• Ziegelschönheit

    9 maggio, Germania ⋅ ☀️ 19 °C

    Also hier heißen sie Backsteine. Palmherzen sind Schweinsohren und gegessen wird Fisch im Brötchen. An der Wasserkante gibt es viele Wörter und Begriffe, die uns unterscheiden. Sicher ist, ist die erste Kante überwunden, schält sich ein freundlicher Mensch hervor. Ein bisschen distanziert aber enorm liebenswürdig.
    Und genauso ist es mit Wismar. Eine Backsteinschönheit der Gotik. Und was für eine. Nicht klein und fein wie unser Barock. Gewaltig, gigantisch, riesig, derb.
    Grace Jones der Architektur!
    Da steigt man am Marktplatz aus und es geht: "Wow! Ma brutal". Das "bah ist das genial" folgt und dann ist man schon verliebt.
    Wismar, die Stadt der drei gigantischen Kirchen. St. Georgen, Maria, Nikolai.
    Das beschäftigt uns für den Rest des Tages.
    St. Georg ermöglicht es uns 34m hoch auf die Plattform zu fahren- wie schön, dass das mit dem Rolli auch geht- es zeigt sich eine nackte, kahle Größe des Bauwerks, die dem Schweriner Dom fehlt, weil er weiß ausgemalt ist. Bis 1990, nach der Beschädigung im 2. WK, verfallend, ist sie jetzt am Erblühen. Die sakralen Ausstattungen wie der originale gotische Flügelaltar und das Triumphkreuz sind in der Nikolaikirche untergebracht. Als Eventraum ist sie sehr gut genützt.
    Von der mächtigen Nachbarin Maria ist nur der Glockenturm stehen geblieben. Der restliche Kirchenraum ist zerstört worden im Krieg. Das Triumphkreuz ist als Dauerleihgabe über dem Altar im Dom zu Schwerin untergebracht. In beiden Kirchen gibt es eine aufrechte, aktive Gemeinde.
    Nähe Alter Hafen ist die Nikolaikirche. Sie beherbergt die Schätze der anderen Kirchen und wird als Kirche genutzt.
    Um 18 Uhr ist Schluss mit der Besichtigung und endlich!!! kommen wir dazu uns etwas zu essen zu besorgen. Ein Stück ist es noch zum Hafen, vorbei an schön restaurierten Speicherhäusern, durch das Wassertor wo Nosferatu mit Kinski gedreht wurde zum ersten offenen Lokal am Hafen, das noch sonnig ist. Und.... wir landen im Ahoi von Steffen Henssler. Warm und mollig in der Abendsonne, vom Wind geschützt, lassen wir den Tag verklingen.
    Fazit: Heute bin ich glücklich.
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