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  • Day 68

    Weiterreise nach Battambang

    November 13, 2018 in Cambodia ⋅ ⛅ 33 °C

    6:30 Uhr stehen Peter und Sandy bei uns am Hostel bereit, weil wir jetzt abgeholt werden. Aber uns wird mitgeteilt, dass der Bus einfach ohne uns weitergefahren ist.
    Das ist ja krass, wir sind überpünktlich und der Bus lässt uns einfach stehen... Aber der Typ an der Rezeption ruft hinterher und der Bus dreht um und holt uns schließlich doch ab😂
    Es dauert ca ne Stunde bis wir zum Pier kommen, da noch ein paar Touristen auf dem Weg eingesammelt werden.
    Als wir ankommen, kaufen wir noch ein paar Snacks und setzen uns ins Boot. Das Boot hatten wir uns etwas anders vorgestellt, da wir ja 6 Stunden darauf verbringen müssen.
    Es ist recht klein und schmal und die Sitze sind gerade mal für zwei Personen knapp bemessen.
    Zum Glück sind wir sie ersten und ergattern die besseren Plätze und erkaufen uns einen Platz pro Person zu beanspruchen.😁
    Erstmal frühstücken, wir fahren los und unterwegs nasche ich die mitgebrachten Lebkuchen von Peter und Sandy.😍
    Am Anfang der Schiffsfahrt geht es erst durch den breiten Fluss des Tonle Sap Lakes. Hier sieht man Wasser und Flußpflanzen, Büsche und Bäume die auf dem aus dem Wasser ragen und viele schwimmende Häuser, in denen Einheimische leben.
    Umso länger wir fahren, umso enger bewachsen werden die Flussarme. Mittlerweile müssen wir zur Bootsmitte rutschen, da der Weg enger bewachsen ist von Bäumen und Büschen und unserer Fensterfront entlang schnalzt... Das kann böse enden, wenn man nicht rechtzeitig vom Fenster weg rutscht.
    Das krasse ist, dass wir einem entgegenkommenden Boot ausweichen müssen und so in einen riesen Busch fahren. Das Boot kommt zum Stehen... Aber alles gut soweit. Die Fahrt kann fortgesetzt werden.
    Immer wieder kommen Boote zu uns hergefahren und laden ein paar Säcke über. Bei der Weiterfahrt wird die Landschaft immer schöner und man sieht immer mehr Fischerboote. Doch dann wird es sehr traurig....
    Denn hier entlang des Flusses leben viele Menschen, jung und alt, die sehr mit der Armut zu kämpfen haben. Sie haben nur Hütten aus Holz, die kurz vorm zusammen stürzen sind... Es gibt keine Strom - oder Wasserversorgung hier und überall liegen Berge voll Müll... Die Kinder hier baden im Fluss oder laufen zum Ufer, als sie sehen, dass wir mit dem Boot entlang fahren und winken uns lachend zu.
    Überall hängen Kleiderfetzen um die Hütten, die zum Trocknen aufgehängt wurden und die Löcher im Dach wurden mit Plastiksäcken oder Tüten abgehängt. Kinder helfen beim Fischen am Fluss mit, das sehr aufwändig betrieben wird, da ihnen die benötigten Mittel dazu fehlen.
    Dieser Anblick macht mich sehr traurig... Ich kann es nicht fassen dass hier tatsächlich Familien leben und frage mich, wie das hier abläuft, wenn Frauen ihre kinder gebären oder allgemein Krankheiten behandelt werden können. Hier ist weit und breit nichts und die Menschen haben nur sich und ihr Boot, mit dem sie zum Nachbarn oder dem nächsten Ort Battambang fahren können, das selbst nicht viel zu bieten hat. Also wenn dir hier was passiert, kommt jede Hilfe zu spät.
    Ich würde diesen Leuten wirklich gern helfen, weil kein Mensch so leben sollte. Nicht mal ein Tier sollte so leben. Ich bin echt fassungslos... Aber trotz der großen Armut wirken die Kinder fröhlich, laufen lachend herum und spielen miteinander.
    Ich muss Immer wieder Tränen unterdrücken, weil mich dieser Anblick echt trifft.
    Und die Deutschen meinen manchmal sie haben keine größeren Probleme, als zu überlegen welches Designer Kleid sie heute ausführen oder regen sich über eine offene Zahnpastatube des Partners auf. Also ganz ehrlich, wenn ich daran denke, werde ich wirklich wütend.. Denn diese Leute hier haben richtige Probleme und ich wette, dass die bei weitem nicht so herum mosern, wie schlecht sie es doch haben.

    Wir kommen schließlich an einem Steg an, der aus einem dicken Brett und Matsch besteht. Man kann vom Boot aus entlang laufen... Wir schauen uns alle an und denken uns: oje wo sind wir denn hier gelandet?
    🙈🙈🙈
    Aber oben an der Straße sehen wir einen Mann, der Johannes Witt auf einem Schild stehen hat. Ach wie schön, dass wir einen Abholservice haben. Wir fahren mit dem Tuk Tuk zu unserer Unterkunft und werden herzlich begrüßt. Der junge Mann ist sehr lieb und spricht gutes English. Er zeigt uns alles und gibt uns das Gefühl, dass wir mit allem zu ihm kommen können. Da wir für die Nacht nur 8 Dollar zahlen, ist das mega mega günstig. Peter und Sandy sind für diese eine Nacht auch mit bei uns in der Unterkunft.
    Wir ruhen uns aus und gehen in die Stadt. Es ist bereits dunkel und wir gehen nur noch was essen.
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