Schottland

July - August 2023
Meine Freundin Christel und ich fahren mit dem Camper nach Schottland. Read more
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  • Day 2

    Scotland - wir kommen

    July 26, 2023 in Scotland ⋅ 🌬 16 °C

    Nachdem wir gestern schon um 16 Uhr die Fähre von Dünkirchen nach Dover bekommen haben, konnten wir uns zum Glück noch im Hellen in den Linksverkehr eingrooven und dazu auch noch richtig Strecke machen.

    Nach einer tollen ruhigen Nacht direkt an einem Kanal mit Morgenbesuch von einer 10 köpfigen Schwanenfamilie (sowie einem Stelldichein eines Pärchens mittleren Alters, die beide mit eigenen Autos ankamen und sich offensichtlich unbedingt noch vor der Arbeit treffen wollten), ging es für uns bei herrlichem Sonnenschein bereits um 7:15 Uhr weiter in Richtung Schottland.

    Während Schnellstraße und Autobahn ziemlich easy mit links klappt, sind die Kreisverkehre noch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber alles in allem kriegen wir das gut hin.

    Als Start unserer Schottland-Reise haben wir uns für die Isle of Arran entschieden. Tatsächlich haben wir dann auch am Nachmittag im schönsten Sonnenschein schon die Fähre von Ardrossan nach Brodick bekommen. Und pünktlich als wir auf der Insel ankamen, fing es an zu regnen 🤩.

    Schnell haben wir jedoch einen tollen Platz am Strand gefunden und freuen uns sehr, dass wir mit dem Camper (statt mit Zelt) unterwegs sind …

    Natürlich sind wir auch trotz Regen nach unserem Aufbau erstmal ins nächste Örtchen. Und hach, hier gibt’s so richtig typisch britische Häuser, wie aus dem Bilderbuch!

    Unser erstes Scottish Beer 🍺 durften wir gerade schon hier in Whiting Bay genießen. Dazu leckere handgeschnittene Pommes … lecker.

    Und auch die Landschaften, die wir auf dem Weg durch den südlichen Teil Schottlands bis hierhin schon durchfahren sind, machen uns SEHR neugierig auf mehr!

    Stay tuned!
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  • Day 3

    Die Weite und das Feenland

    July 27, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute Nacht hat es ziemlich gestürmt (wobei: kein Vergleich zu Holland letztens) … doch habe ich in der Nacht unser Klozelt dann doch nochmal umstellen und mit Leinen sichern müssen.

    Nach quasi zwei Reisetagen haben wir heute mal richtig ausgeschlafen. Der Regen wurde ab Mittag immer weniger und schließlich hörte er ganz auf.

    Nach einer erfrischenden Dusche (ich freu mich so sehr, dass ich die Pumpe mit Manuels Unterstützung aus der Ferne wieder an den Start gebracht habe 😊) freuten wir uns auf Bewegung …

    Bepackt mit Regenkleidung in unseren Rucksäcken (man weiß ja nie) stiefelten wir los und befanden uns schon bald auf dem Arragan Coast Trail. (Hört sich fast an wie der Oregon Coast Trail, den Dankmar gelaufen ist…) Beim Arragan Coast Trail kann man in 4 Tagesetappen um die Insel wandern. Wir haben quasi mal reingeschnuppert … 😉

    Sooo grün alles - ich glaub, ich hab noch nie so viel Farne auf einmal gesehen … und immer wieder ein herrlicher Blick über die Küste.

    Teilweise kam ich mir vor wie in einem Feenland.

    Die Berg-Insel, die auf dem einen oder anderen Bild zu sehen ist, ist „The Holy Island“. Und wer genau hinschaut, sichtet wie wir sogar ein aufgetauchtes U-Boot.

    Zum Einstieg waren die 3,5 Stunden Wandern eine super Sache. Das Wetter war ein Traum. Teilweise blauer Himmel, immer wieder strahlte die Sonne dieses saftige Grün an. So richtig wohltuend für die Seele.

