• Bugoynes und die Königskrabbe

    2月26日, ノルウェー ⋅ ☀️ -2 °C

    Unser Ziel für heute ist der einzige Fischerort in der Region Sor-Varanger hier am Varanger-Fjord. In Bugoynes gibt es ein kleines Restaurant, das die Spezialität "Königskrabbe" serviert. Außerdem liegt der Ort soweit an der Küstenspitze, dass wir hoffen, von dort einen stärkeren Eindruck vom Polarmeer zu bekommen.
    Der Ort ist wie gemalt. Am Ende einer Sackgasse verirrt sich auch niemand aus Versehen hierher. Es wohnen nicht einmal 200 Menschen hier. Wenig verwunderlich ist der Haupterwerb die Fischerei und insbesonders die Königskrabbe. Der Fischereihafen ist erstaunlich groß für einen so kleinen Ort. Noch zu Zeiten des zweiten Weltkriegs war der Ort nur auf dem Seeweg zu erreichen. Der deutsche Kommandant widersetzte sich der Anweisung, den Ort beim Rückzug niederzubrennen und wurde im Gegenzug von den Bewohnern mit den restlichen Soldaten weiter westlich an Land gesetzt. Somit ist dieser Ort einer der wenigen, die nicht niedergebrannt wurden. Wer jetzt aber schmucke Fachwerkhäuser erwartet, wird enttäuscht. Die Bauweise spiegelt das harte Leben wider. Zweckmäßig musste es sein.
    Im Unterschied zu Schweden und Finnland sind die Häuser in der Finnmark (so nennt sich die norwegische Provinz) nicht nur rot oder gelegentlich gelb, sondern kennen auch andere Farben. Beim heutigen Sonnenschein strahlen diese nochmals besonders. Heute glüht die Speicherkarte der Kamera!
    In einem solch abgelegenen Ort vermutet niemand - schon gar nicht bei der Außenfassade - ein solches Feinschmecker-Restaurant. Aber genau deswegen sind wir hergekommen.
    Hier gibt es neben unserer Vorspeise aus Lachs, Heilbutt, Rentier und Wal auch die Königskrabbe. Eigentlich ist die Krabbe hier nicht heimisch sondern im Pazifik wurde vor etwa 60 Jahre in der Gegend von Murmansk angesiedelt bzw ausgesetzt, um eine ergänzung für die Fischerei und die Versorgung des russischen Bevölkerung zu haben. Seitdem verbreitet sie sich kontinuierlich nach Westen und ist zu einer regelrechten Plage geworden, die anderen Meeresbewohnern das Leben schwer macht. Unser Hauptgericht "Königskrabbe" ist sozusagen ein Beitrag zur Wiederherstellung des biologischen Gleichgewichts.
    Wir sind aber froh, dass uns dieses Ungeheuer nicht beim Schwimmen oder Schnorcheln im Mittelmeer über den Weg läuft, sondern nur ganz friedlich im Aquarium sein Dasein fristet (nein, das ist nicht unser Hauptgang!). Breitet die Krabbe die Beine (oder Arme?) aus, beträgt die Spannweite bis max 180cm!
    Zum Essen braucht es etwas robusteres Werkzeug. Wer Rosenschneiden gewohnt ist, ist klar im Vorteil! Im Verhältnis zum tatsächlichen Gewicht eines solchen Ungetüms von bis zu 3kg (max 10 kg) ist die Ausbeute an essbarem Fleisch aber wirklich überschaubar. Es ist nur in den Beinen/ Armen vorhanden. Schmeckt aber sehr gut. Zum Abschluß von diesem Ereignis reichen Tag haben wir hier am Campingplatz auch die Flussüberquerung auf dem Eis mit dem Auto mal ausprobiert- nachdem wir andere gesehen haben die diesen Weg nutzen ( hier im Winter ein offizieller Weg).
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