteiros. Das gleißend helle Licht ist fast schon so stark, dass man eigentlich im Restaurant eine Sonnenbrille tragen müsste- darauf haben wir aus Gründen der Eitelkeit dann aber doch verzichtet.
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