Ein weiterer Tanz.

Der zweite Abschnitt der Wanderung hat sich um einiges schwerer gestaltet als der erste – vor allem der gestrige Nachmittag und der heutige Morgen.
Auf meiner Karte (Outdooractive) wurden Wege angezeigt, aber „Weg“ würde ich das nicht nennen – vielleicht, wenn man eine Ziege ist.
Über Stock und Stein, Schluchten runterklettern und wieder hoch, links steil den Berg hoch, rechts genauso steil wieder runter zum Wasser. Abstürzen? Schlechte Option.

Ziegenweg – ja, das war er. Die einzigen Lebewesen neben mir: Ziegen. Ich habe darüber nachgedacht, wie schön es doch wäre, in solchen Momenten eine Ziege zu sein.
Kein Rucksack, coole Hörner und extrem gute Kletterfähigkeiten…

Selbst wenn der Weg mal einigermaßen flach war, war die Situation kein Zuckerschlecken. Überall stachelige Büsche, stachelige Blumen und spitze Felsen. Welche Ziege hat sich diesen Weg ausgedacht?!
Meine Beine haben sich einer ungewollten, kostenlosen Akupunktur unterzogen. Muss nicht sein – war aber so. Warum ist hier alles so stachelig.. aua!!

Ich habe so viel übers Ziege-Sein nachgedacht, dass ich fast den Verstand verloren hätte. Haha.

Nachdem der verrückte Part vorbei war, ging es endlich auf richtige Wanderwege weiter zu den nächsten Ortschaften - ziemlich entspannt. Von Ort zu Ort, bis ich in Sisi angekommen bin. Dort war die Wanderung eigentlich beendet, doch es gab keine Busse. Also musste ich noch ein kleines Stück weiterlaufen bis nach Malia. Hier sitze ich nun und warte auf den Bus nach Iraklion.

Die Wanderung war super: schöne Landschaften, kleine echte Dörfer, Ziegen… Ziegen!!, Adrenalin Kicks, absolute Ruhe und vor allem traumhafte Plätze zum Campen.
Jetzt heißt es erstmal ausruhen, die Stadt unsicher machen, vielleicht ein paar Gyros naschen und für 1–2 Tage auf Haferflocken verzichten.

Achso und es gibt Steinmauern mitten im nirgendwo, wer hat die wohl gebaut und wie sind die dorthin gekommen? Das waren doch wohl nicht auch die Ziegen? Wir werden es nie erfahren.. 🐐Weiterlesen