• Gerhild Artelsmair
mai 2025

Hart an der Grenze

Von Passau über Bayern nach Thüringen zu den Hansestädten des Ostens und entlang der polnischen und tschechischen Grenze wieder zurück. En savoir plus
  • Début du voyage
    6 mai 2025
    Jenaturm und ein bisschen Rest der Altstadt
    Älteste Kirche in JenaGedenken an: Der strittige Pfarrer, der hier rauchte und sich zur Wehr setzteWunderschöner letzter Ruheort für den Herrn ZeissEs ist Mai ❤️❤️❤️Innige Grabinschriften zeugen von feinsinnigen BeziehungenKatholische Kirche, erstmalig als Kapelle um 800 ad erwähnt. Spannend ist die niedrige Decke.Paradies in Jena

    Jena

    6 mai, Allemagne ⋅ ☀️ 15 °C

    Wir sind mitten im Herzen aller Kunst, aller Kultur- dem Herzen dessen, was unsere europäische Identität auch ausmacht. An den Unis hier und in den Städten rundherum haben Größen wie Schiller, Fichte, Schelling, Nietzsche, Goethe, Luther gewirkt und unsere Identität geprägt. Leider muss man auch sagen, dass hier die ersten Burschenschaften entstanden sind und dass es daher ganz ganz schnell bergab ging mit der Denkfabrik mittleres Deutschland. Schon in den frühen 20er Jahren wurde ein staatenloser Malerhilfsarbeiter Vorsitzender der Nationalen Arbeiterpartei in Thüringen und der Niedergang des Weltkulturhotspots eingeläutet.
    So sind wir also in Jena angekommen und es ist immer so wenn man in eine Stadt kommt weiß man nie genau wo man beginnen soll. Mit dem Auto ist es ja anders als mit dem Zug da fährt man einfach in die Innenstadt sucht sich einen Parkplatz im Paradies, ein guter Ort zum Erkunden einer Stadt und es geht los. Recht unvorbereitet, nicht viel wissend außer, dass hier eine große Universität besteht die Schiller-universität und dass Carl Zeiss hier gewirkt hat. Ach ja und Jena Glas kennt auch jeder. So machen wir uns auf den Weg und entdecken little by little alles was so sichtbar ist. Erkennbar ist, dass diese Stadt sehr, sehr zerstört wurde, wie Dresden im Februar 1945. Ganz wenige bestehende alte Häuser gibt es noch. Wir haben uns dann ganz frech in ein Jugendzentrum hinein reklamiert. Davor ist eine Gedenkstätte aufgebaut für einen antifaschistischen Pfarrer der letztes Jahr gestorben ist. Der Sozialarbeiter hat uns erzählt, dass das eine Einrichtung der evangelischen Kirche ist und ein Ort für Jugendliche die noch nicht ihren Platz gefunden haben, die gestrandet sind, die ins Rechte abdriften könnten. Überhaupt gibt es eine große Kampagne "Thüringen gegen Rechts", die heißt "Thüringen für alle" Wunderschön ist der alte Friedhof auf dem wir auch einige bekannte Namen entdeckt haben. Bürger und Bürgerinnen, die zum Wohl der Stadt und dem Geistesleben beigetragen haben. Wunderschöne Blumen dort weil der Friedhof wild wuchern darf.

    Recht hungrig freuen wir uns über köstliches vietnamesisches Essen.

    Die Stadt wimmelt vor jungen Leuten und coolen Trink- und Essplätzen.

    Durch das riesige Rapsfeldermeer, das in der untergehenden Sonne grell leuchtet fahren wir zu unserer Unterkunft Elxleben.

    Weithin sichtbar ist auch die Wartburg in Eisenach die hoch über der Ebene ragt und von überall zu sehen ganz markant ist.
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  • Schlachtplan

    6 mai, Allemagne ⋅ ☁️ 11 °C

    Auto- Auto- Autobaaaaaahhhhnnnnn, auto- auto, autofaaaaaahhhhnnnn...
    Von Meggenhofen sausen wir nach Passau. Soweit der Plan. Weiter ist er nicht gediehen. Aber. Ich habe nachgedacht seit 5 Uhr morgens. Das werde ich Gerlinde beim Frühstück unterbreiten.
    Passau. Bäckerei. Die Entscheidung.

    Wir fahren im Schnellzugstempo Richtung Norden. Erste Station im Großraum Erfurt.
    Ca 500km auf der Autobahn.
    Wir wählen die Strecke über Hof, da wir uns dann Jena anschauen können. Und weil es sicher sehr viel besser ist mit dem Verkehr.

    Flitz, flitz. Erste Klopause. Flitz, flitz. Zweite Klopause.
    Vorbei an spannenden und lustigen Namen und braunen Informationstafeln was es zu entdecken gibt. Orte heißen Erzengel, Lederhosen, Walhalla, Vohelstrauß...

    Endlich sind wir in Jena.
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  • Museum der Bauhausgruppe4 GeniesDas wunderschöne Anfang der 20 Jhd gebaute StaatstheaterUnter den Weinlauben tummeln sich allerlei VölkchenVoller Sprüche, voller Weisheit. Weimar.Praktisch zum Umfallen...Vom Wirtshaus ins Bett. Goethes Trink- und Diskutierort gleich nebenanDie Wurscht derf ned fehleA bissl Löwenliebe

    Weimar

    7 mai, Allemagne ⋅ ☁️ 11 °C

    Hart an der Grenze bezieht sich auf unsere Reiseroute. Wir passieren nördlich die ehemalige Grenze zur DDR. Zu sehen ist nichts mehr davon. Die Städtchen, Dörfer und Landschaften sind sehr gepflegt, wunderschön grün. Dann hanteln wir uns an der südlichen ehemaligen Grenze durch die Städte Jena, Weimar und Erfurt. Bis knapp an Braunschweig heran führt uns die Route Richtung Werderode. Rechts der westlichen Grenze zur BRD geht es dann nach Schwerin und Wismar. Entlang der polnischen und tschechischen bestehenden Grenze werden wir die Runde in der einstigen Karl-Marx-Stadt beenden.
    Heute jedoch haben wir großes Kino. Weimar. Heimat der Bauhausgruppe, Wirk- und Wohnstätte Goethes und Schillers, Liszt und Wagners.
    Ein Kumulationsort des Kreierens, Schaffens, Querdenkens, des Humanismus und der Weltoffenheit. Die Gründung der Weimarer Republik als erste deutsche Demokratie (1918-1933), die nicht Standhalten konnte gegen die erstarkenden Rechten und letztendlich zur Vertreibung der Bauhausgruppe nach Dessau endete. Der schlaue Gropius- ein Weitsichtiger- suchte aus allen Exponaten vor der Umsiedlung die wichtigsten aus und übergab sie der Stadt. Diese versteckte sie im Schloss wo sie nach dem 2.WK wieder ausgepackt werden konnten.
    Für mich das allerbeste. Ich bin verliebt in die Stadt. Möchte noch so viel mehr anschauen. Rückkehr garantiert.
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  • Der Professor Till
    Kunsthandwerk ist omnipräsentPlitschplatschAdam RiesWarum sitzt welcher Apostel auf Jesus' Schoß? Keine Antwort gefundenMehr als 70kg nicht erlaubt 🤣🤣🤣Hinter uns die ZitadelleErfurt ist auch Stadt der Glocke. Die größte freischwingende Glocke der Welt findet sich im DomDer Dom ist nicht packbar schönCaptain Blaubeer