    Frisch gebadet im Bach nebenan konnten wir das erste Mal draußen zu Abend gegessen. Es war herrlich … bis es uns aufgrund von an sich herrlicher Windstille etwas zu viele Midges wurden - diese kleinen Minimücken.

    Doch wir sind ja mit unserem gemütlichen Camper unterwegs, in dem es sich wunderbar spielen lässt.

    Morgen geht es dann wieder weiter zur nächsten Station auf der Insel … verbunden mit einer weiteren Wanderung. Wir wollen durch das Glen Rosa auf das Goat Fell wandern … mal sehen, ob alles so klappt. Ich freu mich auf jeden Fall schon sehr. Doch jetzt erst mal schlafen 💤
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  • Day 4

    Goat Fell mit Hindernissen

    July 28, 2023 in Scotland ⋅ ⛅ 16 °C

    Was für eine traumhafte Wanderung gestern, die es für uns in vielerlei Hinsicht in sich hatte! Nach einem gemütlichen Start in den Tag, ging es nach Brodick, wo unsere Wanderung startete.

    Als erstes fällt uns mal wieder auf, wie freundlich die Schotten sind. Egal ob wir Leute beim Wandern treffen oder nach dem Weg fragen, die Schotten scheinen sehr talkative, offen und zugewandt zu sein. So erklärte uns eine Parkplatzwächterin von sich aus, wo wir kostenfrei parken könnten.

    Der/Die/Das Goatfell hat eine Höhe von 875 m … also sehr gut machbar, dachten wir. Die letzte halbe Stunde war der „Weg“ (also viele Stein- und Felsbrocken so krass steil, dass es mich echt an meine Grenzen gebracht hat.

    In den Pausen zwischendurch waren die Ausblicke immer wieder so unglaublich schön. Und darauf, dass ich es tatsächlich zum Gipfel geschafft habe (ich hatte zwischendurch echt meine Zweifel), war ich echt stolz und happy zugleich.

    Die Ausblicke dort oben waren gigantisch schön und auf jeden Fall die Mühe wert!!! Und auch das Wetter spielte mit. Die ganze Zeit hatten wir Sonne … und einen kräftigen Wind.

    Zurück hatten wir uns zwischendurch überlegt, einen anderen Weg zu nehmen. Dass dieser mit noch viel mehr Klettern (Hände + Füße nötig) verbunden sein würde, das war uns vorher nicht so klar. Und das hat Christel wiederum an ihre Grenzen gebracht. Wir waren im Nachhinein sehr froh, dass wir bei sehr unterschiedlichen Dingen jeweils die Krise bekommen haben. So konnten wir uns immer wieder gut gegenseitig ermutigen.

    Und dadurch, dass wir dann auch noch den richtigen Pfad verpasst hatten, mussten wir einen noch ganz anderen, weiteren „Weg“ zurück nehmen.

    Wir hatten zwischendurch beide so weiche Knie vom Abstieg über die vielen Steinbrocken, dass wir uns ein Loch in den Bauch freuten, als wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten.

    Doch wie kommen wir nun die 10 Meilen zurück zu unserem Auto? Es war ja ursprünglich anders von uns geplant …

    Also gut: Wir wollten es mit Trampen versuchen. Und tatsächlich, direkt das erste Auto hielt an. Peter mit seiner Hündin Liffing nahmen uns mit. Wir waren überglücklich und sehr erleichtert!

    Und als wir dann schließlich beim Auto waren, fing es leicht an zu nieseln. Was habe ich zwischendurch schon immer wieder Gott gedankt, dass es trocken war.

    Für die Nacht fuhren wir dann an die Westküste. Hier ist das Meer noch etwas rauer. Unsere inzwischen 4. Freisteh-Nacht war bis auf das herrliche Meeresrauschen sehr ruhig.

    Da ich gestern Abend viel zu müde war, schreibe ich das hier nun morgens aus meinem Bett mit Blick aufs Meer.

