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  • Day 28

    Nizza

    March 31, 2023 in France ⋅ ☁️ 15 °C

    --- Die Nachtwanderung ---

    Da Sanremo kleiner war als erwartet und mir nicht mehr viel bieten konnte, beschloss ich mit der Bahn nach Nizza zu fahren, da die Stadt ohnehin auf meiner Liste stand und ich den Tag nicht mit nichts tun oder sinnlos herumlaufen "verschwenden" wollte. Da die nächsten Tage weitestgehend vorgeplant waren, konnte ich die Idee spontan umsetzen.

    Ich habe mir also am Vortag schon die zwei Bus-Tickets gekauft, mit denen ich von Riva Ligure nach Sanremo fahren konnte und auch schon das Ticket für den Rückweg hatte (damit ich mich nicht "früh morgens" darum kümmern muss) und habe mir Zugverbindungen für den Hin und Rückweg herausgesucht.
    Der Hinweg würde 2 Stunden und der Rückweg 1,5 Stunden mit jeweils 1x Umsteigen (ein Großteil der 2 Stunden war die Wartezeit beim Umsteigen, die beim Rückweg deutlich kürzer ausfiel).

    Der hinweg verlief soweit ganz gut und erneut war ich beeindruckt von dem funktionierenden System von Bus und Bahn. Kurz nach 11:30 stand ich dann am Bahnhof und begann meine in Google markierten Ziele zu suchen und durch die Stadt zu laufen.

    Der erste Spot war eine Art Kirche, die mich von außen viel mehr an ein Disney-Schloss erinnert hat^^ Allerdings war sie extrem schön von innen (leider durfte man keine Fotos machen).

    Danach überkam mich mal wieder die Sehnsucht nach dem Meer und zog mich an den schönen (aber unbequemen) Steinstrand. Ich habe nur eine kleine Stärkung zu mir genommen und bin weiter den Strand entlang zu einem höher gelegenen Punkt in Nizza.

    Nachdem ich dann einige Zeit durch Nizza gelaufen bin bin ich (mit Blick auf die Uhr) nur noch zu einer Grotte, die bald schließen würde und und konnte da noch die letzte Lichtershow mitbekommen. Ich habe leider nicht viel verstanden, da mein Französisch aus der Schule doch etwas eingerostet war, aber allein für die Lichtershow hatte es sich gelohnt.

    Da ich ja noch einen längeren Rückweg vor mir hatte, bin ich zum nächstgelegenen Bahnhof anstatt zum Hauptbahnhof gegangen, den ich mir auf dem Hinweg gemerkt hatte, da der Weg zum Hauptbahnhof deutlich länger gewesen wäre...
    Ich kaufte mir gegen 17:45 ein Ticket zurück und wartete mit einigen anderen Fahrgästen erst auf dem Falschen Bahnsteig und als ich meinen Fehler bemerkte und das Gleis wechselte wartete ich auf dem richtigen Gleis, aber eine ganze halbe Stunde kam kein Zug, obwohl einer in 10 Minuten nach meinem Ticketkauf angekündigt war. Dann kam ein Zug in die falsche Richtung, aber immernoch keiner in meine Richtung. Erst um kurz nach 19 Uhr kam endlich der Zug, der mich und die anderen Gäste zu dem Umsteigepunkt bringen sollte.

    In Monaco standen wir dann etwas länger und irgendwann kam eine Durchsage vom Zugführer auf Französisch und da ich nichts verstanden hatte, aber plötzlich die Hälfte der Fahrgäste den Zug verließen (aber auch nicht alle) nahm ich meine Kopfhörer ab und versuchte herauszufinden, was der Grund war. Etwas später kam eine elektronische Durchsage auf Französisch und dann zum Glück auch auf Englsich, aber wirklich verstanden hab ich trotzdem nicht alles. nur irgendwas, dass ein paar Halte entfallen würden. Ich hab mit ein paar anderen Reisenden gesprochen, die mir das bestätigten und sagten, dass der Zug in dem ich war aber vermutlich bis zur Endhaltestelle weiter fahren wird. Also setzte ich mich wieder und sah zu, wie die, die ausgestiegen waren in einen anderen Zug stiegen, der dann auch abfuhr. ca. 15 Minuten später kam der nächste Zug in meine Richtung der hielt und ein paar Gäste wechselten den Zug. Dann kam wieder eine unverständliche Durchsage und dann passierte wieder nichts. Der Zug fuhr immer noch nicht weiter und wieder packte mich die Unsicherheit. Die Anzeige im Zug zeigte immer noch nur die Haltestellen an, die angekündigt waren und nicht übersprungen werden sollten. Nur noch sehr wenige Menschen saßen weit verteilt in den Wagons. Dann hielt wieder ein Zug in meine Richtung und ich entschloss mich den Zug zu wechseln, da mein Zug inzwischen fast leer war. Ich vergewisserte mich, dass in dem Anderen Zug auch meine Haltestelle angezeigt wurde und auch außen am Zug stand diese als Endhaltestelle. Da sich der ursprüngliche Zug immernoch nicht bewegte, meine neue Wahl aber schon, war ich erleichtert mein Ziel nicht allzu spät zu erreichen, da ich auch mit der Zeit immer müder wurde und nicht so spät zurück sein wollte um abends noch etwas Ruhe zu haben und möglichst viel Schlaf zu bekommen - vor Allem da ich ja schon wieder so viel unterwegs war.