    Erfurt

    7 mai, Allemagne ⋅ ☁️ 13 °C

    Ehrfu(ch)t ist ein angebrachter Name für diesen Ort. Grün, Wasser, reizende Architektur, rumpelige Pflaster, große Namen, traditionelle Gastronomie... an allen Ecken und Enden entdecken wir Sehenwertes. Die Gera, ein träges Flüsschen prägt die Altstadt.
    Wie in Weimar tummelten sich hier in allen Epochen Persönlichkeiten unter anderem ist der Gartenbau hier als Wissenschaft- und strukturiertem Handwerk in Erfurt entstanden.
    Welch reiche Handelsstadt es war, lässt sich an 77 Gotteshäusern und einer 3 qmKilometer großen Altstadt erahnen.
    Besonders freut mich die Entdeckung von Adam Ries(e) , der uns 1517 die indisch-arabischen Zahlen brachte und damit unser heutiges Rechnen begründet hat. Im gleichen Unternehmen wo Adam Ries seine Rechenbücher für Kinder drucken ließ- der Druckerei des Mathis Maler - wurde 1524 eines der ersten Gesangsbücher von Luther gedruckt.
    Mit dem Mühlviertel gemeinsam hat Erfurt den Blaudruck. Nicht ganz so blau und rustikal gibt es immer wieder kleine Werkstätten dafür.

    Die Städte bisher zeichnen sich durch eine unglaubliche Epochenvielfalt aus. Der Kommunismus dürfte viel verhindert und bewährt haben oder zumindest nicht zerstört.
    Es ist eine Freude die vielen mittelalterlichen Fachwerkhäuser zu sehen, die sich nicht beißen mit Barock-, Gründerzeit und Jugendstil oder den kargen Bauten des Kommunismus.

    Dem Till Eulenspiegel kann man hier auch begegnen, weil er seine Spuren in Erfurt hinterlassen hat:
    Die Sage berichtet, er habe hier großspurig wissen lassen, „jeglicher Kreatur das Lesen beibringen“ zu können. Den Professoren der Erfurter Universität kamen darüber berechtigte Zweifel. Till bot ihnen daraufhin eine Wette an, auf die sich die Gelehrten einließen. Er führte einen Esel in den Stall und legte ihm ein altes Liederbuch mit Hafer zwischen den Seiten in die Krippe. Darauf gab der Esel vor dem Umblättern mehrfach die für seine Artgenossen typischen Vokale I und A von sich. Die Professoren waren blamiert und Till kassierte die versprochenen 500 alten Schock Belohnung.

    Dass zu Lebzeiten des mutmaßlich um 1350 gestorbenen Eulenspiegel die Universität noch gar nicht gegründet war, sondern erst ein Generalstudium an verschiedenen Klosterschulen existierte, tut dem Charme der Geschichte keinen Abbruch. Und sie zeigt, dass die Universität Erfurt zur Entstehungszeit des Buches um 1500 als eine der angesehensten im Reich galt, in der Eulenspiegel beispielhaft die Bildungselite aufzog.

    Im Jahre 2001 bekam der feinsinnige Narr ein Denkmal und wirkt immer noch weiter, weil er im Figurentheater die Erfurter weiter zum Narren hält.

    Fazit. Ich bin auch in diese Stadt verliebt.
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  • Beim Eis Europameister

    8 mai, Allemagne ⋅ ☁️ 11 °C

    Was Zeitungsmeldungen anrichten können! Das beste Eis Europas kommt nicht aus Italien! Nein! Aus Wenigerode. Zwar liegt es nicht ganz am Weg, aber den Umweg nehmen wir in Kauf. Ziel des neuen Reisetages ist Wismar.

    Durch eine Baustelle werden wir praktisch den ganzen Weg auf kleinste Straßen und Bundesstraßen umgeleitet. Die Fahrt wird so zum Augenschmaus. Trotz der riesigen Anbauflächen gibt es endlose Hecken, alte Alleen, teilweise fahren wir gefühlte Stunden durch gesunde Laubwälder.
    Wernigerode liegt im Harz und ist der Fußort des Hexenbergs Brocken. Leider werden ein nicht genügend Zeit haben um alles zu erleben.
    Immer öfter sind die Bauernhöfe und Dorfhäuschen aus rotem Backstein. Das Baumaterial des Nordens.

    In Wenigerode trinken wir erstmal einen Kaffee in einem hübschen 20er Stil Kaffeehaus. Es ist wirklich kalt trotzdem die Sonne scheint, wegen des Winds.

    Angezogen von einem wunderschönen Tenor, schlendern wir durch die sagenhafte Schönheit des Ortes. Er besteht fast nur aus Fachwerkhäusern. Ein junger, sehr attraktiver Tenor aus Brasilien singt zu seinem und unserem Vergnügen auf der Straße. Canzone, die jeder kennt... eine herrliche Überraschung!

    Ein Denkmal spricht mich sehr an. Die Kiepenfrau.

    Als unglaublich zähe, duldsame und anspruchslose Frauen beschrieben, prägte ein Harzreisender als Vergleich den Begriff „Kamele des Oberharzes“. Lasten von über 40 Kilogramm transportierten sie auf ihrem Rücken in der Kiepe, jenem namengebenden Korb aus geflochtener Weide.
    Die Frauen waren mit ihren täglichen, kilometerweiten Gängen Lebensadern in zweierlei Sinn: Zum einen wurde ihr Lohn dringend als Zubrot für die oft armen Bergbau- oder Waldarbeiterfamilien benötigt. Zum anderen bildeten die Frauen den Kontakt in die Ebene, tauschten benötigte Waren und wichtige Informationen aus. Erst recht in den Wintermonaten, in denen manche Harzer Bergorte wochenlang von der Außenwelt abgeschnitten waren und sich nur „ihre“ Botenfrau bei jedem Wetter auf den Weg machte.

    Je nach Arbeitsgebiet unterschieden sich ihre Bezeichnungen: „Pulverträgerinnen“ brachten z. B. Schwarzpulver von Lautenthal zu den Bergorten Wildemann oder Schulenberg. Die „Landgängerinnen“ transportieren auf Bestellung frische Lebensmittel, Alkohol, Wolle, Briefe u. v. m. Die „Kulturfrauen“ wiederum wurden zur Waldpflege eingesetzt, pflanzten junge Bäume, hielten Schonungen von Wildwuchs frei.

    Ihnen gemein war, dass sie jede freie Minute nutzen und oft während des Gehens strickten, um ihre meist zahlreichen Familienmitglieder mit Socken u. ä. auszustatten. Schwangerschaften hinderten die Kiepenfrauen nicht an der Ausübung ihres Berufes, Kleinkinder wurden in der Kiepe oder einem speziellen Mantel, der „Nenne“, mitgetragen und auch von Geburten auf der Wegstrecke wird berichtet. Bei Verlust ihrer Gesundheit waren die Kiepenfrauen ihrer Lebensgrundlage beraubt und mussten, sofern sie ohne Familie waren, sich oft vom Betteln ernähren.

