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  • Day 7

    Sir Charles & Gott sei Dank

    July 31, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute früh ging es wie angekündigt erstmal Richtung Renault Werkstatt. Doch leider Fehlanzeige: Sie hatten keine Rampe, um unseren Van aufzubocken, schickten uns weiter.

    Bei der 3. Werkstatt hätten sie schließlich eine solche Rampe gehabt, aber einen zu vollen Terminplan. Doch jemand fuhr (geschniegelt und gestriegelt im Anzug) mal nen Stück mit und führte per Hörtest und Sicht durch die hinteren Felgen immerhin eine erste Vor-Diagnose durch.

    Es wäre vermutlich die Bremse hinten links, es würde sich beim Bremsen wie Metall auf Metall anhören und links ist auch Metallstaub auf der Felge zu sehen, rechts nicht.

    Dieses Problem könnte zwar nichts mit dem Kieshaufen von gestern zu tun haben, müsste jedoch DRINGEND repariert werden … doch bei ihnen ginge es leider frühestens ein Tag später.

    Ich mach’s kurz: Bei der 7. Werkstatt hat es dann geklappt. Wir waren soooo happy!

    Und ja, die Diagnose war korrekt. Ohne die Reparatur hätte die Bremse so heiß werden und anschließend blockieren können, so dass wir dann ein FETTES Problem hätten bekommen können, was zusätzlich auch noch sehr gefährlich geworden wäre.

    Auch Fahrid von BestFit hatte in seiner Werkstatt den Terminplan voll, doch er hatte Erbarmen und hat uns dann innerhalb der nächsten 4 Stunden dazwischen reingeschoben.

    Die Zeit haben wir dann mit einem Kurzbesuch des Zentrums von Glasgow überbrückt.

    Glasgow hat mich positiv überrascht … einige echt schöne Gebäude und sehr nette Begegnungen.

    Bei einer sehr leckeren Portion Fish & Chips haben wir z.B. ein Vierer-Team der Schweizer Nationalmannschaft im Radsport getroffen. Am Do beginnen hier rund um Glasgow die Weltmeisterschaften in verschiedenen Radsport-Disziplinen. Falls sie gewinnen, haben wir einen Beweis, dass wir sie getroffen haben 😂.

    Und sehr schön war für uns auch ein feiner schottischer Herr (wir nennen ihn Sir Charles) der schon durch seine Kleidung mit Anzug, besticktes Hemd, Brosche, Einstecktuch, Hut und Handschuhe beim Betreten des Restaurants beeindruckte. Gegessen wurde mit umgehängter Serviettenkette.

    Wie sich im Gespräch schließlich herausstellte, war er 86 Jahre alt und hatte, als er 20 war (für 18 Monate wohlgemerkt - und genau genommen 1958/1959) eine deutsche Freundin. In Sennelage (Nähe Paderborn). Sie hieß Gretchen, war 40 Jahre alt und eine gaaanz tolle Frau, wie er uns mit leuchtenden Augen mehrfach versicherte.

    Sie wollte gern, dass er in Deutschland bliebe, das jedoch wollte seine Familie nicht. Und so kam es dann leider doch zu einem Ende. Gretchen schrieb für lange Zeit noch jede Woche seiner Mutter einen Brief … 😂🥰

    Unglaublich, was man in wenigen Minuten (er war eigentlich schon dabei zu gehen, als wir ihn ansprachen) erfahren kann. Für ein Foto war er sehr gerne zu haben … einfach toll.

    Doch wo sind all die Männer mit ihren Schottenröcken?

    Endlich haben wir einen in der Fußgängerzone erspäht. Vielleicht erkennst du ihn ja auch, wenn du GANZ genau hinschaust. (Ein Tipp: Der gesuchte Mann sitzt auf einer Bank.)

    Klar, die Reparatur hat gut Geld gekostet, doch wie oft habe ich Gott nun schon gedankt, dass dies gerade zu diesem passiert ist. Denn wie sich noch rausstellen wird, werden die Bremsen in den traumhaften Highlands dringend und intensiv gebraucht. 🙏

    Insofern: ich weiß nicht, ob ich ohne den Kiesaufsetzer so aufmerksam auf jedes Geräusch geachtet und dann so konsequent nach einer Werkstatt gesucht hätte. Ich dachte ja, dass dadurch etwas kaputt gegangen sei …

    Thanks God! And thank you Fahrid for your friendly help!

    PS: Da wir gestern Abend keinen Empfang hatten, lade ich den Bericht erst heute hoch!
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