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  • Day 194

    Lamia to Athen

    January 7, 2022 in Greece ⋅ ☁️ 12 °C

    Um 10 Uhr verlassen wir das Airbnb in Lamia. Danach kaufen wir im Lidl für die kommenden sechs Tage in Athen ein, denn morgen bringen wir das Auto an den Flughafen zurück.
    Martina fährt dann 1h45 bis zur Tankstelle. Dort füllen wir unseren Panda. Müggi übernimmt anschliessend für 1h20 das Steuer nach Kifissia (einem etwas reicheren Vorort von Athen). Dort sind wir um 14.00 Uhr im Coffeehouse ,Sweet Habit' mit dem griechischen Paar verabredet, das wir in Jordanien am letzten Tag bei der Abgabe des Autos kennengelernt haben. Das Restaurant gehört Kiki’s Schwager.

    Wir sitzen draussen, mit Abstand. Denn wir haben Kiki und Lampros darüber informiert, dass wir sie am liebsten unter diesen Bedingungen treffen wollen, da wir uns auf keinen Fall mit Corona anstecken wollen. Die beiden sind sehr verständnisvoll (+ beide sind glücklicherweise geboostert). Die Zeit vergeht extrem schnell. Es ist sehr interessant, einmal mit jungen Griechen, die ebenfalls oft herumreisen, zu diskutieren und ihre Ansichten über Griechenland zu hören. Kiki spricht sehr gut Englisch, da ihre Mutter aus England stammt.

    Einige Punkte aus unserem Gespräch mit den beiden, die wir spannend finden:
    - Auch Kiki ist Lehrerin und hat letzten November ihr Studium als Primarlehrerin abgeschlossen und ist nun auf Jobsuche. Eine Stelle an einer öffentlichen Schule zu bekommen, ist sehr schwierig. Denn es hat zu viele Lehrpersonen. Freie Stellen gibt es v.a auf den Inseln, wo aber kaum jemand vom Festland arbeiten möchte, da sie von Zuhause weg müssen, die Klassen meist sehr klein sind und sie abgeschottet leben. Dazu kommt, dass man sie dort einsetzt, wo man sie gerade braucht. Das heisst, dass man plötzlich die Insel wechseln muss, ist keine Seltenheit.
    - Zudem erfahren wir, dass der Namenstag hier in Griechenland einen grossen Stellenwert hat und im selben Ausmass oder teils noch mehr gefeiert wird, als der Geburtstag. ,Das Namenskind' lädt traditionellerweise zum Essen oder zum Kaffee ein.
    - UBER hat in diesem Land nicht überlebt. Die Fahrer dieses Unternehmens wurden von den Taxifahrern wortwörtlich verdrängt, teilweise sogar physisch. Es kam auch zu Vandalismus an Autos. Uns wurde andererseits schon mehrfach von Taxifahrten abgeraten, da die Fahrer die Touristen übelst abzocken. Auch sollten Frauen niemals alleine Taxi fahren, denn dies kann böse enden.
    - In Athen kommt es oft zu Taschendiebstählen. Man sollte auch nie offensichtlich Wertsachen im Auto liegen lassen.

    4h später verabschieden wir uns von dem sehr netten & zuvorkommenden Paar. Zum Schluss schenken sie uns zwei Flaschen Ouzo (typisch griechischer Schnaps). Sie raten uns, diesen mit Wasser zu verdünnen und Eiswürfel dazuzugeben.
    Auch bekommen wir ein Pack typisch griechische Kaugummi, namens Elma. Denn sie beinhalten Chios Oil. Chios ist wohlriechender Harz vom Mastixbaum und ist scheinbar gesund für den ganzen Körper. Die Bäume findet man v.a. auf der gleichnamigen griechischen Insel Chios.

    Wir fahren schliesslich noch gut 25min nach Athen hinein. Unser Airbnb befindet sich Mitten in der Stadt. Wir sind etwas verunsichert, weil in unserer Strasse extrem viele komische Gestalten am Strassenrand sitzen. Doch uns wurde gesagt, dass in den Städten Griechenlands folgendes gilt: Je schlimmer die Gegend aussieht, desto sicherer ist sie. Denn ausgeraubt wird man vor allem in schicken Touristenquartiers.
    Leider finden wir keine Parkplätze, obwohl es laut der Beschreibung des Hosts welche haben sollte. Wir entscheiden uns, das Auto für diese Nacht sicher in einer 5min entfernten Parkgarage einzustellen (nur 8 Euro). Voll beladen laufen wir durch die zwielichten Gassen. Auf Anhieb finden wir die Nummer unseres Wohnhauses nicht. Doch als uns eine junge Frau bestätigt, in der richtigen Strasse zu sein, entdecken wir beim Herumlaufen dann den korrekten Eingang.
    Beim Betreten der Wohnung sind wir positiv überrascht. Sie ist sehr gross und sauber. Wir räumen alles in den Kühlschrank, lassen die Waschmaschine laufen und machen uns nochmals auf den Weg zur Tiefgarage, um die zweite Ladung zu holen.
    Anschliessend kochen wir gemütlich und schauen happy auf den Tag zurück.
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