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  • Day 125

    Spiritualität in Kamakura

    August 3, 2018 in Japan ⋅ ⛅ 32 °C

    Heute wollen wir die Umgebung von Tokio unsicher machen. Ein beliebtes Ausflugsziel auch für die Japaner ist Kamakura, eine Hafenstadt südlich von Tokio. Zwischen 1185-1333 war Kamakura die Hauptstadt Japans. Diese Blütezeit der Stadt fiel mit der Ausbreitung des Buddhismus zusammen, weswegen dort, neben den typischen Shinto-Schreinen, eine Menge Zen-Tempel zu finden sind. 😃
    Wir hüpfen früh in die Bahn und kommen voller Vorfreude in Kamakura an. Die Fahrt zeigt uns eindrucksvoll, wie weitreichend die ausgelagerten Wohnviertel Tokyos sind. Nachdem wir die Hafenstadt erreicht und uns Fahrräder ausgeliehen haben, decken wir uns mit Snacks in einem der vielen Konbini-Geschäften ein. Die sind in Japan mit einer undenkbaren Vielfalt an preiswerten Leckereien gefüllt. 🍰🍱🍙
    Unsere Fahrradtour führt uns zunächst zum Kencho-ji Tempel (errichtet 1253). Die riesige Anlage zählt zu den fünf großen Zen-Tempeln in Kamakura. Wir meditieren und ruhen uns im Zen-Garten aus. 🌺
    Anschließend fahren wir zum Hokokuji Tempel (errichtet 1334), bestaunen aber nur den dichten Bambus-Garten. 🌿
    Weiter geht es zum ersten buddhistischen Tempel in Kamakura, Sugimoto-dera (errichtet 734, und nach einem Brand 1191 wiedererrichtet). Auf Grund einer bemoosten Treppe, die vom Eingang zum Haupt-Tempel führt, wird er auch als Moos-Tempel bezeichnet. 🌱
    Wir schwingen uns erneut auf die Drahtesel und fahren zum Haupt-Shinto-Schrein von Kamakura, Tsurugaoka Hachimangu. Sein lang gezogener Zugang in der Straßenmitte der Hauptstraße prägt das Stadtbild gewaltig und bildet eine Schneise zum Hafen. Der Schrein wurde 1063 an einem anderen Ort errichtet und 1180 an seinem heutigen Platz versetzt. 🏯
    An den Schreinen kann man auch Allerlei kaufen. Von hübschen Fächern über die Tempelstempel, bis zu Horoskopen, Glücksbringern und Wahrsagungen. Das wollten wir auch einmal ausprobieren und schüttelten eine hölzerne Box, aus der Holzstäbchen mit Nummern gezogen wurden. Anschließend wird die passende Wahrsagung gereicht. Um es kurz zu machen: Jonas hatte die schlechteste und Lisa die zweit schlechteste mögliche Vorhersage gezogen. Nami schlug sofort besorgt die Hände überm Kopf zusammen, sie selbst hatte mehr Glück. 😅 Die Vorhersagen selbst sind immer sehr symbolisch geschrieben und es fällt sogar Japanern schwer die kryptischen Schriftzeichen zu interpretieren.
    Damit die schlechten Dinge nicht wahr werden wird der Zettel gefaltet und an einem kleinen Gerüst oder Baum befestigt. Manche machen es aber auch genau anders herum. Jonas Super-Nieten-Horoskop ist eine Ausnahme und wanderte in eine rote Box. Die Priester beten anschließend dafür, dass die Vorhersagen nicht eintreten. 🙏
    Nach einem langen Tag und viel Geschwitze bringen wir die Fahrräder wieder zurück und schlendern noch kurz durch die abwechslungsreiche Verkaufsstraße. Total erschöpft springen wir nach sechs Stunden Kamakura in den Zug nach Tokio. 😴
    Heute kochen wir für Nami und Fred. Es gibt *trommelschlag*: Schnitzel. Die Asiaten kennen Kartoffeln als Stärkebeilage nicht, darum ist es was besonderes. Die selbstgemachte Sauce Hollandaise ist geglückt nur die japanischen Erbsen bleiben bissfest. Unsere Körper brauchen die Energiebombe. Wir sind happy. 😊
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