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  • Day 164

    Sa Pả

    February 12, 2017 in Vietnam ⋅ ⛅ 20 °C

    Die Nacht ist kurz, denn schon um 7.00 Uhr werden wir abgeholt zu unserer 6stündigen Fahrt ins Nördliche Bergland, die uns bis an die Grenze zu China bringen wird.
    Ein Highlight der Region soll das kleine Bergstädtchen Sa Pa sein. Wie wir bei Ankunft merken, aber auch der größte Touristenmagnet. Von dörflichem Charme ist nichts zu spüren, wir kommen uns eher vor wie in einem Skiort mit all seinen Bars, Hotels und Shops. Dazwischen ab und zu kleine Garküchen, und - was uns sofort auffällt - viele in Tracht gekleidete Frauen mit großer Kiepe auf dem Rücken, allzeit verkaufsbereit! Natürlich dürfen auch hier die Mopeds nicht fehlen. Über allem liegt ein grauer Nebel und es ist sehr kalt, nicht gerade ein fantastischer Empfang.
    Wir checken ein und kurz darauf werden wir von unserem Guide zur Nachmittagswanderung abgeholt. Er eröffnet uns, dass er heute nur der Ersatz ist, denn der eigentlich vorgesehene Guide kann erst morgen zu uns stoßen. Ok, wir laufen durch Sapa zum Dorf Cat Cat. Zwischendurch noch schnell Mittagessen im einheimischen Restaurant. Da merken wir bereits, dass sich unser Guide mehr für sein Handy als für uns oder für Erklärungen zur Stadt oder ähnliches interessiert.
    Cat Cat ist so ein Vorzeigedorf, in dem die Minoritäten ein bisschen wir im Zoo ausgestellt werden. Sicher, wir sehen echtes Kunsthandwerk und auch die einfache Lebensweise, aber irgendwie hat hier der Tourismus die Lage der Menschen verschlimmbessert und wir kommen uns vor wie auf dem Tourimarkt, mit eingeschlossener Folkloreshow (die übrigens sehr schön war: https://1drv.ms/v/s!AiUv8teodO-roGDHmvpxqZYZoTgp).
    Während der gesamten Zeit laufen 2 Damen der schwarzen Hmong mit ihren Kiepen mit uns mit und versuchen ein wenig mit uns zu plaudern. Uns ist schon klar, dass sie uns am Ende irgendetwas aus der Kiepe verkaufen wollen. Mal sehen, was das wird.
    Zu dem Dorf erklärt uns unser Guide auch nicht viel und wir schauen uns einfach um. Am Ende bringt er uns wieder zum Hotel und ich kläre mit unserem Travelagent, dass wir einen solchen Guide für die kommenden 2 Tage nicht brauchen und er verspricht uns nur den Besten.
    Am Ende der Wanderung haben uns die beiden Damen tatsächlich selbstgenähte und -gestickte Kunsthandwerksdinge angepriesen und wir haben zwei Taschen gekauft. Im Nachhinein sind wir froh darüber, denn das ist teilweise die einzige Einnahmequelle der Familie, solange kein Reis angebaut und geerntet wird.
    Das werden wir aber erst in den kommenden 2 Tagen auf unserer langen Wanderung in den Bergen, Dörfern und durch die Reisfelder, von unserem neuen Guide Ta erfahren.
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