    Ihrer harten Arbeit entsprechend wurde ihr Äußeres um 1780 so beschrieben: „Die Trägerinnen, die sich von Lasttragen bis auf viele Meilen weit vom Harze, und vom Botengehen nähren, kommen in ihrer schlechten Kleidung mit einander vorzüglich darin überein, dass sie all, meistens rote, bis über die Knie in die Höhe aufgebundene Röcke anhaben, so dass um den ganzen Leib herum ein dicker Wulst vom Rocke entsteht, und man ihre säulenartigen Beine wenigstens bis an die Knie sehen kann; meistens sind sie, von dem vielen Bergsteigen, mit ungeheuren Waden versehen. Den Kopf umbinden sie gewöhnlich mit einem Tuch.“

    Ein neues Arbeitsgebiet tat sich mit dem Beginn des Tourismus im Harz für Waldläufer und Kiepenfrauen auf: Als Wegkundige und duldsame Lastenträger traten sie bis in das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts als Harzführer in Erscheinung.

    Auch hier an jedem Eck etwas zu entdecken. Z.B. das kleinste Haus. 1792 frech in eine Feuergasse gebaut, lebte bis 1976 die Nachkommin der Erbauer drin. Jetzt kann man es um 1€ angucken. 10 Leute lebten einst drin.

    Und dann endlich das Eis der Gelateria Venezia. Himbeer mit Rosmarin ist Europa Sieger. Es ist wirklich sehr fein. Nicht zu süß, feinporig, cremig, deutlich nach Himbeeren schmeckend und als Endbote kommt der Rosmarin deutlich zum Vorschein.
    Noch besser schmeckt uns der Deutsche Sieger 2024, ein Ziegeneis mit Früchten.
    Letztlich vernaschen wir jede 3 Kugeln. Übrigens mit Plastiklöfferl!

    Werderode? Definitiv einen 2. Erkundungstrip wert. Die Stadt und die Umgebung strotzt vor schönen Orten!
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  • Vom Industriarbeiterimage zur Prinzessin

    9 mai, Allemagne ⋅ ☀️ 15 °C

    "Lass mich hier einfach versteinern"... so ist es mir in Schwerin gegangen. Schwer, nach dreckigen Händen, Plagerei und grauer Luft durch Industrie klingt der Name nach aus der Vergangenheit. .
    Leicht, hell, freundlich, bunt scheint das Motto der Gegenwart zu sein. Als ersten herrlichen Anblick blendet uns die unglaubliche Schönheit des Wasserschlosses. Entlang der gepflegten Seepromenade wandern wir in die Altstadt. Vorbei am Alten Garten wo die Glasnost und Peristroika der DDR begonnen hat. Am 23.10.1989 trafen sich hier zum 1x Tausende Bürgerinnen und Bürger zu regelmäßigen Demonstrationen.
    Gepflegte Regierungsgebäude säumen den Weg in die Altstadt. Politik und Beamtentum in bester Lage. Hübsche kleine Handwerksläden und Boutiquen bis zum Marktplatz. Beeindruckend der riesige Backsteindom.
    Das strahlend weiße Löwendenkmal springt ins Auge und schnell verlieben lässt es sich im warmen Sonnenschein.
    Der erste Tag ohne Mantel und dann sogar ohne Pullover.
    Lauter nackte Popos auf der Säule des Denkmals zeigt wieder den direkten und genialen Humor dieser Gegend, der mich wirklich erheitert. Brachial mit feiner Klinge. Eine Kunst, die sie beherrschen. Viele Symbole, die erst dann Bedeutung erlangen, wenn man - eine Führung macht... oder - so neugierig ist, dass man selber drüber fällt. Das ist meine Strategie. 🤣🤣🤣
    Also die nackten Hintern, so berichtet mir Gerlinde, die das nachliest, sind eine Antwort auf Heinrich den Löwen, der die Bürger von Bardowick- eine Nachbargemeinde von Lüneburg so verärgerte, weil ihre Stadt zugunsten von Lübeck an Macht und Einfluss verlor. Heinrich bevorzugte die Lübecker. Aus Rache huldigten ihm die Bardowicker dann verkehrt herum als er an ihnen vorbeiritt.
    Das Denkmal ist rundherum sehr provokant und rotzfrech. Seit 1995 haben sich alle dran gewöhnt und es ist natürlich ein Tourihotspot.

    Der Löwe - Heinrich- ist Begründer von Schwerin und ist recht oft zu sehen.

    Die Geschichte mit dem Herrn Pastor sein Kuh ist auf einem Brunnen hinter dem Rathaus verewigt. Das ist ein plattdeutsches Lied über die Kuh des Pastors und warum sie stirbt. Auf Youtube kann man sich das anhören. Das Rathaus spielt die ersten Takte am Glockenspiel.
    Ein Freimaurerhaus fasziniert mich, da darauf alle Logen, die es beherbergt, genannt sind. Ich wußte nicht, dass es so etwas gibt. "Eintracht in Freiheit".
    Enorm übermütig durch die Sonne und Peter Gabriel flatzen wir uns dann hoch über dem Marktplatz in einen Lehnstuhl und lassen die anderen das Leben leben. Wir machen davon jetzt Pause. Ein alter Matrose mit hervorragendem Musikgeschmack schenkt aus. Wir genießen.
    "Ich geh hier nicht mehr weg, ich möchte versteinern". Gerlinde lacht mich aus. Das traut sie mir nicht zu. 🤣🤣🤣
    Irgendwann schleppen wir uns wieder von dannen, das Schloss erwartet uns.
    Prächtig. Herrlich. Edel. Extravagant. Egal welches man sich aussucht. Keines trifft diese Pracht und Schönheit des von Wasser umgebenen Schlosses an diesem Sonnentag.
    Es blüht, die 150 Jahre alten Bäume breiten sich weit aus, Herkules, Viktoria, Pan, David... warten mit ihren Sagen und Geschichten auf. Und gerade habe ich von den adeligen Fledermäusen gehört. Unter der Schlossgrotte dürfen sie in unterschiedlichen Gängen überwintern. 💓
    Lange geben wir uns dem Staunen und Entdecken hin.
    Welch eine Überraschung dieses Schwerin.
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  • Ziemlich lustig zum Gehen, die Kobbelstones.
    So grob. So fein.Oft gibt es glasierte Ziegel als Zierde dazwischenMuttertag kommtAuf der Schweinebrücke gibt es 4 Schweine zum Gedenken an all die armen Schweine, die zum Markt mussFish'n Chips vom HensslerFremdunterbringung in einer Nische.

