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  • Day 2–7

    Bangkok

    October 31, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 32 °C

    "Sawadee krap" aus Thailand!

    Ich weiß, ihr habt alle schon sehnsüchtigst auf meinen ersten Eintrag hier bei Find Penguins gewartet, und hier ist er nun :-)

    Sechs Monate bin ich in Südostasien unterwegs und meine erste Station ist die Hauptstadt von Thailand, Bangkok. Meine Anreise war sehr unkompliziert; nachdem ich in Bangkok gelandet bin, ging es mit mit dem "Airport Rail Link" in die Innenstadt, wo ich meine Unterkunft in der Nähe der berühmten Khaosan Road bezog. Berühmt deshalb, weil sich hier viele Backpacker*innen und Toursit*innen treffen und vergnügen, in den zahlreichen Bars oder bei den vielen kleinen Essens- und Souvernierständen zuschlagen, die die Straße säumen. Hier geriet ich auch direkt am ersten Tag in einen etwas verückten Halloween-Umzug, begleitet von unfassbar vielen Fotografen und Kameraleuten (scheint also etwas Besonderes gewesen zu sein)!

    Bangkok ist eine unfassbar große, laute und unübersichtliche Stadt, die aber auch viele schöne Fleckchen hat und in der es viel zu sehen gibt. Neben den zahlreichen faszinierenden Tempelanlagen, gibt es schöne Parks, einige coole Rooftop-Bars mit toller Aussicht über die Skyline, natürlich die Khaosan Road, das etwas "gehobenere" Ausgehviertel rund um die Straße Sukhumvit Soi 11 (Sukhumvit: Name der Hauptstraße, Soi 11: "Nebenstraße 11"), die China Town oder die vielen Märkte mit allerhand Leckereien, Souveniers, Klamotten und anderen Dingen. Von A nach B kommt man am Besten entweder mit dem TukTuk, einem Taxi, oder mit der gut ausgebauten Metro, was auch am günstigsten ist und ich v.a. in den letzten Tagen häufiger genutzt habe, um ein wenig Geld zu sparen.

    Was habe ich in Bangkok gemacht?

    Meine erste Anlaufstation war die Khaosan Road (aufgrund der Nähe zu meiner Unterkunft), auf der ich einige Male war, hauptsächlich zum Essen und für ein abendliches Bier. Meistens war ich nicht direkt auf der Khaosan, sondern auf der ruhigeren Nebenstraße, wo es viele Restaurant und Live Musik gibt.

    Auch wenn ich schon zwei Mal in Bangkok war, habe ich mir natürlich einige der bekanntesten Tempel angeschaut, u.a. den Wat Pho mit dem riesiegen und beeindruckenden liegenden Buddha, den Wat Intharawihan, mit dem nicht minder sehenswerten stehenden Buddha, den Wat Arun mit seinem schönen "Prang" (Tempelturm) oder den Wat Saket, der mit seiner goldenen "Chedi" auf einem Berg liegt und somit eine gute Aussicht über Bangkok bietet. Normalerweise gehört in Bangkok auch ein Besuch des großen Palastes dazu, allerdings habe ich mir den (vorerst) gespart, da dort immer sehr viel los ist und ich nach den vielen Tempelbesichtigungen erstmal Pause vom Sightseeing brauchte :D.

    Nachdem ich bei meinen vergangenen Bangkok-Besuchen immer in der Sky Bar auf dem Lebua State Tower war, habe ich diesemal eine andere Rooftop-Bar ausprobiert, das Above Eleven. Es liegt direkt an der Sukhumvit Soi 11 und die Aussicht ist echt super, auch wenn nicht ganz so gut wie von der Sky Bar (zumindest in meiner Erinnerung), wahrscheinlich weil es nicht ganz so weit oben ist ("nur" 32. Stock!). Dafür waren die Preise für so eine Location ín Ordnung und nicht so überteuert wie sie schon vor 10 Jahren auf der Sky Bar waren.

    Was noch? Ich habe einen Ausflug nach China Town gemacht und mir das quirlige Treiben zwischen den ganzen Essenständen angeschaut beziehungsweise erlebt, war auf dem Chatuchak-Weekend-Market (angeblich der größte Wochenendmarkt der Welt...und ja, er ist wirklich riesig!) und habe eine kleine Auszeit von der ganzen Großstadt-Hektik im Lumpini Park genommen, der vor allem auch deshalb cool ist, weil dort einige frei lebende Warane anzutreffen sind :-) !

