• Morbach - Drachenlager TP

    August 5 in Germany ⋅ ☀️ 20 °C

    Wir wachen in unserem gemütlichen Zimmer im Boardinghouse auf. Es regnet. Und bis 10 Uhr soll es ca. 2-5 Liter regnen. Wenn wir den Zuweg zum Saar-Hunsrücksteig per Rufbus machen, dann kommen wir trotzdem noch zu akzeptabler Zeit (ca. 18 Uhr) auf unserer Trekkingplatform Drachenlager an.

    Wir frühstücken mit Brötchen. Gehen noch kurz einkaufen. Und dann mit Regenschirmen bewaffnet geht es zum ZOB Morbach. Dort stellen wir uns unter und warten bis der kleine Rufbus für uns persönlich kommt.

    An der Bushaltestelle, wo wir aussteigen warten wir unter dem Dach noch den letzten vorbeiziehenden Schauer ab. Und dann geht es ab in den Wald. Ich laufe am Anfang noch mit Regenschirm, da der aufkommende Wind die Tropfen aus den Baumkronen schüttelt. Das Wasser fließt weißlich den Weg hinunter. Warum wird das Wasser so weißlich? Gerne hätte ich jetzt im Internet recherchiert, aber hier ist überhaupt kein Handy-Empfang.
    Die Wege sind matschig. Da sind meine selbstgenähten Gaiters/Gamaschen gegen den hochspritzenden Matsch und die tropfenden hohen Gräser Gold wert.
    Wir queren mehrfach ein stillgelegtes Gleis hoch über uns. Das Hoxel-Viadukt, seit 1997 komplett stillgelegt. Echt toll und beeindruckend.

    Irgendwann kommt die Sonne richtig raus. An einer Bank wechseln wir beide auf kurze Hose. Es werden zwar nur 17^C, aber wenn man mit 15 kg auf dem Rücken die Mittelgebirge durchwandert, schwitzt man immer.
    Irgendwann kommen wir am Hunsrückhaus zu Fuße des Erbeskopf an. Dort gibt es Toiletten. Wichtig für unsere Wasserversorgung. Das Café dort hat heute Ruhetag aber der Kiosk bei der Sommerrodelbahn hat geöffnet. Dort bekommen wir Kaffee. Wir schauen dem beschaulichen Treiben dort zu. Eine kleine Karambolage gibt es zu sehen, aber nicht spektakulär.
    Wir erpeln uns den Erbeskopf (816 m) hoch. An einer Liegebank auf 3/4 Weg inmitten der Erika-Heide genießen wir die Sonne. Das hatten wir heftiger erwartet. Oben dann diesen typischen Xxx. Der Erbeskopf ist der höchste Berg Rheinland-Pfalz. Und auf den Erbeskopf-Turm klettern wir ebenfalls. Da bleiben die Rucksäcke unten einfach stehen, ein paar Meter weiter, eine der neu gebauten Wanderhütten. Mit Bänken so breit, dass man drauf schlafen könnte. Aber wir haben noch einen Berg (Springenkopf, 784 m) zu erklimmen. Dann noch etwas absteigen bis auf 690 m zur Trekking-Platform Drachenlager. Wir bleiben allein. Nr 1 ist wieder die schönere der beiden. Und die Trockentrenntoilette hat Klopaper und Desinfektionsspray für die Hände. Ein Lagerfeuer darf man hier nicht machen. Deshalb ist nach dem schon etwas schneller klappenden Aufbau des Zeltes auch nach dem Essen ab ins Zelt und in den kuscheligen Schlafsack angesagt.
    Trekkingplattormen haben übrigens viele Vorteile (man Zelten nicht im Matsch, die Fläche ist eben) aber sobald einer drüber läuft vibriert alles leicht.
    Ach übrigens keine 200 m von hier gibt es die gut sprudelnde Siegfried-Quelle. Passt gut zum Drachen. Dort haben wir uns mit Wasser versorgt. Das wird gleich gefiltert. Und dann passt das. Es schmeckt jedenfalls gut. Eben nach kaltem Wasser.
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