    Doch meine Wahl war entweder falsch oder zumindest nur teilweise klug...
    Der Zug hielt in einem Bahnhof zwischen Monaco und meinem Umsteige-Bahnhof. Als ich zu einer Menschengruppe ging, die scheinbar das gleiche durchgemacht hatten wie ich, wurden wir von dem Bahnpersonal und der Security die Straße runter geschickt, wo angeblich ein Bus auf uns warten würde, der uns zu dem Bahnhof bringen würde. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann gab es ein Problem auf der Strecke. Ob jetzt Personen- oder Sachschaden der Grund war, warum es nicht weiter ging konnte ich nicht verstehen, aber ich war froh, als ich tatsächlich einen Bus am Ende der Straße sah. Ich fragte mit der ursprünglichen Fahrkarte in der Hand, ob der Bus mich endlich zu meinem Zwischenziel bringen würde und gottseidank war das tatsächlich der Fall.
    Das Innere des Busses war bis auf vier Sitze voll und dementsprechend warm, laut und unbequem war es darin, aber immmerhin fuhr der Bus kurz nachdem ich und ein weiterer Gast eingestiegen sind auch schon los. Auf Google Maps verfolgte ich unsere Fahrt, denn draußen war es schon dunkel und die Scheiben ohnehin beschlagen. Irgendwann kamen wir endlich an dem Bahnhof an, den ich brauchte um eine Verbindung nach Sanremo zu bekommen. Langsam aber sicher kam Unbehagen in mir hoch, da ich leider nicht rausfinden konnte, wann der letzte Bus von Sanremo nach Riva Ligure fahren würde. Das hatte ich am Vortag vergessen zu fragen und morgens habe ich an den Aushängen in Riva Ligure geschaut, aber da stand nichts und im Internet konnte ich es unterwegs auch nicht herausfinden. Auch die, bei denen mein Zimmer war, wussten es nicht.
    Am Umsteige-Bahnhof hatte ich "nur" ca. 15 Minuten Wartezeit auf die nächste Bahn nach Sanremo und als ich endlich gegen 21:40 dort ankam stellte ich mich sofort an die nächstgelegene Bushaltestelle, die ich mir wieder auf dem Hinweg gemerkt hatte und wartete, ob ein Bus kam. Aber es fuhren keinerlei Busse, Taxis oder Sonstiges mehr. Weder in die eine, noch in die andere Richtung. Nach 20 Minuten ging ich dann zum Busbahnhof, der ca. 15 Minuten entfernt war und nahm die Strecke, die auch der Bus nehmen würde, damit ich im Notfall rennen oder zumindest auf mich aufmerksam machen könnte. Aber der Busbahnhof war dunkel, die Schalter verlassen und auch dort waren keine hilfreichen aushänge.

    Also blieb mir nur eins übrig: nach Hause zu laufen.
    Ich war froh, dass ich davor in den Zügen und im Bus viel gesessen hatte, aber der Tag war auch so schon anstrengend genug gewesen auch ohne den langen Weg nach Hause. Zwei Stunden würde ich laut Maps dafür brauchen und auch wenn der Weg fast ausschließlich am Meer entlang ging, war das nur ein geringer Trost.
    Ich ging also los und während der ersten Meter schaute ich noch nach Möglichkeiten wenigstens einen Teil der Strecke abkürzen zu können, doch leider vergeblich. Ich habe noch kurz bei einem FastFood laden gehalten um mir einen Dürüm für unterwegs zu kaufen.
    Außerdem war ich unendlich dankbar, dass ich meine große Powerbank und meine Kopfhörer dabei hatte und ich wenigstens auf dem Weg Musik und Hörbücher hören konnten. Ich Schrieb der Unterkunft, dass ich spät heim kommen würde und ging immer weiter, auch wenn meine Füße wieder so weh taten wie nach dem ersten Tag in Rom.
    Ab und zu hielt ich kurz an um was zu trinken oder kurz meine Füße zu entlasten, aber je mehr Pausen ich machte, desto langsamer kam ich voran. Auch der Energy-Drink, den ich dabei getrunken habe konnte mir nicht helfen...

    Gegen 1:15 Uhr bin ich dann endlich im Zimmer angekommen, hab nur schnell alles an den Strom angeschossen, bin ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen.
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