    Mal sehen, was der Tag noch so bringt. 😊
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  • Day 5

    Fast zu schön um wahr zu sein!

    July 29, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 13 °C

    Als wir heute morgen bei recht starkem Wind auf der Island of Arran aufwachten, haben wir uns kurzer Hand entschieden, doch schon früher die Fähre zu nehmen als ursprünglich geplant.

    Doch dass sooo viel heute bei der Fähre los sein würde, das hatten wir nicht erwartet. Das offizielle Ticket haben wir dann erst für 19:20 Uhr bekommen. Doch wir dürften uns auf den Stand-by Streifen stellen und wenn wir Glück hätten, kämen wir bei einer der nächsten Fähren mit drauf.

    Und wir hatten Glück. Nicht bei der ersten, dafür bei der zweiten. Die Wartezeit dazwischen haben wir optimal genutzt: Christel hat sich im Waschbecken des Ferry Terminal Rest Rooms die Haare gewaschen (und fühlte sich danach wie ein neuer Mensch). Das war für alle spürbar 😉 … und ich konnte flugs zwei Kanister mit 10 Litern Frischwasser ebenfalls aus dem Rest Room Wasserhahn zapfen.

    Bei sooo vielen Möglichkeiten der tollen Landschaften und Sehenswürdigkeiten hier in Schottland, fällt es manchmal etwas schwer, zu entscheiden, was wir als Nächstes in unseren 10-11 Tagen alles machen wollen. Wir haben uns dann für den „The Loch Lomond and the Trossachs National Park“ entschieden. Und für heute darin speziell für den „Three Lochs Forrest Drive“.

    Die Fahrt hierhin hat super geklappt. Wir werden immer mehr zu den Linksfahr-Profis. Es gelingt uns also bald schon mit links 😉 Und es macht immer mehr Spaß, dieses Spiel hier mitzuspielen.

    Tja, als wir dann bei dem Three Lochs Forrest Drive ankamen, war die Schranke zu - mit Zahlenschloß. Wir haben dann gelesen, dass sie immer um 16 Uhr Nachmitrags geschossen wird. Angeblich könnte man irgendwo anrufen und die geben einem dann den Code. Doch wo? Es gab kein Schild und im Internet haben wir es nicht gefunden.

    Nach uns kam ein weiterer Camper - mit Engländern … doch auch sie wussten nicht weiter (obwohl sie auch schon ein Camper Permit dabei hatten). Doch nach einer Weile kam ein weiterer junger Mann angebraust - und zwar zielsicher mit Code - und wir kamen mit durch.

    Hach, und es ist sooo schön hier. Mal wieder ein traumhafter Stellplatz in der Natur und sogar ein Lagerfeuer gibt es heute bei und für uns.

    Wirklich, ich bin ganz verliebt in diesen Spot, soooo schön und ruhig ist es hier. Manchmal nieselt es kurz, doch dank der Markise völlig fein für uns. Und dann kommt immer wieder auch die Sonne durch …

    Der Ausblick, der sich von unserem Stellplatz bietet, ist fast zu schön, um wahr zu sein. Es sieht zum Teil aus wie gemalt! Und je nach Lichtverhältnissen immer wieder etwas anders.

    Während ich mich um das Feuer gekümmert habe, duftet unser Abendessen schon ganz lecker. Denn heute hat Christel gekocht.

    Von daher heißt es jetzt erstmal: Guten Appetit!

    PS: Das Essen war super lecker! Am Feuer sitzt es sich sehr gemütlich. Außer ein paar Vögel, das Plätschern eines Baches und das Knistern im Feuer ist es so wohltuend ruhig. …. Und da gerade mal wieder ein kleiner Regenschauer kommt, verschwinde ich mal mit in den Camper, um mit Christel noch eine Runde Rummy Cub zu spielen. Sie will endlich auch mal gewinnen … wir werden sehen 😉
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  • Day 6

    Loch Katrine und nun?

