Los Andes et l'Atlantique

January - May 2024
Von Feuerland bis Bolivien Read more
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  • Day 1

    35 Stunden Reisezeit

    January 3 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Hier ein Tschüss , da ein "Auf Wiedersehen", Weihnachten mit der Familie, Silvester mit Freunden,
    immer was los!
    Mein Taxi an den Bahnhof Nürtingen, danke Bärbel, Anna und Jonas :-),...
    ... und jetzt habe ich 35 Stunden einfach so Zeit. Sitzen, die vielen tollen Begegnungen und Gefühle der letzten Zeit nachwirken lassen.
    Das lachende und das weinende Auge, beide immer mal wieder feucht.
    Aus dem Trubel des Alltags so viel Zeit vor mir. Für mich.
    Ich bin gespannt und neugierig.
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  • Day 2

    Ushuaia, el fin del mundo

    January 4 in Argentina ⋅ ☁️ 8 °C

    Die Reise verläuft glatt, 13 plus 3 Stunden Flug zehren doch etwas. Dafür beträgt die Zeitverschiebung gerade mal 4 Stunden. In Buenos Aires wechsle ich per Taxi zum Inlandsflughafen und mit dem Fahrer ist mit "spenglisch" doch etwas Gespräch möglich . Es geht ziemlich durch das Zentrum, die längste Avenida der Welt entlang, an den Favelas vorbei, die lang nicht so gefährlich wie in Columbien oder Brasilien sein sollen bis zum Aeoroparque, der direkt neben dem Rio de la Plata - dem breitesten Fluss der Welt (bis zu 220km) - liegt. Auf die Veränderung nach der Wahl angesprochen meint er, dass Milei bisher gut sei...
    In Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt, geht's direkt zur Unterkunft, ein Zweizimmerhaus, das bereits für 5 Nächte gebucht ist.
    Der erste Tag in Ushuaia, müde und mit Kopfweh, ist doch etwas mühsam. Meine Spanischversuche sind wie Memorie spielen, viel zu oft decke ich die falsche Karte bzw. die italienische Karte auf, die fragenden Gesichter sind ein klarer Hinweis...
    Ushuaia ist sehr touristisch, in der Hauptstraße reihen sich Cafés, Restaurants, Reisebüros, Sportläden, Souvenirläden... aneinander. Hier geht es ganz entspannt zu, auch die Straßenhunde sind ganz gechillt. Ein erster Überblick reicht mir für heute aus.

    Am 6.1. schlender ich morgens nochmals durch die Stadt, mittags zieht's mich dann noch in die Berge. Für den Anfang reicht mir ein halber Berg, der Cerro de Media. Die Eichenwälder direkt oberhalb von Ushuaia werden weiter besiedelt. Einfachste Holzhütten mit Blechdach, aber alle mit Adresse und Hausnummer, verteilen sich über die Hänge. Bei 500m ist die Baumgrenze, darüber ist dann schnell nur noch Geröll. Ein Schneehuhn, 2m neben dem Weg, sehe ich nur, weil es sich bewegt. Der Gipfelgrat ist recht stürmisch, Kap Horn ist nicht weit. Ich bin überrascht, wie viele hier unterwegs sind, überwiegend Argentinier, die gerade Ferienzeit haben. Um 21 Uhr bin ich wieder unten, die Abendsonne steht noch am Himmel. Nach über einem Monat ohne Sport ist es einfach toll, mich wieder draußen zu bewegen.

    7.1. Find Penguins - für 60 Euro kein Problem. Eine fünfstündige Bootsfahrt auf dem Beaglekanal führt zu Seelöwen, Kormoranen und Magellanpinguinen. Das Meer ist ruhig und so ist die Fahrt ein Genuss und die Tierwelt ein Erlebnis.
    Im Anschluss besuche ich noch das Maritimmuseum, das die Geschichte der Erforschung und Besiedelung dieser Region beschreibt und in einem ehemaligen Gefängnis ist. Tierra del fuego, Feuerland, heißt so, weil die indigene Bevölkerung keine Kleidung trug, sondern sich an Feuern wärmte, die somit zu Hauf brannten. Unglaublich, an welche Lebensbedingungen sich der Mensch anpassen kann!
    Und so ganz langsam komme ich hier an....
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  • Day 7

    Parque Nacional Terra de Fuego

    January 9 in Argentina ⋅ 🌬 5 °C

    8. und 9.1.
    Es gibt 2 kleine Museen, die ich mir noch anschaue. Jeden Tag statte ich dem Yachthafen einen Besuch ab. Da es seit Corona keine offizielle Überfahrt mehr nach Puerto Williams / Chile gibt, frage ich bei Segelyachten nach. Bisher ohne Glück, aber es gibt hier ja noch mehr zu entdecken☺️.
    Ich plane den Besuch des Nationalparks hier ums Eck...
    Heute steht die erste Nacht in einem Hostel an, die vorgebuchte Zeit
    ist nun vorbei...
    Empanadas zum Mittag, nochmal an den Hafen und den Rest des Tages verbringe ich im Hostel. Den ersten Abend verhocke ich mit einem Inder, eine schöne Begegnung! Zum Abschied schenkt er mir ein Gedichtbüchlein, das jetzt also auch auf Reisen geht.

