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  • Day 2

    Mutprobe, die (oder auch: Stadtverkehr)

    September 10, 2023 in France ⋅ 🌙 24 °C

    Nach einer entspannten Nacht auf dem ruhig gebliebenen ersten Parkplatz (gut, außer man verweist auf den kurzen Schreckmoment, als ich mit meinem Zeh im Schlaf wohl das Licht angeknipst hab und wie ein Reh im Scheinwerferlicht, aber bereit zum Kampf, hochgeschreckt bin...) ging es nach einem gemütlichen Müsli-Frühstück und einer Tasse Tee die letzten Meter weiter zum endgültigen Ziel: Frankreich!
    Soweit so gut, die Straßenführung ist glücklicherweise sehr ähnlich wie bei uns, außer Zebrastreifen... Die sind eher... Nun ja, da, aber der Zweck erschließt sich mir noch nicht ganz (nachdem nicht nur ein sturer Fußgänger darauf beharrte, dass ich mit meinem Auto doch weiter fahren solle).
    Wie gestern prophezeit lautete das erste richtige Ziel "Metz". Dort angekommen dachte ich noch naiv: "So, jetzt nur noch einen Parkplatz finden!" ...leichter gesagt als getan, Google Maps war dabei eher ein Handicap als eine Bereicherung, also kurzerhand doch ein Parkhaus rausgesucht. Leider hab ich erst unten an dessen Schranke das unauffällige "1,80m" Schild erkennen können, daher ging's rückwärts (mit doch etwas ramponierter Kupplung...) mehr oder weniger gut zurück nach oben. Als dann ein Platz gefunden war, ging es zu Fuß weiter. Der Hund kam in den Rucksack (er ist sehr ängstlich in Städten, zusätzlich waren es heute 31 Grad, der Asphalt also viel zu heiß für kleine Hunde-Pfotetschkas) und ab ging's zum ersten Halt: Der gotischen Kathedrale! Ich langweile euch nicht mit Fakten, dazu müsst ihr schon selbst mal herkommen. (Na gut, über Fotos lässt sich reden.) Mich hat sie ziemlich beeindruckt, auch gab es einen netten Security Mann, der das Hundeverbot dank Rucksack kurzerhand für uns aufhob. Außerhalb der Kathedrale gab es noch eine kleine Erfrischung in einem Café, eine aufmerksame italienische Dame am Nachbartisch hat sogar den Wassernapf ihres Hundes brüderlich mit uns geteilt. Danach war ich spontan noch unterwegs zum "Porte des Allemands" (Deutsches Tor"), dem letzten übrigen Stadttor. Hier ging es aber leider nicht groß weiter, da wir außerhalb der Öffnungszeiten dort waren. (Vokabeln werden übrigens Ende nächster Woche abgefragt!)
    Zurück am Gefährt wurde die weitere Strecke geplant, es gab einen kurzen Halt an einer Tankstelle, da ich Trinkwasser kaufen musste, was doch recht schnell zuneige geht unterwegs.
    Die grobe Richtung sollte Reims darstellen, damit ich dem Plan in den Nordwesten zu kommen ein Stück näher bin. Auf der Autobahn sah ich dann spontan ein braunes Schild, welches eine Sehenswürdigkeit mit folgendem, klanghaftem Namen auswies: "Meuse-Argonne American Cemetery and Memorial". Laut Routenplaner war es ein kleiner Umweg von 10 Minuten und da ich auch vorhabe ein wenig "DarkTourism" zu entdecken passte das perfekt in den Plan. Naja fast. Laut Google sollte er um 17 Uhr schließen, nach der Berechnung des Routenplaners wäre ich um 16:45 dort. Egal, vielleicht reicht es ja sonst für ein Foto aus der Ferne. Letztendlich bin ich gefühlt eine Stunde über die kleinste, kurvigste, wackeligste Piste gefahren (gerast!), die Frankreichs Straßenverkehrsamt zu bieten hat. "Morgan FreeVan" hat jedenfalls alles gegeben! Dort angekommen erwies sich die Hektik natürlich für die Katz, man durfte auch nach 17 Uhr noch einfahren, nur die Kirche war bereits geschlossen. Ein melancholischer Anblick, wie sich Kreuz an Kreuz reiht, erstreckt über eine wahnsinnige Fläche.
    Eine halbe Stunde später kam ich dann in einem kleinen Örtchen mit überschaubaren 108 Einwohnern auf einem Campingplatz an und ich glaube nicht nur Schnitzel war sehr dankbar für das endgültige Stillstehen der Räder an diesem Tag.

    Danke fürs Dabeisein, Feedback und Kritik gern immer zu mir im Übrigen!
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