    July 30, 2023 in Scotland ⋅ ⛅ 16 °C

    Da es in der letzten Nacht quasi durchgeschüttet hat, fanden wir heute morgen eine knöcheltiefe jedoch recht saubere Riesenpfütze direkt vor unserer „Haustür“ vor. Nun ja, immerhin konnte ich mir nach dem Klo direkt darin die Hände waschen 😉. Hatte also auch was Gutes 🤩

    Ansonsten ging es heute vorbei an mehreren Seen weiter zum Loch Katrine. Inklusive Ziegen auf der Fahrbahn. Und das Ganze auf ziemlich schmalen Straßen, was bedeutet dass bei Gegenverkehr einer der beiden in der Regel zurück setzen muss.

    Leider bin ich dabei einmal beim rückwärts ausweichen über einen kleinen Kieshaufen gefahren und dabei unten aufgesetzt. Grrrr … Und seitdem gibt es komische Geräusche vom Auto. Irgendwas stimmt nicht … Das ist einfach soo doof und ärgerlich… Diesen Fehler musste ich erstmal verdauen und mir selbst verzeihen. Nun denn …

    Morgen früh geht’s also nun erstmal zur Renault-Werkstatt. Ist zum Glück nur ca 45’ entfernt. Und dass es sie tatsächlich gibt, weiß ich auch, da ich mit dem Besitzer schon telefoniert habe.

    Ich hoffe so sehr, dass es was kleines (und nix teures) ist, was auch schnell repariert werden kann.

    Loch Katrine ist ansonsten auch traumhaft schön gelegen, auch wenn ich es leider etwas weniger genießen konnte, weil ich die Sache mit dem Auto erstmal verdauen musste.

    Doch nach einer Pizza im Café und einem Schläfchen am See sah die Welt schon wieder besser aus 😊

    Um uns eine lange warme Dusche zu gönnen und dabei der Werkstatt schon mal etwas näher zu kommen, sind wir jetzt nach 5 Nächten frei stehen, auf einem kleinen CP gelandet.

    Um den Zahlungsbeleg zu bekommen, wurde ich vom Platzwart gefragt, ob ich diesen per Text-Message oder E-Mail bekommen möchte. Ich meinte „Oh as paper would be fine“ Er darauf lächelnd „No, we have 2023!“ Ich: „Oh, this is new for me“ Und er meinte dann sinngemäß und lachender Weise, dass die Schotten bei dem Internet-Spiel ganz vorne mitspielen würden … fand ich irgendwie cool und lustig.

    Die Dusche war wirklich gut. Jetzt gibt’s gleich Essen und morgen wissen wir hoffentlich mehr …
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  • Day 7

    Sir Charles & Gott sei Dank

    July 31, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute früh ging es wie angekündigt erstmal Richtung Renault Werkstatt. Doch leider Fehlanzeige: Sie hatten keine Rampe, um unseren Van aufzubocken, schickten uns weiter.

    Bei der 3. Werkstatt hätten sie schließlich eine solche Rampe gehabt, aber einen zu vollen Terminplan. Doch jemand fuhr (geschniegelt und gestriegelt im Anzug) mal nen Stück mit und führte per Hörtest und Sicht durch die hinteren Felgen immerhin eine erste Vor-Diagnose durch.

    Es wäre vermutlich die Bremse hinten links, es würde sich beim Bremsen wie Metall auf Metall anhören und links ist auch Metallstaub auf der Felge zu sehen, rechts nicht.

    Dieses Problem könnte zwar nichts mit dem Kieshaufen von gestern zu tun haben, müsste jedoch DRINGEND repariert werden … doch bei ihnen ginge es leider frühestens ein Tag später.

    Ich mach’s kurz: Bei der 7. Werkstatt hat es dann geklappt. Wir waren soooo happy!

    Und ja, die Diagnose war korrekt. Ohne die Reparatur hätte die Bremse so heiß werden und anschließend blockieren können, so dass wir dann ein FETTES Problem hätten bekommen können, was zusätzlich auch noch sehr gefährlich geworden wäre.

