Satelita
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  • Dzień 324

    50 Stunden Wochen

    27 lipca 2019, Australia ⋅ ⛅ 17 °C

    Hallöchen ihr lieben, ich melde mich seit einigen Wochen mal wieder zurück, da ich gerade ein paar Stunden frei habe, gemütlich in meinem Bettchen sitze und Lust auf Schreiben habe. Die letzten Wochen waren echt ziemlich anstrengend. Hannes und ich sind eigentlich nur am Arbeiten.
    Seitdem ich meinem Zweitjob habe, bin auch ich mittlerweile ziemlich ausgelastet. Aber da wir das ja nur für ein paar Wochen durchziehen und das Geld im Vordergrund steht, ziehen wir das jetzt einfach durch.
    So, ich spule mal kurz zurück, denn der letzte Stand war ja, dass ich auf der Suche nach einem Zweitjob war und das eine Probearbeiten in dem Pub nicht so toll war. Ich habe nichts mehr von dem Chef gehört, was mir aber auch recht war. Ich wollte nicht noch einen Runnerjob. Ärgerlich war nur, dass ich den Einzigen Feiertag dadurch im Restaurant hergeschenkt habe, wo ich 30 Dollar die Stunde kassiert hätte :( aber naja so ist es eben manchmal im Leben... Ich habe mich nebenbei über Gumtree und Facebook weiter beworben und mein Augenmerk auf Jobs am Morgen gelegt z.B in Cafes wo es etwas ruhiger zugeht, damit ich einen Ausgleich zum Runnerjob am Abend habe. Zum Glück hat sich dann eine bei mir gemeldet und mir angeboten mal im Cafe vorbei zu kommen. Das Cafe heißt Hungry Chefs und befindet sich im Stadtteil Waterloo. Ich bin 40 min. hingelaufen, weil ich an diesem Tag eh frei hatte. Rebeca hat mich herzlich begrüßt und mich mit dem System und meiner Aufgaben vertraut gemacht. Da es zu dem Zeitpunkt recht ruhig im Cafe war, gabs da nicht allzu viel zu tun und ich konnte nach einer Stunde wieder gehen. Am Abend, als ich mit meiner Mama Facetime gemacht habe, kam dann die Zusage für den Job. Ich habe mich mega gefreut. Denn es wurde Höchste Zeit für den Zweitjob. Da das Wetter in Sydney in letzter Zeit oft regnerisch und kalt war, habe ich dementsprechend viele Absagen im Restaurant bekommen. Dieser Job ist nicht vom Wetter abhängig, was super ist. So habe ich meine konstanten Einnahmen :) Ich durfte gleich mal Donnerstag und Freitag für jeweils 3 Stunden im Cafe mit arbeiten und dann war Rebeca weg, da sie für ein paar Wochen nach Amerika flog. Nun war ich auf mich allein gestellt. Meine Arbeitszeit ging immer von 7- 15 Uhr 4-5 mal die Woche. Ab und zu musste ich Donnerstag die Abendschicht noch machen, da das Cafe da einen Burgerabend anbietet. Am Anfang war das für mich eine ganz schöne Umstellung, da ich nun Bestellungen aufnehmen musste, die Gäste beraten musste und einfach so mit ihnen ins Gespräch zu kommen, da der Chef auf eine gute Beziehung viel Wert legt. Einige Fehler habe ich dann natürlich schon gemacht, da ich gewisse Dinge einfach noch nicht wusste. Wie z.B man extra Essen bucht, man Rechnungen splittet, dann habe ich einer Asiatin mal den falschen Tisch abrechnen lassen und sie ging dadurch mit 10 Dollar Gewinn aus dem Cafe :/ einmal habe ich aus Versehen keinen Cappuccino mit Soja Milch bestellt und die Kundin hat das Cafe sauer verlassen usw... ja solche Sachen passieren. Aber ich habe schnell dazu gelernt und manage alles mittlerweile ziemlich gut. Oft ist das Cafe ziemlich gut besucht und da es nicht so klein ist, habe ich ganz schön zu tun, aber so vergeht die Zeit echt schnell und das Schöne ist, dass ich mittlerweile die Stammkunden ziemlich gut kenne und echt gern hab. Hier gefällt mir einfach, dass man auch Zeit zum Quatschen zwischendurch hat und alles einfach selber managed. Ob am Morgen, wenn viele Takeaway Bestellungen gemacht werden, ich dann kassiere, das Frühstück fürs Mitnehmen herrichte, die Gäste begrüße, Bestellungen aufnehme und alles serviere, Tische wieder abräume usw. Hier ist einfach alles dabei und es macht mittlerweile Spaß.
    Am meisten freue ich mich am Morgen auf meinen Cappuccino, der so lecker schmeckt und zu meiner Mittagspause darf ich mir Essen bestellen, das immer hervorragend schmeckt.

