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  • Day 94

    San Pedro de Atacama

    April 5 in Chile ⋅ ⛅ 22 °C

    Das ist schon ein krasser Wechsel: 1500 Kilometer weiter nördlich, 2400 Meter hoch, eine der trockensten Gegend der Welt und richtig warm!
    Nach dem Einpuffen geht's gleich noch eine Runde ins Zentrum. Die Häuser aus Adobe, luftgetrockneten Lehmziegeln, kein Asphalt, dafür viel Staub und viele nette Restaurants.

    6.4. Ein gemütlicher Start in den Tag.
    Während Anna eine Mittagspause macht gehe ich eine Runde Joggen. Unglaublich. In so einer Landschaft unterwegs zu sein. Der Körper hat ganz schön zu schaffen. Auch hier sind viele Hunde unterwegs. Teils bellen sie hinter einem Zaun wild los, kommen dann an ihr offenes Tor, bleiben drinnen stehen und bellen voll weiter. Brave Wachhunde. Und Abends im Restaurant schlendert ein Hund von Tisch zu Tisch, fragt freundlich nach Futter, bekommt hier ne Pommes und da ein Stückchen Fleischrest. Und an den leeren Tischen streckt er sich dann schon mal und holt sich die Reste von den noch nicht abgeräumten Tellern. Auf der Straße liegen sie auch hier kreuz und quer herum und alle nehmen ganz selbstverständlich Rücksicht. Und Streicheleinheiten bekommen sie auch immer wieder ab, von Touristen und Einheimischen.

    7.4. Mit Fahrrädern geht's raus aus dem Ort, ein stellenweise grünes Tal entlang bis zu einem engen Canyon, dem Quebrada del Diabolo.
    Der lässt sich komplett beradeln und am Ende geht es noch zu Fuß auf einen Aussichtspunkt. Eine wunderschöne Strecke. Da wir etwas spät los sind, macht uns sowohl Hitze als auch Höhe ganz schön zu schaffen.

    8.4. Anna lässt es gemütlich angehen und ich nutze die Vormittagsstunden, um in das Valle de la Muerte, das Tal des Todes zu radeln. Das letzte Stück auf einen Aussichtspunkt ist dann auch wieder zu Fuß. Der Runterweg geht über eine Sanddüne. Der Sandboardlehrer, mit dem ich mich dann unterhalte, meinte, dass die Fußspuren den Powder zerstören und das Boarden schwerer machen... - ja, hier stappfen die Leute die Düne hoch und fahren dann runter.
    Abends haben wir eine astronomische Tour gebucht. Ein paar Kilometer außerhalb von San Pedro ist so wenig Störlicht, dass der Sternenhimmel unglaublich ist. Schön beschrieben werfen wir einen Blick in die Vergangenheit, wer weiß, ob diese Sterne noch existieren, bekommen griechische Geschichten zu den Sternbildern erzählt und was mit bloßem Auge wie ein Stern aussieht, ist durch ein Teleskop eine Ansammlung von 10 Millionen Sternen. Ein leckerer Glühwein macht diese Dimensionen leichter vorstellbar.

    9.4. Die trockene Luft und der Staub machen mir zu schaffen, ich bekomme Reizhusten und Schluckbeschwerden. Tagsüber hat es zwischen 25 und 28 Grad, aber die Sonne hat eine unglaubliche Kraft. Nachts kühlt es schön ab, sodass das Schlafen ganz entspannt ist. Den Pool in unserem Hostel haben wir erst etwas belächelt, aber nach ein paar Stunden Wüste ist es Gold wert, sich darin abkühlen zu können.
    Heute ist Schonung angesagt, wir Schlendern durch San Pedro, machen eine lange Mittagspause und gehen abends nochmal downtown.

    10.4. Mittags haben wir eine Tour ins Valle de la Luna gebucht. Auch wieder ganz nah an San Pedro steuern wir schöne Plätze an, bekommen etwas über die Geologie und den Rohstoffreichtum der Gegend mit und im Gleichklang mit einigen anderen Touranbietern geht es nach einem Pisco Sour zum Sonnenuntergang an einen Aussichtspunkt. Echt schön!

    Es folgt wieder ein Tag ohne Programm. Bei mir ist jetzt doch noch eine Erkältung dazugekommen. Naja, vielleicht ja doch zu wenig Rücksicht auf die veränderten Bedingungen genommen. Aber insgesamt haben wir uns inzwischen ganz gut dran gewöhnt - und tragen jeden Tag 10 Liter Trinkwasser ins Hostel. Das erste Mal übrigens dieses Jahr, dass ich kein Leitungswasser trinke.

    12.4. Eine gebuchte Tour zu den Lagunas de Baltinache. Diese wurden erst vor 10 Jahren bei der Suche nach Bodenschätzen entdeckt. Sie werden aus unterirdischen Quellen gespeist und haben einen sehr hohen Salzgehalt. Die Kontraste sind unglaublich, ebenso die Salzkruste nach dem Bad. Auch hier gibt es auf dem Rückweg wieder einen Snack mit Pisco bei ansprechender Abendstimmung.

    Die Wüste zeigt noch eine andere wüschte Seite. Es kommt Wind auf, was das draußen sein echt ungemütlich macht - ständig das Knirschen zwischen den Zähnen- und dazu wird es auch noch einige Grade "kälter".
    Bis in den Ort schaffen wir es die zwei folgenden Tage, ein Besuch im Museo del Meteorito ist auch dabei, aber es braucht ja auch mal wieder Zeit zum Planen.
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