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  • Day 8

    Can’t Remember

    April 29, 2022 in Greece ⋅ ☁️ 21 °C

    Nachdem Rike ihre Yogaübungen abgeschlossen hat, fahren wir eine kurze Strecke zum Theater von Epidauros. Ein beeindruckendes Halbrund tut sich vor uns auf. Gebaut im 4. Jhdt. vor Chr. hielt es 14.000 Plätze (sic!) für seine Besucher aus Athen, Sparta und Korinth bereit und beeindruckt mit einer überraschend guten Akustik. Wir erhalten eine unverhoffte Hörprobe, denn eine stimmgewaltige und sangesgeschulte Besucherin gibt spontan eine kleine Arie zum Besten, was uns einen schönen, anrührenden Moment schenkt. Die gesamte Anlage ist eine Kultstätte für den Heilgott Asklepios, entsprechende Tempel- und Altaranlagen lassen sich begutachten, und erneut gehört ein (sehr schönes) Stadion zu Anlage.
    Weiter geht es nach Nafplio, einer hübsch anzusehenden Hafenstadt, in der man alles haben kann: touristischen Nepp, Luxusmarken, griechische Sandalen, Salatbesteck aus Olivenholz und „Xynomyzithra“. Das ist ein in Filoteig ausgebackener Molkekäse mit Sesam und Honig. Ich mag so etwas, muss allerdings konzidieren, dass er etwas schwer im Magen liegt.
    Außerdem kann man in Nafplio an diesem Wochenende - da Yachtmesse - ein Motorboot kaufen. Wenn man so etwas mag und ein wenig gespart hat. Das erste Schiff, das wir sehen, ist etwa 80 Meter lang. Es liegt einem auf der Zunge: Erstbesitzer wahrscheinlich ein russischer Oligarch. Daneben aber auch kleinere Boote, manche mit harmlosen Namen wie „Endless Summer“, manche für Bösewichte (z.B. die komplett schwarz lackierte „O’Pati“) und manche, die auf Steuerhinterzieher als Vorbesitzer hindeuten („Can´t Remember“).
    Unser Campingplatz „Semeli“ in der Nähe von Leonidi ist etwas schlicht und vor allem laut: erst singen griechische und österreichische Kletterer (es gibt einen Kletterfelsen in Leonidi) lange und falsch Zeltlagerlieder. Als sie endlich in ihre Kuppelzelte kriechen, beginnen Straßenhunde ausdauernd zu kläffen, und als das irgendwann endet, fangen bereits die griechischen Gockel an, um die Wette zu krähen. Nicht gut.
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