    Am Anfang hatte ich etwas Probleme mit dem Chef. Mir hat es einfach nicht so gefallen, dass er mir gegenüber so eine "egal - Stellung " hatte. Er hat mich nie richtig begrüßt oder mir mal etwas gezeigt und ist davon ausgegangen dass ich das alles schon weiß und kann. Es hat ewig gedauert, bis ich mal eine Schürze und ein T-shirt vom Cafe bekommen habe und ich musste ihm ständig hinterherrennen damit er mal meine Daten aufnimmt um mir mein Gehalt zu überweisen.... Dass ich von diesem Verhalten genervt war, hab ich ihn dann auch anmerken lassen und er mir wiederum auch. Wir hatten echt keinen guten Start und er hat mich dann nur noch herumkommandiert und einfach nicht nett behandelt. Es gab Momente, da hätte ich am liebsten meine Sachen in die Ecke geworfen und wäre gegangen. Ich habe mir nämlich echt den A....aufgerissen, habe 100 % gegeben und es wurde nicht geschätzt, sowas finde ich am allerschlimmsten. Da alle Mitarbeiter aus Nepal sind (bis auf ein paar Ausnahmen) habe ich mich auch etwas als Außenseiter gefühlt und eher so als Diejenige die einfach immer am Rackern ist und alle anderen sich etwas zurücknehmen. Zum Glück hat sich das nach ein paar Wochen dann gelegt und ich habe von meinem Chef immer mehr Anerkennung bekommen, da ich ihm auch versucht habe wirklich alles Recht zu machen. Ich habe sogar Doppelschichten übernommen, als ihm Leute abgesprungen sind usw.

    Eine zeitlang war es okay mit zwei Jobs, aber mittlerweile ist es echt heftig und ich quäle mich durch die letzten Tage. Ich habe einfach keine Kraft und Energie mehr und mein Körper macht richtig schlapp. Es ist halt ein paar mal so gewesen, dass ich nach den 8 Stunden im Cafe, dann weiter ins Restaurant bin und da auch noch die Abendschicht bis 22- 23 Uhr gemacht habe. Am nächsten Tag gings dann wieder um 6 Uhr früh raus und weiter. So bekam ich locker meine 40- 50 Stunden Woche zusammen und ich habe jeden Tag über 20.000 Schritte. Am Anfang dachte ich mir, wie geil, da ich essen konnte ohne Ende und was ich wollte und ich nahm nicht zu :) ich sah das alles als Fitness Programm an und bin dann auch so eine, die echt nicht gerade langsam läuft und habe immer vollgas gegeben, das wurde mir nun zum Verhängnis. Seit einer Woche schmerzen meine Beine dermaßen, mein Rücken usw. Ich konnte nicht mehr richtig laufen und bin durch die Gegend eher gehumpelt. Als es schon eigentlich zu spät dafür war, habe ich erst realisiert, dass ich dringend nen Gang runter schalten muss. Ich habe meine Beine zu wenig Pause gegönnt und die Lederschuhe im Restaurant sind nicht gerade bequem. Also habe ich nun begonnen, mich mehr zu dehnen, in meiner freien Zeit Yoga zu machen, mich jeden Tag 2-3 mal zu massieren, mit Tiger Balm einzucremen, Hannes hat mir aus der Apotheke Schmerztabletten und ein Tape geholt um meine Sehnen zu stabilisieren. Ich hätte bei der Massage schreien können, da es so weh getan hat. Manche Stellen war so fest, ich hatte dermaßene Verhärtungen und als ich mit dem Rücken zum Dehnen nach unten ging, hat es sich in meiner Ferse angefühlt, als würden die Sehnen reissen... Ich musste zwei Abendschichten im Restaurant absagen, da ich nicht konnte. Ich war ausgelaugt und hatte Schmerzen überall. Mittlerweile fühle ich mich besser, da ich diese Woche zum Glück nur eine Doppelschicht im Cafe hatte, wo es abends echt entspannt ist. Aber im Restaurant muss man rennen, rennen, rennen.... Naja jetzt haben wir noch 9 Arbeitstage vor uns und die bekommen wir auch noch rum. :D ich freue mich so dermaßen aufs Weiterrreisen. Endlich wieder frei sein!!!!
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