    Auch Fahrid von BestFit hatte in seiner Werkstatt den Terminplan voll, doch er hatte Erbarmen und hat uns dann innerhalb der nächsten 4 Stunden dazwischen reingeschoben.

    Die Zeit haben wir dann mit einem Kurzbesuch des Zentrums von Glasgow überbrückt.

    Glasgow hat mich positiv überrascht … einige echt schöne Gebäude und sehr nette Begegnungen.

    Bei einer sehr leckeren Portion Fish & Chips haben wir z.B. ein Vierer-Team der Schweizer Nationalmannschaft im Radsport getroffen. Am Do beginnen hier rund um Glasgow die Weltmeisterschaften in verschiedenen Radsport-Disziplinen. Falls sie gewinnen, haben wir einen Beweis, dass wir sie getroffen haben 😂.

    Und sehr schön war für uns auch ein feiner schottischer Herr (wir nennen ihn Sir Charles) der schon durch seine Kleidung mit Anzug, besticktes Hemd, Brosche, Einstecktuch, Hut und Handschuhe beim Betreten des Restaurants beeindruckte. Gegessen wurde mit umgehängter Serviettenkette.

    Wie sich im Gespräch schließlich herausstellte, war er 86 Jahre alt und hatte, als er 20 war (für 18 Monate wohlgemerkt - und genau genommen 1958/1959) eine deutsche Freundin. In Sennelage (Nähe Paderborn). Sie hieß Gretchen, war 40 Jahre alt und eine gaaanz tolle Frau, wie er uns mit leuchtenden Augen mehrfach versicherte.

    Sie wollte gern, dass er in Deutschland bliebe, das jedoch wollte seine Familie nicht. Und so kam es dann leider doch zu einem Ende. Gretchen schrieb für lange Zeit noch jede Woche seiner Mutter einen Brief … 😂🥰

    Unglaublich, was man in wenigen Minuten (er war eigentlich schon dabei zu gehen, als wir ihn ansprachen) erfahren kann. Für ein Foto war er sehr gerne zu haben … einfach toll.

    Doch wo sind all die Männer mit ihren Schottenröcken?

    Endlich haben wir einen in der Fußgängerzone erspäht. Vielleicht erkennst du ihn ja auch, wenn du GANZ genau hinschaust. (Ein Tipp: Der gesuchte Mann sitzt auf einer Bank.)

    Klar, die Reparatur hat gut Geld gekostet, doch wie oft habe ich Gott nun schon gedankt, dass dies gerade zu diesem passiert ist. Denn wie sich noch rausstellen wird, werden die Bremsen in den traumhaften Highlands dringend und intensiv gebraucht. 🙏

    Insofern: ich weiß nicht, ob ich ohne den Kiesaufsetzer so aufmerksam auf jedes Geräusch geachtet und dann so konsequent nach einer Werkstatt gesucht hätte. Ich dachte ja, dass dadurch etwas kaputt gegangen sei …

    Thanks God! And thank you Fahrid for your friendly help!

    PS: Da wir gestern Abend keinen Empfang hatten, lade ich den Bericht erst heute hoch!
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  • Day 8

    Auszeit in den Highlands

    August 1, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach unserem unverhofften Glasgow-Besuch hat es uns in die Highlands gezogen. Und was soll ich sagen: Traumhaft schön.

    Auf der Suche nach einen schönen Stellplatz sind uns Hirsche begegnet. Da wir schon spät dran waren, waren die schönsten bereits belegt. Dennoch haben wir eine wunderbar ruhige Nacht verbracht. Komplett ohne Regen, was für mich, die ich oben schlafe, auch mal ganz schön war.

    Grundsätzlich sind wir auch so happy, dass das Wetter viel besser ist als erwartet. So hat es heute gar nicht geregnet.