    Ziegelschönheit

    9 mai, Allemagne ⋅ ☀️ 19 °C

    Also hier heißen sie Backsteine. Palmherzen sind Schweinsohren und gegessen wird Fisch im Brötchen. An der Wasserkante gibt es viele Wörter und Begriffe, die uns unterscheiden. Sicher ist, ist die erste Kante überwunden, schält sich ein freundlicher Mensch hervor. Ein bisschen distanziert aber enorm liebenswürdig.
    Und genauso ist es mit Wismar. Eine Backsteinschönheit der Gotik. Und was für eine. Nicht klein und fein wie unser Barock. Gewaltig, gigantisch, riesig, derb.
    Grace Jones der Architektur!
    Da steigt man am Marktplatz aus und es geht: "Wow! Ma brutal". Das "bah ist das genial" folgt und dann ist man schon verliebt.
    Wismar, die Stadt der drei gigantischen Kirchen. St. Georgen, Maria, Nikolai.
    Das beschäftigt uns für den Rest des Tages.
    St. Georg ermöglicht es uns 34m hoch auf die Plattform zu fahren- wie schön, dass das mit dem Rolli auch geht- es zeigt sich eine nackte, kahle Größe des Bauwerks, die dem Schweriner Dom fehlt, weil er weiß ausgemalt ist. Bis 1990, nach der Beschädigung im 2. WK, verfallend, ist sie jetzt am Erblühen. Die sakralen Ausstattungen wie der originale gotische Flügelaltar und das Triumphkreuz sind in der Nikolaikirche untergebracht. Als Eventraum ist sie sehr gut genützt.
    Von der mächtigen Nachbarin Maria ist nur der Glockenturm stehen geblieben. Der restliche Kirchenraum ist zerstört worden im Krieg. Das Triumphkreuz ist als Dauerleihgabe über dem Altar im Dom zu Schwerin untergebracht. In beiden Kirchen gibt es eine aufrechte, aktive Gemeinde.
    Nähe Alter Hafen ist die Nikolaikirche. Sie beherbergt die Schätze der anderen Kirchen und wird als Kirche genutzt.
    Um 18 Uhr ist Schluss mit der Besichtigung und endlich!!! kommen wir dazu uns etwas zu essen zu besorgen. Ein Stück ist es noch zum Hafen, vorbei an schön restaurierten Speicherhäusern, durch das Wassertor wo Nosferatu mit Kinski gedreht wurde zum ersten offenen Lokal am Hafen, das noch sonnig ist. Und.... wir landen im Ahoi von Steffen Henssler. Warm und mollig in der Abendsonne, vom Wind geschützt, lassen wir den Tag verklingen.
    Fazit: Heute bin ich glücklich.
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  • HeiligendammFinde den FehlerTypisches Fischbrötchen StandlWarnemündeSofteisorgelWer gewinnt?Sa[æ]ndbeautyHotel mit 70er Jugendherbergscharakter. Sehr schlimm. Aber d'Jausn war lekkkeMei neicha MoDie Madln beim Singen und RadlnFiiiiischbrööööötchen

    Ooooooostseeeeeee🧜🧜‍♀️🧜‍♂️

    10 mai, Allemagne ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute kommen wir ganz ohne Stadt aus. Wieder durch wunderschöne Alleen , an herrlichen gelben Feldern vorbei, fahren wir entlang der Ķüste Richtung Rostock. Blitzstopp an einer Holländermühle mit großer Überraschung. Eine Gruppe Damen im Radlgewand singt ein abendländisches Ständchen. 30 Landsleute aus OÖ, die eine Radtour machen. Sie singen ein Ständchen für Gerlinde und noch lange kreuzen sich immer wieder unser Pfade. Wir fahren quasi der Küste entlang bis nach Ostseebad Heiligendamm in dem ich kurz nach dem G7 Gipfel eine riesen Schulung mit Liebherr hatte. Wunderschöne Erinnerungen an das 5 Sterne Hotel kann ich leider nicht auffrischen, da das Café nur für Hotelgäste offen ist. Wir genießen die würzige Luft und ein Bierchen im Strandkorb. Dann geht's wieder auf die Landstraße. Langsam reisen ist heute angesagt. In Warnemünde machen wir Halt und lassen die Seele in dieser lebendigen, quirligen Stadt baumeln. Wohnen tun wir in der Nähe von Rostock und abends jausnen wir wie am Schulausflug ausgiebig.En savoir plus

  • Facts, facts, facts

    10 mai, Allemagne ⋅ ☁️ 13 °C

    Fragen über Fragen plagen mich wie immer wenn ich mich auf die Socken mache.
    Alles was mir/uns auffällt:

    1. Unendliche Flächen Landwirtschaft in MVP (Mecklenburg-Vorpommern)
    - Antworten:
    >60% sind Landwirtschaft mit über 25000 Arbeitenden
    9% Wohnen und Verkehrsflächen
    Der Rest ist Wasser

    2. Man sieht beinahe keine Menschen mit Migrationshintergrund aka "Flüchtlinge"
    Antwort: in (Zitat) Ostdeutschland sind ca 5% der Gesamtbevölkerung Fremde, in Westdeutschland 35%

    3. Warum ist die afd so stark in Ostdeutschland
    Antwort: Sie punkten mit der Ausländerthematik und Heimat 🙈🙈🙈 (Statistiken kennen die Wahler scheinbar nicht)
    Experten gehen davon aus, dass die Wende nie gänzlich vollzogen worden ist und der ehemalige Osten "verherrlicht" wird, da das System einwandfrei funktionierte.
    Im gesamten Osten ist die afd mit mehr als 24% vorne, sonst noch in,na nö na ned, Bayern Deggendorf (30%), Straubing und Schwandorf

    4. Es so unglaublich sauber ist
    Antwort: Warum schmeißen bei uns alle die Tschick überall hin?

    5. Es gibt unendlich viele Alleen bzw Hecken entlang der Straßen und zwischen den Feldern
    Antwort: weil sie schon gecheckt haben, dass das nützlich gegen Bodenerrosion, Austrocknung und Biodiversität ist. Im Burgenland brauchen sie vermutlich Nachhilfeunterricht
    Ursprünglich waren die Alleen überall als Wegmarkierungen und Grundgrenzen vorhanden. In der BRD wurden Verkehrswege massiv ausgebaut und alle Alleen abgeholzt ebenso wurden Hecken und Alleen bei Arrondierungaktionen entfernt. Da es viel weniger Verkehr und Auto gab in der DDR, konnten sie bestehen bleiben. In weiten Teilen sind die Straßen weiterhin sehr schmal und oft recht holprig...

    6. Alle schirchen Kästen wie Trafostationen etc sind immer künstlerisch gestaltet- egal wo
    Antwort: Weil sie superfeinen Humor haben hier heroben und sich gut über Symbole ausdrücken können.

    7. Wieviel Arbeitslose gibt es
    Antwort: im O ca. 8%, im W ca 6%, in D ca 7,4. So viel wie in AT

    Jede Frage gebiert 10 neue Fragen und so heißt es: einfach dran bleiben
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  • Eine richtig mutige Dohle beim Bäcker
    Kaspar Ohm up sind Vosswallach von 1988Ein Eisbrecher als MuseumUni seit 1419! 3.ältrste Uni DeutschlandsWer guckt denn da herunter?Das Viech haben wir in Eisenhüttenstadt wieder entdecktBrunnen der Lebenslust von 1980. Einst wild umstritten- Pornobrunnen geschimpftPlatz des Richters gut beobachtet vom Weltenrichter am RathausSeit 1718 Barock auf Gotik. Daran ist der Sturm Schuld.Johannes der 6. Beschützer des Rathauses, Maskottchen von RostockEine Telefonzelle als DenkmalTon in Ton mit der neuen Tür des ältesten Haus "Hausbaumhaus"Denkmal fur den "Spielmannopa" Michael Tyranowski

    Rostock

    11 mai, Allemagne ⋅ ☀️ 12 °C

    Warum alle Namen an der Ostsee so besonders für mich klingen ist mir ein Rätsel. Jedenfalls löst diese Gegend Erwartung und Imagination aus. Wie anders ist dann das,was ich tatsächlich erlebe. Rostock. Nette. Brave. Stadt. Kein Werftenlärm, kein Dreck, brave Leute.