    Und dann habe ich natürlich viel Zeit verbracht, um von A nach B zu kommen! Der Verkehr ist teilweise wirklich krass und in einer Großstadt wie Bangkok braucht man einfach viel Zeit um zu den verschiedenen Orten zu kommen, zumal ich auch viel zu Fuß unterwegs war, um ein bisschen tiefer in die Stadt einzutauchen und auch mal nach links und rechts abseits der Sehenswürdigkeiten zu schauen. Achja und natürlich habe ich auch die Thai-Küche gekostet, v.a. Pad Thai und die verschiedenen Curry-Varianten. Yummy!

    Einen Tag habe ich übrigens in Ayutthaya verbracht (Hauptstadt des früheren Königreichs Ayutthaya) und dort die alten Tempelanlagen und den Sommerpalast des Königs besichtigt. Dazu folgt hier in den nächsten Tagen noch ein gesonderter Post ;-)

    Begegnungen:

    Mit Begegnungen meine ich hier nicht nur die mit Menschen, sondern auch die mit der Kultur, der Mentalität, dem Ort an sich! Tatsächlich hatte ich nicht so viele Begegnungen mit anderen Menschen, im Sinne von längeren Gesprächen oder einem tieferen Austausch. Das mag auch daran gelegen haben, dass ich - in meinen ersten Tagen - nicht unbedingt darauf aus war. Es waren also bis auf wenige Ausnahmen eher oberflächlige und kurze Gespräche und Kontakte die zufällig zustande gekommen sind. Zum Besipiel eine schöne Begegnung auf einem Bürgersteig, irgendwo in Bangkok auf dem Weg zur nächsten Metrostation mit einem thailändischen Englischlehrer (was die Kommunikation natürlich stark vereinfacht hat)! Es war ein wirklich zufälliges Aufeinandertreffen, als ich jenen Lehrer auf dem Gehweg überholte und ich mich für mein etwas hektisches und schnelles vorbeigehen entschuldigte. Er sagte "No Problem" und fragte im gleichen Atemzug wo ich her komme. Wir kamen ins Gespräch über meinen Aufenthalt in Bangkok und das er einen Freund in Kiel namens Michael hat, mit dem er zusammen studiert hatte. Er gab mir noch einige gute Tipps für meinen Aufenthalt in Laos, wo er schon öfters mit seiner Familie Urlaub gemacht hat und beschrieb mir nochmal den Weg zur nächsten Metro-Station :-) ! Es war auch deshalb eine schöne Begegnung, weil ich mal länger, als ein paar Worte mit einem Thai ins Gespräch kam und er sich offenbar auch freute sich mit mir zu unterhalten. Insgesamt sind die Begegnungen und kleinen Unterhaltungen mit den Thais, sei es beim Kaffee bestellen, am Ticketschalter der Metro, beim EInkauf im Seveneleven (Supermarktkette) oder beim einchecken in die Unterkunft immer sehr angenehm. Alle sind immer sehr zuvorkommend und höflich!

