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  • Day 198

    Zuhause

    March 27, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Zuhause.
    Ein sehr starkes Wort.
    Das Zuhause oder zu Hause/zuhause sein (beides nach neuer Rechtschreibung übrigens korrekt).
    Doch was ist ein Zuhause?
    Der Wohnort? Der Ort, an dem man mit seiner Familie zusammen ist? Das eigene Land? Die ganze Welt? Tiere? (Es gibt einen Mann in Georgien, der mit seinem Kamel und anderen Tieren umherzieht. Er beschreibt sein Zuhause als den Ort, an dem seine Tiere sind.)
    Für jeden ist ein Zuhause etwas anderes. Menschen, Orte, Gegenstände, Länder...
    Ich habe mich an vielen Orten wohl gefühlt, Freundschaften geschlossen, neue Orte eingeatmet. Es gab sehr wenige Situationen, in denen ich mich unwohl gefühlt habe.
    Ich wäre auch gerne noch weitergereist. Aber die Situation ist wie sie ist.
    Man kann sie nicht ändern.
    Und aktuell, unter diesen Umständen, bin ich sehr glücklich und zufrieden damit, wieder zuhause in Bayern in unserem Haus bei meiner Mama zu sein.

    Natürlich hat das Ganze viele schlimme Auswirkungen, ist niemandem zu wünschen und wird uns noch lange beschäftigen. Aber wenn man nun mal etwas nicht ändern kann, kann man sich auch mit den positiven Dingen beschäftigen, die daraus wachsen.
    Ich liebe die Stille und die Ruhe, die überall eingekehrt sind. Ich liebe es, dass man keine Pflichttermine hat und ständig von A nach B hetzen muss. Mein Tag besteht aus Yoga, Meditation, Spaziergängen, Ausmisten, mit Freunden telefonieren und darin, Dinge zu erledigen, die ich schon lange erledigen wollte. Alles sehr zufriedenstellend.

    Insgesamt habe ich momentan das Gefühl, durch alles, was ich erlebt habe und nun auch durch die Zeit zuhause, meinen inneren Seelenfrieden gefunden bzw. verstärkt zu haben. Ich kann mich also über nichts beschweren und hoffe einfach, meine Kaukasusreise irgendwann fortsetzen zu können.

    Es war nicht das Ende, das ich mir vorgestellt habe. Aber wie sagt man so schön?
    Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

    Ich war nun 6 Monate und 2 Wochen unterwegs. An einem Donnerstag bin ich losgezogen und an einem Donnerstag bin ich wiedergekommen.
    9 Länder habe ich bereist, in meinem Tempo, nach meinen Vorlieben.
    Ich war in einem Ökodorf, auf einem Boot, alleine in Wohnungen oder in einem Zimmer bei Einheimischen. Ich habe viel gegessen, ausprobiert, Freundschaften geschlossen, Musik und Tanz genossen, Berge erklommen, Weite gespürt.
    Und jetzt freue ich mich über die viele Zeit, in der ich all das Revue passieren lassen kann. Meine Tagebücher lesen, Fotos sortieren, Videos zusammenschneiden.

    Mehrere Personen haben mich inzwischen nach einem Länderranking gefragt.
    Das ist eine sehr schwierige Aufgabe. Außer Kroatien hat mir jedes Land gefallen.
    Jedes Land hat seine Ticks und viele viele tolle Seiten.
    Slowenien zum Beispiel habe ich sehr geliebt und werde dort sicherlich noch des Öfteren Urlaub machen. Aber es ähnelt Bayern eben ein wenig. Deshalb kommt es weiter unten, da ich dort weniger "außergewöhnliche" Erlebnisse hatte. Dennoch war nichts daran irgendwie schlechter. Albanien fand ich soweit toll, hatte da aber mein Negativ-Gesundheits-Erlebnis, das das Ganze natürlich beeinflusst hat...
    Usbekistan kann ich nicht dazuzählen. Ich habe die Hauptstadt geliebt, aber eben auch nur Taschkent gesehen.

    Hier kommt nun mein Ranking:
    1. Aserbaidschan
    2. Bosnien und Herzegowina
    3. Georgien/Slowenien
    4. Griechenland
    5. Montenegro
    6. Albanien
    7. Kroatien

    Und abschließend möchte ich mich noch bei allen bedanken, die ständig mitgefiebert, in der letzten Woche nach Flügen und Infos recherchiert und mich auf dem Laufenden in sämtlichen Bereichen gehalten haben. Ich hatte durchwegs das Gefühl, trotz Ferne mit meiner Familie und meinen Freunden verbunden zu sein. Ihr seid toll und definitiv auch ein wichtiger Aspekt meines "Zuhauses"!
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