    Großartig eine 4 köpfige Familie, die singt und singt und singt. Zwei Bübchen, der kleine nicht älter als 4, der Vater spielt die Gitarre wund, der größere Bub ist Trommelstar, die hübsche junge Mutter hält alles am Laufen, animieren sie Tänzer, Mitklatscher. Sie bringen die Leute zum Lächeln, zum Mitsummen. Wie freut sich der Kleine als ich mit Apfelsaft und Krapfen wieder komme. So ein liebes Mandl!

    Begeistert bin ich vom Brunnen der Lebenslust. So viel Energie und Kraft in den Figuren.

    Dann entdecke ich eine massive Abweichung am Rathaus. Von der Nähe erscheint es Barock zu sein. Jedoch! Es ist gotisch! Diese Diskrepanz muss ich festhalten! Und schon werde ich angesprochen. Von einer Dame, die mich leise fragt, ob ich Touristin sei und eine Stadtführung möchte. Letztendlich verbleiben wir dann auf der Stelle und in der Schnelle erzählt uns Sabine Geschichten von den Dingen, die wir unmittelbar sehen. Da lernen wir Johannes 6. kennen, wissen nun warum das Rathaus su aussieht, erfahren von der Astronomischen Uhr deren Erschaffer von den Danzigern 1470 oder so geblendet wurde und der dann die Danziger Uhr zerstörte und sich vom Dom schmiss. Wir wissen nun vom Weltenrichter, der den Richter unterstützte, vom Steintor, das zuerst vom Fürsten geschliffen, dann wieder aufgebaut wurde, weil er sich über die Rostocker ärgerte. Dass Rostock nie freie Hansestadt war und daher nichts allein entscheiden konnte. Die tapfere Pfarrerstochter und ihren Vater lernen wir kennen, die die Astronomische Uhr vor den Bombenangriffen gerettet haben indem sie vor den Brandbomben bewährten und die wenig später an den giftigen Dämpfen starb. Wir werden ins Reich der Wissenschaft auf der 3. ältesten Uni entführt.... stundenlang werde ich ihr zuhören, wenn ich wieder nach Rostock, Warnemünde, Schwerin oder Stralsund komme. Weil ich werde sie auf jeden Fall buchen! Ich habe den Kontakt, falls wer Interesse hat...
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  • Einst und jetzt

    Macht Urlaub

    12 mai, Allemagne ⋅ ☀️ 10 °C

    Also da sind wir nun auf Rügen. Viel Wald, viel Wiese... wo sind die tollen Dinge? Bergen ist es nicht. Muttertag. Alles zu. Oder ist da gar nichts? Partykracher ist das nicht. Na ja, gut Ding braucht Weile.
    Prora. Ein gigantomanischer Egotrip der Nazis.
    20000 sollten hier auf einmal Urlaub machen können. Mit allem was dazu gehört. 1936 wurde begonnen. Mehrere, auch heute noch, renommierte, Baufirmen bauten an je einem der Wohnhäuser . Sie matchten sich um wer schneller fertig wäre. Dann find HH den Krieg an. Da war Schluss. Nur ein paar Zwangsarbeiter durften die Rohbauten so weit fertig stellen, damit sie nicht vergammelten während der Krieg fröhlich seine Geschwindigkeit aufnahm. Auch das ganze Baumaterial blieb vorort, sodass man davon ausging, dass nach dem Krieg wieder weiter gebaut werden sollte.
    Das Dokumentationszentrum beherbergt due Geschichte des Projekts mit wechselnden Sonderaustellungen. Besonders toll Ost die ganze Anlage nicht und von den Damen dort, erfahre ich, dass alles gentrifiziert werden soll, ein großer Teil ist es bereits und eventuell 1 Gebäude als Museum überbleiben darf.
    Der Strand ist elegisch, der Zugang von den Wohnhäusern durch die Ðünen auch. Es wurden lauter sehr, sehr teure Eigentumswohnungen errichtet. Letztendlich soll es ein Vergnügungsort sein bzw ein Eldorado vorm eigenen Balkon.

    Schon jetzt sind die Parkplätze sehr limitiert, teuer und sicher in Kürze privat.
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  • Der HerthaseeOpferstein mit wildem Drachen 🐲Super Radlbox

    Kaspar Davids Blick in die Tiefe

    12 mai, Allemagne ⋅ ☀️ 10 °C

    Im Nationalpark Jasmund- das war/ist ein Adelsgeschlecht- durchfahren wir unglaubliche Buchenurwälder. Wie überhaupt der Baum ein Wahrzeichen Ostdeutschlands ist. Bewährt und gepflegt vom kleinsten zum Ältesten sind sie wunderschöne Begleiter auf der Reise.
    Wir kommen bei der Felsenburg der Hertha- germanische Göttin des Hauses und Herdes- vorbei, am Opferstein und See. Grusige Geschichten ranken sich um diese Orte. So sollen Diener und Arbeiter getötet worden sein um den Opferplatz nicht zu verraten, wenn sie Hertha beim Bad sahen und die Seelen der Verstorbenen noch heute irrlichtern. War es, nach Funden zu urteilen eine Kultstätte der germanischen Rugier und wendischen Ranen (Wenden -> Schlosserbauer Schwerin), diente es später eher dazu den Tourismus mit diesen Geschichten anzulocken, der bereits in der Romantik startete.
    Darum gibt es auch das wunderbare Bild von K.D.Friedrich, der mit seiner Frau auf Hochzeitsreise hierher kam, die Kreidefelsen des Königstuhls intensiv studierte und nach den Skizzen dann sein Bild "Kreidefelsen auf Rügen" anfertigte. Wir treffen wieder nette Ösis aus Galli, plaudern ein wenig und geben uns dann dem Anblick der Felsen hin. 30cm werden sie am Fuß jährlich kleiner, irgendwann in ca. 150 Jahren sind sie weg. Daher kann man nicht mehr direkt drauf, sondern eine freihängende Plattform ermöglicht heute den Blick drauf. Nach einem Bierchen fahren wir am Radweg wieder zurück zum Auto. Ein besonderes Highlight wird uns noch erwarten.
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  • Wie immer, die geliebten Alleen...
    Die Hafenperle in BreegeEin Traum!100erte junge Rauchschwalben ohne Angst auf InsektenschmausDas Leuchtfeuer von Akona- der SchinkelturmDer Peilturm von ArkonaFeuersteinstrände, Fossilien, Bernstein. Ein Paradies für SammlerAuf dem Felsen da steh ich...

