• Fjordküste Finnmark

    26 Februari, Norway ⋅ ⛅ 2 °C

    Uns ging es beiden ähnlich: Mit dem Grenzübergang Finnland-Norwegen fühlen wir uns wie in einer anderen Welt. Das ist nicht nur dem regnersichen Wetter geschuldet, das hatten wir auch am Inari-See.
    Überall zeigt sich die Landschaft anders. In zahllosen Fjorden zwängt sich die Barentssee weit ins Landesinnere, so das es kaum möglich ist, das offene Meer zu erahnen und zu fühlen ist es auch fast nicht. So weit hier innen kommt keine raue See an. Das Meer erscheint uns fast friedlich - allerdings haben wir auch ablandigen Wind. Die Küste in Norwegen sieht wohl größtenteils ähnlich aus.
    Die Hügel verdienen schon bald die Bezeichnung Berge und sind deutlich schroffer, steiler und höher als jenseits der Grenze. Ihre Oberflächen sind durch Gletscher aus lange vergangenen Jahrtausenden glatt geschliffen und je dichter wir ans Salzwasser kommen umso spärlicher bewachsen sind sie.
    Mal haben wir auf der einen Strassenseite eine Eisfläche und auf der anderen den direkten Blick auf die bewegte Wasserfläche. Süßwasser trifft Salzwasser. Letzteres noch zusätzlich durch den Golfstrom angeheizt - wenn man das bei Wassertemperaturen von 2° C im Winter und durchschnittlich max 10° C im Sommer so sagen kann.
    Wir haben uns heute früh angesichts des zu erwartenden trüben Wetters für die Fahrt an die Küsten zu einem kleinen Dorf entschieden. Zu unserer großen Begeistung und Überraschung riss 30 min nach Abfahrt der Himmel auf je weiter wir nach Westen kamen. Es wurde ein Traumwetter. Das Licht ist nicht zu beschreiben. Wenn wir bedenken, dass hier gerade einmal 5 Wochen die Sonne wieder über den Horizont krabbelt sind es bereits gewaltig warme Sonnenstrahlen. Die Sonne hat hier auch nur 4 Monate Zeit von "kein Sonnenaufgang" zu "kein Sonnenuntergang" zu wechseln. Die erreichten Zustände bleiben dann für jeweils 2 Monate. Wie soll man da ein Zeitgefühl entwickeln? Unsere ist den letzten Wochen eingeübte Praxis "Aufstehen ungefähr zum Sonnenaufgang" wird gerade überarbeitet. Die Zeit arbeitet gegen uns.
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