• Zurück in Albanien

    12 oktober 2024, Montenegro ⋅ ⛅ 14 °C

    Plav war ein sehr guter Ort zum Verweilen. Auf beinahe 1000m gelegen, ist es sehr frisch am Morgen und unser Entschluss Richtung Westen und Meer zu fahren, wo es deutlich wärmer ist, steht fest. Zwar hätte ich eine schöne Radltour geplant, aber maximal 15 Grad am Tag, finden wir nicht so gut.
    Nach einem ausgiebigem Frühstück vom Bäcker im gegenüber liegenden Kaffeehaus mache ich einen kleinen Spaziergang mit Howdie zum See. Wir geben einem Babyhund Brot. Leider haben wir nichts anderes. Am Liebsten tät ich die Knäuel mit ihren wundervollen Charakteren alle einpacken.
    Der See, die Goldgrube dieses Nationalparks ist wunderschön, aber wie gehabt, völlig vermüllt.
    Dann machen wir uns auf nach Shkodra. Diese 2400 Jahre alte Stadt, war auch einst österreichisch- ungarisch. Aber auch venezianisch. Ich freu mich schon drauf. Und genauso freue ich mich auf die Fahrt entlang des weißen Drin. Wir passieren die nördlichsten Dörfer Albaniens und vermutlich "rückständigsten". Hier gibt es die Wohntürme der Blutrache, die Burneshas- die schwörenden Jungfrauen.
    https://www.zeit.de/gesellschaft/2013-06/fs-swo…
    Die Landschaft ist atemberaubend schön und immer wieder bleiben wir stehen um das ein bisschen auszukosten. Wie die Menschen in diesen Siedlungen, die wir immer wieder hoch oben am Berg oder tief drinnen im Tal wohl leben? Wovon leben sie? Wir zweigen in Selcë ab zur Kirche und am Friedhof zeigt sich, dass die Leute wohl recht alt werden. Viele sind weit über 80, die da liegen. Es gibt Strom, aber kein Internet. Es gibt praktisch keine befestigten Straßen, Schulen sehen wir auf der ganzen Fahrt nur zwei. Und Behausungen, die wirklich nur mit Maultier, von denen gibt es ein paar, oder zu Fuß zu erreichen sind.
    Die Straße Plav - Shkodrë ist hervorragend ausgebaut. In dem Tal dürfte die katholische Kirche "gewonnen" haben, wir entdecken kein einziges Minarett oder eine orthodoxe Kirche. Maria ist allgegenwärtig und als wir in die Ebene Richtung Shkodra See kommen begleitet uns eine Zeitlang ein Kreuzweg.
    Die riesige Ebene vor Shkodra ist voll von Lavendelfeldern. Diesen kann man z.B. bei Sonnentor kaufen. Auch einige Produktionsbetriebe für medizinische Kräuter verarbeiten ihn.
    Wir haben uns für einen CP entschieden, weil wir hier wieder Schatten brauchen. Doch einigermaßen erschöpft kommen wir nach der kurzen (ca 70 km) aber endlosen Fahrt an. Nach einer Rast spazieren wir noch ein wenig Richtung Stadt und speisen in einem Megagrillrestaurant. Da gibt es sehr interSachen: Käse vom Pferd, Rinderhirn, Zunge, Innereien, Ziege, Schaf, Rind, Schafskopf usw. Ich esse hervorragende Kartoffel gratiniert und einen riesen Salat. Franzis Portion Cevapcici sind 10!!! riesen Teile. So oarg!
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