    Der nördlichste Punkt und bestes Essen

    12 mai, Allemagne ⋅ ☀️ 11 °C

    Von Jasmud geht's auf Futtersuche. Es ist schon später Nachmittag und alles sowieso ein bisschen ausgestorben. Dann finden wir die Hafenperle. Ein Traum. Mit Windschutz genießen wir herrliche Fischsuppe und ein Fischbrötchen inmitten von Einheimischen im Hafen von Breege. Dafür fährt man über eine ganz schmale Landzunge von einem zum anderen Inselteil.
    Arkona soll dann das Highlight von Rügen sein. Am nördlichsten Punkt wollen wir auf den Sonnenuntergang warten. Noch ist es recht warm weil es keinen Wind gibt. Wie angenehm! Daran leiden wir bisher fast täglich. Trotz Sonne sind wir immer warm angezogen.
    In Arkona haben preußische Kaufleute drei Signaltürme errichten lassen um das Schärfe Eck des Kaps zu sichern. Durch ein herziges Dorf (Ferien) und intensiv duftende Rapsfelder erreichen wir das Ende der Straße. Außer ein paar dicken pommerschen Wollschafen und vielen Vögeln sind wir hier am Lands End ganz alleine.
    Lange, bis 21 Uhr warten wir bis die Sonne verschwindet. Am Weg nach Bergen überrascht uns ein fetter, goldener Mond, so groß als wäre die Sonne auf der anderen Seite wieder aufgetaucht!
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  • Uppsala, da hat uns einer eine Brücke auf den Kopf gebaut
    GewerkschaftshausDie Arkaden des RathausesDas Ozeaneum am HafenGorge Fock, die AlteRathausdurchgang

    Mit einer Träne im Auge. Abschied

    13 mai, Allemagne ⋅ ☀️ 13 °C

    Und dann gings wieder "bergab". Wir verlassen die Ostsee. Für mich. Um ganz schnell wieder zu kommen. So vieles zu sehen, die Leute cool. Das Savoir vivre Frankreichs hier ohne Fisimatenten gelebt. Die Zeit langsam. Zurückhaltend und bescheiden alles.
    Stralsund. Das möchten wir noch sehen. Eindeutige Empfehlung von der Stadtführerin in Rostock und den Ösis vom Königstuhl- die nach Bienz mit dem direkten Zug von Linz weg gereist sind.
    Noch einmal dürfen wir die grandiose Architektur der Backsteingotik erleben. Hier das Rathaus original mit gotischen Arkaden, die Nikolaikirche grandios. Unfassbar beeindruckend! Ein Sammelsurium von Exponaten! Die Geschichte laut Kartendame. Es wurde alles vor den Bombardierungen in die Umgebung verbracht und versteckt. Nach dem Krieg wieder eingesammelt. Und warum so viele unterschiedliche Stile? Es ist eine Kirche der Hanseaten. Der Reichen. Die Reformation hat hier, anders als im Dom von Schwerin viel weniger angerichtet. Viel wurde versteckt vor dem Wüten der Lutheraner im 16 Jhd, dann wieder eingestellt. "Viele Bilder, Altäre und andere Kunstwerke der Kirche wurden am 10. April 1525 beim Stralsunder Kirchenbrechen zerstört. In den Folgetagen wurden viele Güter wiederbeschafft, die von Plünderern weggebracht worden waren. Diese allerdings wurden auf Hinwirken des Rates der Stadt, darunter Bürgermeister Franz Wessel, im Hof des Katharinenklosters vergraben, „damit nicht mehr Abgötterei und Missbrauch damit getrieben werde“, wie es Wessel formulierte.[3] Später wurden viele gotische Bauteile durch barocke ersetzt, die farbliche Gestaltung wich bis 1702 der Farbe Weiß. Von 1891 bis 1909 dauerte die Wiedererneuerung der Kirche mit der Wiederherstellung der Farbgestaltungen." (Quelle Wikipedia)

    Man konnte sich weiter den Platz im Himmel sichern und ganze Grabstellen in der Kirche reservieren. Zugänglich für den Plebs war die Kirche zwar, aber Gestühl gab es nur für die, die zahlten. Da gibt es das Gestühl der Krämer, der Beamten, der Rigafahrer.

    Fasziniert bin ich von den hohen Balkonen, über die man in einem Gang vom Chor her kommt. Sängerchor, Bläserchor hoch oben über den Kirchgängern.

    Bis zum Kirchenverbrechen hatte jedes Gewerk seinen Altar. Über geblieben sind einige wenige. Davon ein prächtiger Hochaltar eines unbekannten Künstlers.
    Anna Selbtritt mit Tochter Maria und Enkel Jesu thront stolz seit 1280 , die Reliquie wurde ihr aus der Brust gestohlen.

    Seit der Errichtung der Kirche bis heute ist aus jeder Epoche etwas zu finden.
    Noch nie war ich in einer spannenderen Kirche! Absolut empfehlenswert!

    Stralsund ist vorerst unser letztes Highlight im Norden an der Ostsee.
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  • Typischer Ausblick beim Fahren
    Bereits sanierte PlatteDen haben wir in Rostock schon getroffen

    Planstadt

    13 mai, Allemagne ⋅ ⛅ 18 °C

    Eisenhüttenstadt. In den 50ern als Wohnstadt zum Stahlkombinat errichtet. Nach Plan. In der Nähe der kleinen Stadt Fürstenberg. Gerade Straßenzüge, enorm großzügige Wohnanlagen, wenig Perspektive für die Kids, wenig Angebote zum Einkaufen, Ausgehen. All in all trist. Ich rede mit der Abiturientin im Eisgeschäft. "Weg. Schnell weg", meint sie. Es gibt nichts was sie hier hält.
    Eisenhüttenstadt hat ein Problem mit der schwindenden Bevölkerung durch Abwanderung. Daher startet gerade ein Projekt "Probewohnen". Bereits in einer anderen Gemeinde erfolgreich durchgeführt, hofft due Stadt neue Bewohner anzusprechen.
    Acor Mital ist Eigner des Kombinats und größter Arbeitgeber. Das ehemalige Kombinat bestimmt das Leben, die Stadt.
    Im öffentlichen Raum viel Kunst aus den 50er Jahren.
    Die Wahlergebnisse sind beeindruckend! Wir sind wirklich im Osten angekommen!
    Mir hats sehr gefallen. Erinnert mich an meine Kindheit am Bulgarieplatz. Da war es nicht anders.
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  • Ein Tag im Spreeeerwaaaald... dadadidada

    14 mai, Allemagne ⋅ ☁️ 20 °C

    Viel haben wir vor. Wenig wird es dann. Das Klapprad lässt sich nicht arretieren. Das nach einem verdammt langem Frühstück. So richtig kommen wir nicht in die Gänge. Starten tun wir un Lübben. Warum auch immer. Der barrierefrei Guide hat das empfohlen. Ich leih mir also ein Fahrrad aus. Statt die Kahntour, es ist schon 14 Uhr! Zu machen, wollen wir der Spree oder sonstigem Wasser entlang den Spreewald entdecken. Ein bisschen frustig ist es, weil Lübben einfach gar nichts hat, was ich/wir so mit Spreewald verbinden. Zu verklärt unsere Erwartungen auf Trachten, Holzhäuschen usw.?
    Einem Biber, einem Schwarzstorch, jede Menge Reiher und anderen Seevögel begegnen wir. Frösche quaken sich die Seele aus dem Leib.
    Wir radln nach einigermaßen planlosem Herumirren doch an einem Radweg am Wasser und fahren da gut 10km vielen Teichen entlang bis wir zu einem sehr idyllischen Gasthaus kommen.
    Schnell ergattern wir um 17 Uhr- denn da ist Schluss im Spreewald- noch ein Bier und Spreewaldgurken im Eimerchen- wie ossi! Genial!
    Flugs müssen wir dann auch wieder zurück, weil ich das Rad um 18 Uhr abgeben muss. Beim Wegfahren quatsche ich noch den Chef der Kähne da an und so erfahren wir, "echter, schöner Spreewald" ist in Burg und Umgebung.
    Na suppppa! Mit einem Jauserl verabschieden wir den, doch sehr schön gewordenen Tag in unserem recht noblen Hotel in Cottbus.
    Ab sofort habe ich eine Menge Schützlinge mit. Lefkoien und Astern aus Lübben werden meinen Garten behübschen. Hoffentlich 🙈
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  • 90 Jahre und Erhalterin der sorbischen Sprache. Sie hat Lieder, Gedichte, Geschichten gesammelt.2024 beim Fasnachtsfest aufgenommenTypische OstereierstickereiGrandioses TheaterDer Cottbusser Postkutscher SchüttelreimDer Cottbusser Postkutscher putzt seinen Postkutschenkasten...Das nenn ich Platzoptimieren 🤣🤣🤣In der Aula des MuseumA bissl Kisch, aber soooo herzigHollywood is everywhereTypische Heuschober der Sorben

    Cottbus - was ist mit dem Wetter?