    Da es gestern quasi windstill war, kamen wir „endlich“ auch mal in den „Genuss“ der nervigen Midges. Da half draußen nur noch die Total-Vermummung 😉. Christel meinte, ich sehe aus, als ob die Taliban mich verschleppt hätten. 😘

    …. Heute hieß es dann, mal so richtig auszuschlafen. Nach dem Trubel der letzten Tage war uns nach einer echten Pause - ein Tag ohne groß Fahren und Action.

    Und so haben wir unseren schon gestern erspähten Traumplatz ergattert und erstmal fürstlich gefrühstückt. So richtig mit Rührei, wie ich es liebe. Dann ging es in die Planung, wie es in den nächsten Tagen weitergeht. Auch hierfür konnten wir uns schnell einigen. Wirklich schön.

    Nach 7 Tagen rund um die Uhr Zusammensein, brauchte ich jetzt jedoch auch mal etwas Zeit für mich allein. Und da es Christel genauso ging, passte das ganz wunderbar.

    So machte ich mich allein zu einer kleinen Wanderung auf, inklusive Tagebuch im Gepäck. Diese Zeiten, die dadurch jede für sich haben konnte, tat uns beiden richtig gut.

    Ansonsten hieß es heute Schlafen, Schreiben, Quatschen, Kochen und gemeinsam spielen. Und dank des leichten Windes gab es selbst am Abend keine Midges.

    Da wir hier in den Highlands quasi kein Netz haben, kann ich meine Berichte erst später hochladen.
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  • Day 9

    Gérard: Der rettende Engel

    August 2, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute wollen wir wieder etwas früher starten, um vor unserer nächsten Station noch eine kleine Wanderung in den Highlands zu machen.

    Doch blöderweise fahre ich uns beim Rausfahren aus unserem Traumstellplatz auf einem nassen Wiesen-Stück fest. Es geht kein vor und kein zurück.

    Genau jetzt bräuchten wir EIGENTLICH sehr gut unsere Auffahrkeile, wenn ich diese nicht beim letzten Stellplatz vergessen hätte. So was doofes … aber naja: hätte, hätte, Fahrradkette …

    Wir versuchen es mit Steinen vor den Reifen … mit der Axt befreien wir uns von Grasnarbe, auf der wir inzwischen hinten aufliegen… das ist zwar alles schon gut, trotzdem bleiben wir stecken … wie kommen wir hier nur wieder raus?

    Ein Jeep kommt vorbei, ich halte ihn an. Gérard und seine Frau Nicole aus der französischen Schweiz wollen uns sehr gerne helfen … schließlich haben sie sogar eine Seilwinde vorne am Auto.

    Die Stelle, wo man ein Abschleppseil theoretisch an unser Auto anbringen könnte, finden und öffnen wir schnell. Doch dummerweise hab ich mich nie darum gekümmert, WO die Renault-eigene Abschleppöse (die man dort erst noch reinstecken muss) in unserem Auto zu finden ist. Es ist zum Mäuse melken.

    Ich bin mir sicher, dass es ganz bestimmt in unserem Werkzeugschrank sei … doch Fehlanzeige.

    Puh, das Adrenalin steigt. Wir suchen überall, Gérard sucht mit … in allen Schränken, Fächern und unter der Motorhaube … Denn auch er hat bereits einen ersten Versuch durchgeführt, den Van rauszufahren … ohne Erfolg.

    Dazu kommt, dass wir quasi kein Telefon- oder LTE-Netz haben. Moment, jetzt doch! In meiner Verzweiflung rufe ich Danki in Canada an und komme irgendwann tatsächlich durch.
    Ich gebe Gérard ein Zeichen, dass es tatsächlich bei meinem Telefonjoker klingelt. Dann geht die Mailbox ran. So ein Mist.

    Bei Danki ist es zwar mitten in der Nacht. Doch mir war klar, dass er sofort Bescheid wüsste, dass es tatsächlich wichtig sei. Denn wenn nicht, würde ich ihn ja nicht anrufen … Offensichtlich hört er es nicht! Ich versuche es noch ein paar Mal, doch keine Chance … mein Anruf geht nicht durch.