    Darüber hinaus gab es natürlich viele kurze Unterhaltungen mit Tourist*innen, die einem in den vielen Tempeln über den Weg laufen. Allerdings mehr Smalltalk oder man wird gefragt, ob man ein Foto von Ihnen machen kann. Erschreckend fand ich die Tatsache, dass sich viele nicht an die Kleiderordnung in den buddhistischen Tempeln gehalten haben, v.a. dann, wenn es keine Kontrollen am Eingang gab oder der Eintritt frei war. Trotz unüberseharen Schildern, dass man sich angemessen Kleiden soll, hielten es viele wohl für nicht nötig ihre Knie und Schultern zu bedecken. Eine Respektlosigkeit gegenüber den gläubigen Buddhist*innen, die den Tempel besuchen um dort zu beten oder dort als Möche leben. Natürlich begegnet man auch vielen Mönchen, sei es in den Tempeln oder auch im Alltag, im öffentlichen Nahverkehr oder einfach beim herumschlendern in der Stadt. Für mich strahlen die im orangenen Gewand gekleideten Mönche eine unfassbare Ruhe, Gelassenheit und Zufriedenheit aus, die ich selten gesehen habe. Aber - wie in vielen anderen Weltreligionen und Glaubensgemeinschaften auch - sind Frauen im Buddhismus gegenüber Männern nicht gleichberechtigt. Zwar können - laut meinem Wissensstand - Frauen, als Nonnen auch einen religiösen Status innerhalb des Buddhismus erlangen, unterliegen aber zusätzlichen Regeln, die dazu führen, dass sie weniger Rechte haben, als Mönche (das ist zumindestens mein laihenhaftes Verständnis und angelesenes Wissen). Auffällig war auch, dass beim Betreten der Tempel die Kleiderordnung bei den Männern teilweise nicht so eng genommen wurde, bei Frauen aber schon. Kurze Hosen bei Männern waren dann (trotz anderer Hinweise auf den Schildern) plötzlich doch kein Problem, Frauen hingegen mussten auf jeden Fall die Knie bedecken. Über ein wirklich schockierendes Erlebnis in diesem Kontext werde ich auch noch in meinem Post über Chiang Mai berichten. Religiösen Sexismus gibt es, wie wir wissen, auch im Christentum und anderen Glaubensgemeinschaften, leider gehört er auch im Buddhismus aktuell dazu.

    Wenn man in Bangkok unterwegs ist, dann gehört auch das alttägliche feilschen mit Tuk Tuk Fahrer*innen, privaten Taxis oder Händler*innen dazu. Hier kommt man natürlich viel mit Thais in Kontakt und kann auch häufig einen angemessenen Preis aushandeln. Drückt man den Preis allerdings zu sehr, dann kann es auch schonmal ein aufregender Trip werden, weil die Fahrer*innen möglichst viel Zeit sparen wollen und auf rote Ampeln oder Stau dann nur wenig Rücksicht nehmen! Das ist mir bisher glücklicherweise erst einmal passiert und ich werde es in Zukunft wohl nicht mehr so ausreizen :D ! Mit der Metro hingegen lässt es sich sehr günstig und entspannt fahren, auch wenn man in Kauf nehmen muss, ein paar Meter (oder Kilometer) zu laufen, da die Haltestellen teils weit auseinander liegen und die Busse sehr unpünklich sind. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.

    Soweit erstmal das Wichtigste in aller Kürze. Will euch ja hier keinen Roman schreiben ;-)

    Persönliches Fazit:

    Es war mein drittes Mal in Bangkok und ich werde sicherlich mal wieder kommen, da diese riesige Stadt viel zu bieten hat. Nach fünf Tagen war ich allerdings auch froh in das kleinere und etwas entspanntere Chiang Mai zu fahren. Bei mir hat der Aufenthalt natürich auch Erinnerungen geweckt, an meine Besuche 2012 und 2014, ich habe viele Dinge wiedererkannt, Erfahrungen und Erlebnisse kamen wieder ins Gedächtnis und auch die Erinnerung daran, wie man die Stadt damals wahrgenommen hat, dass man einige Dinge auch unbeschwerter angegangen hat mit Mitte 20, als mit Mitte 30.

    Noch ein paar grundsätzliche Anmerkungen zu diesem kleinen Reiseblog: Natürlich werde ich hier nicht alles erzählen können und die Dinge die ich Euch mitteile, entstehen aus meinen persönlichen Wahrnehmungen und Erfahrungen. Andere Reisende mögen Dinge anders verstanden oder erfahren haben und, wie ihr vielleicht gemerkt habt, habe ich auch immer ein bisschen meine Sozialarbeitenden-Brille auf!
    Zu den Rahmenbedinungen dieser Plattform gehört auch, dass ich nur 10 Bilder und 1 Video hochladen kann, ich werde natürlich versuchen die Besten auszuwählen. Aktuell bin ich an meinen Zielorten sehr viel unterwegs, mache Sightseeing oder fahre mit dem Roller rum, also brauche ich immer etwas Zeit die Dinge hier aufzuschreiben. Deshalb kommt alles immer etwas verzögert und braucht seine Zeit.

    Als nächstes melde ich mich aus Chiang Mai im Norden Thailands! Bis dahin, sawadee krap (Begrüßung und Verabschiedung auf Thai, soweit ich das verstanden habe!)

    Liebe Grüße an euch lieben Menschen daheim!
    Raphael
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