    15 mai, Allemagne ⋅ ⛅ 12 °C

    Nun haben wir due Kahnfahrt verschoben, weil wir zeittechnisch ein bisschen knapp waren. Gestern Tshirt und >23 Grad. Heute 🥶🥶🥶!
    Also werden wir uns danach richten, was bei dem Wetter möglich ist.
    Cottbus ist wieder so ein Ort wo Ossi Stil und Altes super harmoniert. Eine kleine, feine Stadt mit vielen kleinen Überraschungen. Auch sehr entspannt wie es überall hier ist. Es gibt unzählige Statuen und kleine Dinge, die Geschichten erzählen. Die Versessenheit des DDR Kommunismus den öffentlichen Raum für "Kunst für alle" zu nutzen ist einfach herrlich!
    Es ist die edle, reiche Tuchweberstatt mit all den exquisiten Villen der Gründerzeit und des Jugendstils vereint mit klarer, karger Kommstilarchitektur. Hin und wieder blinzelt das Mittelalter durch und sehr prägend sind die Fabriksgebäude des frühen 20. Jahrhunderts. Die ganze Lausitzer Gegend war extrem reich durch und an Fabriken, die teilweise erst im Zuge der Wiedervereinigung geschlossen wurden und natürlich zu enormen Benachteiligungen hier im Osten geführt haben. Aus der glücklichen goldenen Zeit stammt das Staatstheater, im schönsten Sezessionsjugendstil mit vielen ägyptischen Elementen erbaut. Es wurde von den Cottbusser Bürgern eingefordert und ist das einzige Staatstheater in Brandenburg.
    Eine Litfassäule verleitet uns zum Besuch einer Ausstellung in der Staatsgallerie, die in einer alten Dieselfabrik untergebracht ist. "Frauen in der DDR" zeigt Frauen in beiden Rollen, als Protagonistinnen und Künstlerinnen. Die Gleichstellung von Mann und Frau war kein Thema in der DDR. Gleicher Lohn, gleiche Arbeit, gleiche Rechte, aber deutlich mehr Pflichten, da sich die Gleichstellung nur auf Frauen bezog. Die Haushalts, - Pflege, - Betreuungsaufgaben blieben zusätzlich bei den Frauen. So wurden alle Facetten des Frauseins gezeigt. Wieder wurden wir gleich enttarnt als Ösis, von einem Salzburger, der da arbeitet. 🤣🤣🤣
    In einem Buchgeschäft fanden wir eine super Ausstellung über die Sorben (die sich selber Serben) nennen und eine slawische Volksgruppe sind. Sie wohnen im Spreewald und pflegen ihre Sprache und Kultur intensiv.
    Beinahe ausgestorben, weil es lange verboten war sorbisch zu sprechen, bekennen sich nun gerade junge Leute zu ihrer Herkunft.

    Nachmittags, das Wetter ist trocken, aber bitter kalt, fahren wir ins Sorbenland Burg. Wir befolgen den Rat des Kahnkapitäns vom Vortag, den schönen Spreewald zu entdecken. Leider können wir uns nicht aufrappeln in der Kälte herumzugurken. So fahren wir ein wenig durch die Gegend, Stellen fest, dass sie lieblichst ist mit all den Häuschen, wunderschönen Gaststätten, Millionen Kanälen und es zu Radln ein Traum sein muss.
    Irgendwie habe ich das Gefühl, diese Gegend wartet auf mich... 💘💘💘
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  • Grenzgängerin
    Mitten in Gubin, zum Verlieben, aber schon geschlossenStadt- und Hauptkirche Guben/GubinViel Geschichte erlebt... die Ratsstube GubinPiroggi. Unglaublich gut mit Sauerkraut und PilzenRathaus und Stadtkirche Guben vor der ZerstörungGubin Seite vor 2. WKGuben Seite vor 2.WK

    Guben ... ahhh des is a Guh Been

    15 mai, Allemagne ⋅ ⛅ 11 °C

    Gerlinde erzählt mir die Geschichte wie Guben, polnisch Gubin, seinen Namen bekam.
    3 Bauern und so.... Graben bis sie auf etwas stoßen... das Kuhbein....🤣🤣🤣
    Und so ward der Ort Guben genannt.

    Wir werden hier Dr. Tod begegnen. Aber zuerst müssen wir noch hinreisen. Da begegnen uns unzählige Kraniche, die auf den Feldern herumstehen, wir durchfahren kleine "niederöstereichische" Örtchen, ein bisschen trist, totlangweilg, blitzsauber... dann plötzlich sind wir in Polen. Haargenau wie "drüben" nur ein bisschen ärmlicher und der Diesel ist viel billiger.
    In Guben logieren wir sehr fein in einem denkmalgeschütztem Jugendstilhaus. Spätnachmittags wandern wir über die Neiße und besuchen Gubin. Die ehemalige Stadtkirche ist zerbombt und leider wird keine Anstrengung unternommen sie zu bewahren. Entlang des Flusses gibt es mehrere Ruinen, als Müllhalde genutzt. Sehr traurig, wenn man seine Umgebung so verkommen lässt!
    Das wunderschöne ehemalige Rathaus, die Stadt wurde nach dem WK einfach geteilt- die Neiße, die Grenze- ist eine Gaststätte, auch schon seit >100 Jahren und die Wirtin da extrem liebenswert und freundlich!!! Top Empfehlung! Das Essen ist sehr, sehr gut und das lokale Bier sowieso.
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  • Alle Skelette tragen Gubener HüteGefäßsystem eines FroschsScheibenplastinat einer Giraffe - teilweiseViele Spender!Google mapsBlick von Guben nach GubinDie Hutfabrik von GubenGrenze Neiße