    Ich hab so sehr gehofft, dass er mir sagen könnte, wo das Teil ist.

    Puh, so langsam steigt bei mir echt Panik auf. Doch Gérard bleibt die Ruhe in Person. Und zum Glück bleibt es die ganze Zeit auch trocken.

    Gérard sucht nach weiteren Stellen, an denen er das Seil befestigen könnte. Nichts, alles nur Kunststoff …

    Rausziehen fällt also als Option weg. Und nun? Ich hoffe und bete inständig, dass Gérard nicht aufgibt.

    Weitere Steine werden gesucht, anders positioniert. Gérard manövriert vor und zurück. Und schließlich gibt er Gas. Aber so richtig.

    Ich halte den Atem an. Wird er es schaffen? Mir stockt der Atem. Herzklopfen pur! Und ja, er schafft es TATSÄCHLICH!!!!

    Unfassbar!

    Christel und ich sind sooooo erleichtert und glücklich. Noch während Gérard im Auto sitzt, fallen wir schon mal seiner Frau um den Hals! Klatschen und freuen uns so so sehr!

    Auch Gérard drücken wir herzlich, bedanken uns gefühlte tausend Mal und sind so dankbar für die Hilfe der beiden ….

    Ich hab einen Kloß im Hals und weine fast vor Freude und Erleichterung! Und jetzt direkt fast noch einmal, während ich das hier schreibe!

    Meine Güte, habe ich durch diese Aktion wieder viel gelernt …

    Das Zurückfahren zum letzten Stellplatz bringt unsere Auffahrkeile leider NICHT wieder zurück. Da freut sich wohl jetzt jemand anderes darüber. Und ich werde sie nun zu Hause neu beschaffen. Was soll‘s!

    Die ganze Rettungs- und Rückfahraktion kostet uns einiges an Zeit und Nerven, so dass wir nur noch runter von dieser extrem schmalen, einspurigen Straße wollen, bei der es für jeden Fall von Gegenverkehr seitliche Passierstellen mit entsprechendem Rangieren gibt.

    So geht es nun für uns weiter auf die Isle of Skye. Immer mehr der Sonne entgegen.

    Die Fahrt durch die Highlands ist ein Traum. Es ist einfach so unfassbar schön hier!

    Und mit unserem Stellplatz ganz in der Nähe der Fairy Pools haben wir mega Glück! Denn diesmal scheint es hier in der Nähe mit Stellplätzen rar zu sein. Und da wir trotz 17 Uhr hier am Platz die ersten sind, können wir den besten (unverbaubaren) Ausblick auf den Fluss und die Landschaft genießen. Nach uns kommen noch 3 weitere Camper, die sich alle hinter uns stellen. Wir freuen uns wie Bolle. 😊

    Das Wetter ist toll heute. 25 Grad und sonnig/wolkig.

    Durch den recht starken Wind haben wir wieder Glück in Sachen Mücken.
    Gegen Abend wird es dann jedoch sehr frisch. Da bin ich sooo dankbar für unsere Standheizung. Großes Dankeschön an meinen Mann, die haben wir hier in Schottland schon mehrmals gefeiert 😘.

    Da wir hier in der Natur so gut wie keinen Empfang haben, werde ich die Berichte wohl erst wieder später hochladen können.

    Dankbar für so viel Freundlichkeit und Hilfe und glücklich, eine so traumhafte Natur sehen zu dürfen, freue ich mich jetzt aufs Bett. 🛌
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  • Day 10

    Feen, Castle und die Weite

    August 3, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach einer herrlich ruhigen und langen Nacht wanderten wir nach einem leckeren Frühstück zu den Fairy Pools.

