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  • Day 346

    Whale und Dolphin Watching mit Folgen...

    June 11, 2017 in Portugal ⋅ ☀️ 16 °C

    Seit meinem ersten unvergesslichen Whale Watching 2004 vor Vancouver Island in Kanada ist nun einige Zeit vergangen- doch die Begegnungen mit Walen üben seitdem eine starke Anziehungskraft auf mich aus und zählen immer wieder zu den absoluten Höhepunkten einer Reise.

    Auch diesmal wollen wir unbedingt ein maritimes Abenteuer erleben....Nancy natürlich auch, obwohl ihr auf dem Wasser oft übel wird. Aber gestärkt mit Ingwertabletten und zwei Seabands, die wichtige Akupressurpunkte gegen Übelkeit stimulieren, kann ja nichts mehr schiefgehen. Unter vielen Veranstaltern habe ich einen in Vila Franca do Campo an der Südküste gefunden, der einen sehr guten Ruf besitzt und viele positive Rezensionen im Internet vorweisen kann. Das Unternehmen gilt zudem als verantwortungsbewusst und die Touren werden von erfahrenen Guides begleitet, die auch vieles über die Meeresbewohner zu erzählen wissen.

    Die Besonderheit bei dieser Tour wird sein, dass wir neben den Walen auch Delphine zu sehen bekommen werden- das habe ich bisher so noch nicht erlebt.

    Es ist ein heißer, sonniger Tag und als wir gegen 9 Uhr mit einer Gruppe von anderen Touristen in unserem Zodiac-Schnellboot aufbrechen ist mir bereits mächtig warm unter meiner Regenjacke plus Schwimmweste.

    Doch zunächst geht es mit rasender Geschwindigkeit hinaus in das leuchtend blaue Nichts- die Trennlinie des Ozeans und des Himmels verschwimmt irgendwann...

    Genau der Moment, den ich so liebe.

    Der Fahrtwind peitscht mir die Haare ins Gesicht, und eine angenehme Kühle stellt sich ein. Es dauert noch eine Weile, bis unser Tour Guide per Funk das Signal erhält, wo genau eine Gruppe von Delphinen geortet wurde- kurz darauf macht sich unser Boot dann auf den Weg dorthin.

    Und tatsächlich- plötzlich sind sie da: Eine Schar verspielter, neugieriger Delphine (Common Dolphins), die um unser Boot herumzutanzen scheinen und hin und wieder vorwitzig aus dem Wasser springen. Ein großartiger Augenblick, diese anmutigen Tiere so aus nächster Nähe in ihrem natürlichen Lebensraum zu betrachten. Wir genießen das Schauspiel über längere Zeit in vollen Zügen, während das Boot mit ausgeschaltetem Motor sanft auf den Wellen schaukelt.

    Leider wird das Schaukeln irgendwann immer mehr spürbar, während sich das Boot beständig im Kreis dreht und die Sonne immer unbarmherziger vom wolkenlosen Himmel auf uns herabscheint. Mir wird von Minute zu Minute flauer, und die Hitze ist schier unerträglich. Ein Blick auf Nancy bestätigt mir meine Befürchtung- sie ist schon regelrecht grün um die Nase und spätestens jetzt treten die Delphine leider in den Hintergrund. Mit ist inzwischen speiübel und schwindelig- zum ersten Mal auf hoher See- und es ist kein schöner Zustand. Anderen Touristen scheint es ähnlich zu gehen und Nancy verteilt großzügig ihre Ingwertabletten, obwohl ihr selbst so schlecht ist.

    Ich bete, dass die Fahrt endlich weitergeht und groß ist die Erleichterung, als sich das Boot nach einer gefühlten Ewigkeit wieder in Bewegung setzt und zur nächsten Gruppe von Delphinen aufbricht. Der Fahrtwind verschafft die ersehnte Abkühlung und nach dem langen Kreisen auf dem Ozean tut es so gut, einfach nur gerade aus zu fahren...Als wir dann die anderen Delphine treffen- diesmal sind es Bottlenose Dolphins- können wir uns wieder für ihren Anblick begeistern. Wir verweilen nun auch nicht mehr ganz so lange bei ihnen, da wohl unweit ein Finnwal gesichtet wurde...

    Der Finnwal allerdings ist es wohl schon leid, von aufgeregten Menschen auf ihren Booten und Schiffen umkreist zu werden, Er verbleibt die meiste Zeit unter Wasser und winkt nur hin und wieder mal mit der Flosse. Ab und zu gewährt er uns einen Anblick seines mächtigen Leibes- mehr ist aber nicht drin. Vermutlich lacht er sich unterm Wasser ins Fäustchen bzw. in die Flosse- recht hat er!

    Nach fast drei Stunden auf dem Atlantik geht es nun langsam wieder Richtung Ausgangspunkt zurück. Unterwegs passieren wir jedoch noch die vorgelagerte Insel "Ilhéu de Vila Franca". Ein zauberhaftes Fleckchen Erde, das aus einem unterseeischen Vulkan entstanden ist. Im Herzen der Insel befindet sich ein kristallklarer, vom Meer gespeister Kratersee, in dem es sich wohl herrlich schwimmen und schnorcheln lässt. Rund um den See befinden sich hohe Felsen und Klippen und behüten den Ort wie ein kostbares Juwel. Am liebsten würde ich sofort in das leuchtend grüne Wasser des kreisrunden Sees eintauchen. Es ist so schön hier, dass die Übelkeit und die Strapazen auf dem Wasser schnell vergessen sind. Trotzdem taumeln wir kurze Zeit später noch recht unsicher vom Boot und sind froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
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