    Dr. Tod

    16 mai, Allemagne ⋅ ☁️ 13 °C

    Einst unfassbar reich, hat die Wende diese gesamte Gegend total verarmen lassen. Jedes einzelne Dorf, jede Stadt sind noch immer davon betroffen. Habe ich es in Eisenhüttenstadt noch nicht verstanden, so wird es mir hier durch viel nachlesen und kritisch nachfragen einleuchtender warum die Rechten mot den Heilsversprechen "für den Osten was zu tun" so punkten können.
    Guben ist Grenzstadt und es siecht auch vor sich hin. Superschöne Villen stehen leer, sind dem Verfall preisgegeben. Ebenso riesige Fabriken, Wohnhäuser. Nach der Wende wurde alles abgedreht und die Arbeitslosigkeit schnellte auf über 30%!!!
    Genauso ein Schicksal steht hinter der alten Hutfabrik. Im 19 Jhd gegründet, produziert sie 1920 bereits 1 Million Hüte und Stumpen. 1000 Mitarbeiter sind beschäftigt. Die Besitzerfamilien sind extrem karitativ, gründen Spital, Kindergarten und eine Behinderteneinrichtung. Den Mitarbeitern werden faire Löhne gezahlt. Der wasserdichte Hut wird in alle Welt verkauft.
    Bis 1990. Dann ist Schluss. Die Technologie wird nicht mehr weiterentwickelt, Wollstoffe wasserdicht zu feinem Gewebe zu verarbeiten. Den Westen interessieren die Erfolgsgeschichten des Ostens scheinbar nicht.
    Dann kommt ein Interessierter. Gunther von Hagens. Er kauft das riesige Areal und verlegt seine Plastinationswerkstatt von China nach Guben. Schwersten bekämpft bemüht er sich sehr transparent um die Zustimmung zu seinem Vorhaben. Jetzt nach >25 Jahren arbeiten viele internationale Menschen da und er ist sicher einer der größten Arbeitgeber.
    Auf >3000qm wandert man durch die Welt der plastinierten Leichen. Man kann bei der Arbeit zusehen, alles wird sehr klar erklärt. Für die Damen dort mit denen wir sprachen, ein gut bezahlter, interssanter Job. Mehr nicht.
    Sie arbeiten zu 2. Gerade an einer Katalogbestellung aus Saudi Arabien. Nur Unis dürfen Plastinate kaufen. Die werden genauso gemacht, wie sie bestellt werden. Im diesem Körper sollen die großen Gefäße herausgearbeitet werden.
    Die Körper sind echte Menschen gewesen, dadurch, dass alles Fett wegkommt, sehen sie sehr ähnlich aus. Trotzdem ist es gruselig.
    Es riecht überhaupt nicht. Und am Ende wirken die ausgestellten Körper nur mehr wie Exponate.

    Ich wundere mich trotzdem, dass es angesichts von 3D Druck und MRT noch notwendig ist aus Verstorbenen solche Exponate zu machen. Insbesondere da man sie nicht weiter "bearbeiten" kann wie es im Medizinstudium erforderlich ist.

    Ich vermute, dass mich dieser Besuch noch länger beschäftigen wird.
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  • Next step: Görlitz

    16 mai, Allemagne ⋅ ☁️ 12 °C

    In Görlitz checken wir in einer Jugendherberge ein, die direkt in der Altstadt ist. Extrem karg, ziemlich alti, im Grunde schrecklich, ist es ein zentrales, günstiges und perfekt gelegenes Quartier.
    Doch recht erschöpft vom Plastinarium wollen wir eigentlich gar nicht mehr hinaus. Ich mach mich trotzdem auf den Weg um ein bisschen einzukaufen. Mäßig erfolgreich locke ich Gerlinde doch noch einmal heraus, da das Abendlicht wirklich schön ist und es nicht regnet. Am Weg zum Aldi, dem nähesten Geschäft erstehen wir eine Flasche Wein und ein paar Nusserl. Die ersten Fotos und Eindrücke sammelnd freuen wir uns sehr auf das Abenteuer Görlitz - Zgorzelec.
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  • Bitte lächeln- rundherum Radar
    A bissal Wienerwald NostalgieDer fleißige Biber wohnt unter der BrückeEs gibt so coole Kracherl in Ostdeutschland!BenzdorferseeUniiiiiIn Zgog....- nicht zu merken!!- sind auch viele Häuser desolatPolnische VerwöhnungDie einfachen Leute werden immer wieder hochgeehrt!!

    Trotzdem trotzen Görlitz 2

    17 mai, Allemagne ⋅ ☁️ 12 °C

    Mühsam ist es inzwischen. Das Wetter ist total unsympathisch und unkooperativ. Wir beschließen den Tag für eine Ausfahrt zu nutzen und die Stadt an den nächsten beiden Tagen zu besichtigen. Das Tourismusbüro hat günstige E-Bikes und wieder bestätigt sich mein Widerwille. "Des is nix für mi".
    Wir suchen den Weg zum Neißeradweg, den Gerlinde weiß. Weil der recht doof angeschrieben ist, verkoffern wir uns und landen erst bei der Landskron Brauerei und dann bei der Parkeisenbahn. Der Radweg durch den Wald steil unter uns. Das trauen wir uns mit dem Triride nicht. Also retour und dann haben wir es doch geschafft. Wunderschön geht es der Neiße entlang Richtung Benzdorfersee.
    Kurz bevor wir da ankommen müssen wir in einen kleinen Gartenmarkt flüchten. Es schüttet! Nach einer gefühlten Ewigkeit können wir wieder weiter. Wir erreichen den See, werden da fast umgeblasen und fahren wieder zurück in die Stadt. Über den polnischen Teil. In einer süßen Konditorei warten wir den nächsten Gießer ab.
    Über die Altstadt Brücke sind wir dann im Nu wieder im Zentrum. Ich geb das Rad zurück und weil es schon wieder regnet, besuchen wir das Haus der Familie Ameiß, einem wohlhabendem Tuchfabrikanten aus dem 18 Jhd.
    Nachts werde ich dann wach, weil ein Fluss über die großen alten Dächer rauscht!
    Gut für die Bauern, die schon gestöhnt haben. Schlecht für uns. Regen ist nicht schlimm wenn man nicht im Rolli sitzt. Und es ist wirklich saukalt! Brrrrrr.
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  • Das verwaiste KaufhausVoll spannend. WasseruhrDie Glasharmonika wird mit den Fingern gespieltAuch dieser Palast steht leer

    Und wie geht es weiter? Eine Betrachtung

    17 mai, Allemagne ⋅ 🌧 12 °C

    Was mir auch hier auffällt, viele leere Häuser in der Altstadt. Am Verfallen. Wunderschöne Gebäude wie die Stadthalle, ein herrliches Jugenstilgebäude, siechen langsam vor sich hin.
    Ich habe ein bisschen nachgelesen. Die BRD hat großen Anteil mit der Entwicklung. Die Gesetzgebung, der Entzug von bereits genehmigten Projektfinanzierungen, das Zusperren der Betriebe führt zu einem massiven Bevölkerungsschwund. Versuche Menschen, die in günstigen Genossenschaftswohnungen am Rand wohnen in die Leerstände in der Altstadt zu locken gibt schief. Die Investitionen bzw Betriebskosten sind enorm, da die Wohnungen groß und hoch sind und oft noch nicht optimal geheizt. Ein Probewohnenprojekt für Senioren als den Alten Bundesländern war auch nicht besonders erfolgreich um dem Schwund entgegen zu wirken. Die Stadt ist sehr kreativ das Schlamassel im Zaum zu halten, aber zu viel ist zu tun.
    Große architektonisch wertvolle Gebäude wie die Stadthalle und das wunderschöne Kaufhaus, der Aussichtsturm Landskron finden keinen Investor da es nicht genug Bewohner gibt.
    Es dreht sich einem der Kopf wenn man das Drama an beiden Neißeseiten sieht. Es ist wirklich traurig.
    Was hergerichtet ist, ist wunderschön und harmonisch. Ich hoffe, der Tourismus bringt viel viel Geld ein und Görlitz wird es gut gehen.

    Unerwartet ist heute auch unsere Reise zu Ende. Wir schaffen es nicht mehr zwischen den Regengüssen schnell was zu tun um gleich wieder zu flüchten.
    In einem Schwung sausen wir mit einer kleinen Pause in Tschechien nach Linz.
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    Fin du voyage
    20 mai 2025