    Offensichtlich eine leicht zu erreichende Attraktion, denn am späten Vormittag hatten gefühlt Massen an Touristen dasselbe Ziel. Das Wetter schien irgendwie unentschlossen. Mal nieselte es, mal kam die Sonne raus. Die Berge waren von Nebel umhüllt. Irgendwie passend zu den Feen-Pools.

    Die Fairy Pools waren tatsächlich sehr schön und die kleine Wanderung hat sich gelohnt. Wenn es noch was wärmer gewesen wäre, wäre ich vielleicht auch reingegangen.

    Ansonsten wollten wir nun endlich auch mal ein Schottisches Castle von innen sehen: Es wurde das Dunvegan Castle. Und auch das hat sehr viel Spaß gemacht.

    Da wir morgen zum Old Mann of Storr wollen, ging es für die Nacht dann schon mal in Richtung Osten.

    Meine Güte, ist das eine schöne Insel mit soooo schöner Weite!

    Und wieder haben wir Glück mit unserem Stellplatz. Wenn wir nach draußen schauen, ist eine herrliche Weite zu sehen.

    Und im Camper haben wir es uns nun nach einem leckeren Abendessen gemütlich gemacht.
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  • Day 11

    Ein alter Mann, der begeistert

    August 4, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach einer sehr ruhigen Nacht inmitten der Natur und daher mit totaler Dunkelheit ging es heute weiter mit einer Roadtour um die Nordküste.

    Was soll ich sagen. Atemberaubend und unglaublich schön.

    Am Kiltrock haben sich die Wale und Delphine vor uns zwar versteckt, der Anblick der Steilküste war dafür der Hammer!

    Unser Ziel heute: der „Old Man of Storr“ - eine (ich meine) 45 m hohe Felsnadel umgeben von weiteren Felsen. Mich hat dieser alte „Mann“ in seinen Bann gezogen!

    Wir hatten traumhaftes Sonnen-Wetter mit leichtem Wind. Geradezu perfekt für eine Wanderung.

    Für mich war diese Wanderung definitiv ein Highlight. Leider musste Christel nach ca 1/4 der Strecke zurückgehen, da sich ihre Sohlen von ihren Wanderschuhen lösten. So machte ich die Wanderung dann größtenteils allein.

    Wobei: Allein war ich nicht wirklich. Es waren relativ viele Wanderer unterwegs. Zumindest auf dem Hinweg. Zurück hab ich nach einer Empfehlung noch einen etwas anderen Weg genommen, der traumhaft schön war und den sehr viel weniger Menschen gehen.

    Auf dem Hauptweg hatten einige Menschen jeweils ein Teil vom Auto dabei, so wie der Mann im Schottenrock auf dem Bild.

    Es handelt sich dabei um eine Schottland Autorallye. Insgesamt 100 Autos nehmen daran teil. Innerhalb von einer Woche wird durch Schottland gereist und jeden Tag gibt es eine Challenge, bei der immer das Auto bzw. Teile davon mit dabei sein muss.

    Heute hieß es, einen Berg zu besteigen. Und alle Insassen müssen etwas vom Auto mit nach oben schleppen. Ganz oben wird dann ein Gruppenfoto von den jeweils zusammengehörenden Autoinsassen gemacht. Manche hatten irgendwelche ausgebauten Kolben, jemand eine Fensterscheibe oder so‘n Kühlerrost bis hin zu einem Plüschtier dabei. Je schwerer das Teil, desto mehr Punkte gibt es.

    Und dabei waren vor allem Holländer, Belgier und ich meine auch Deutsche.

    Als nächstes steht für sie wohl Schwimmen an …

    Und die Gewinner 1-7 bekommen ein gewisses Preisgeld … auf jeden Fall waren sie alle gut drauf, und das Ganze hörte sich lustig an …

    Für unser Nachtlager haben wir Platz auf einem Campingplatz gefunden. Die heiße Dusche lockte.

    Danach verbrachten wir den Abend noch im Pub - sehr nett.

    Nach zwei Rummy Cub Runden freu ich mich nun aufs Schlafen 😴
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