    10.1. - 13.1. Parque Nacional
    Das Hostelfrühstück ist überraschend üppig. Das zu viel an Gepäck kann ich hier lassen, ich komme ja wieder.
    Um 10 Uhr geht ein Bus zum Nationalpark. Am Eingang steigen alle aus zum Eintritt bezahlen. Bei mir dauert es länger, da ich mich als Camper digital registrieren muss. Das klappt nicht, na ja, geht wohl auch ohne... Aber der Bus mit meinem Rucksack ist inzwischen weitergefahren. Kurze Aufregung, dann heißt es einfach warten, bis er wieder hier vorbeikommt. Mitsamt Rucksack beginne ich schließlich meine Wanderung, zu einem schönen Flusslauf, durch dichte Buchenwälder, dort läuft mir in aller Ruhe ein Fuchs über den Weg, bis zum offiziellen Campingplatz. Neben 2 Franzosen, ähnlich jung wie ich, die ein ganzes Jahr Südamerika umrunden wollen, ist ein schönes Plätzchen. Die erste Nacht im Zelt - ich merke schon, dass ich hier noch nicht ganz souverän unterwegs bin - ist gut, alles passt.

    Der zweite Tag beginnt an einem touristischen Hotspot: das südlichste Postamt der Welt. Reisebusse spucken viele Menschen aus. Aber bei mir folgt eine Küstenwanderung, die mich echt bezaubert! Liebliche Buchten, in denen früher die Yamana lebten und wenn sie die Meeresfrüchte abgeerntet haben, sind sie weiter gezogen. Ein wolkenloser Tag. Und obwohl ich schon etwas später dran bin, will ich noch auf den Cerro Guanaco. Die Sonne geht ja auch erst nach 10 Uhr unter. Wieder geht es durch die schönen Buchenwälder, darüber dann eine tolle Wiesen- und Moorlandschaft und darüber dann die Mondlandschaft. Im Aufstieg sehe ich den ersten Condor vorbeiziehen... Oben belohnt mich ein grandioser Ausblick.
    Mein großer Rucksack hat solange unten auf mich gewartet. Nach einem schnellen Bad im Acigamisee zieht sich der Weg noch etwas hin, aber um 21 Uhr bin ich am Zeltplatz. Eine tolle Halbinsel, umströmt von einem Bach. Zeltaufbau, Kochen, Bett.

    Den 3. Tag lasse ich ruhig angehen. Das Zelt darf stehen bleiben. Ich schlendere die restlichen offiziellen Wege des Parks ab, das Wetter ist gut und so ist es ein gemütlicher Tag.
    Abends ist es dann teils recht stürmisch und nachts fängt es an zu regnen. Mein Aufbruch verschiebt sich dadurch etwas, egal. Und weil's so schön war, laufe ich nochmals den Küstenweg zurück. Mit dem Bus geht's wieder nach Ushuaia. Es kühlt merklich ab und immer wieder zieht ein Schneeschauer durch die Straßen. Schön, dass ich wieder ein festes Dach über dem Kopf habe. Aber diese drei Nächte im Zelt haben deutlich Lust auf mehr gemacht. Ich hab ja noch ein bisschen Zeit...
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  • Day 14

    Ushuaia endet

    January 16 in Chile ⋅ 🌧 8 °C

    13. - 17.1. Die letzten Tage in Ushuaia, bevor es Richtung Norden losgeht.
    Ich mache noch zwei schöne Touren.
    Zum Glacial Martial, dem Hausgletscher von Ushuaia. Hier gibt es auch ein Skigebiet, noch unterhalb der Waldgrenze. Wie hier im Sommer normal, wechselt das Wetter ziemlich schnell, von Schneesturm zu wolkenlos. Regenklamotten sind also immer dabei. Es ist Sonntag und es sind einige Argentinier unterwegs. Die ersten Schneefelder werden ausgiebig bespielt.

    Für den Montag ist Regen vorhergesagt. Mit einem Taxi fahre ich in ein Tal ein paar Kilometer weiter. Der Taxifahrer löst mir auch das Rätsel auf, wie denn die Vorfahrtsregeln hier sind. Rechts vor links gilt "mehr oder weniger". Wenn Schnee liegt, haben die Autos, die bergauf bzw. bergab fahren vor den waagerechten Querstraßen Vorfahrt. Scheint sinnvoll...
    Es regnet wirklich den ganzen Tag. Die Laguna Encantada schaut nicht so lieblich aus wie auf den Sonnenbildern. Etwas oberhalb, mit Wind und Schneetreiben, drehe ich um und spare mir den Gipfel. Den Runterweg gehe ich gemeinsam mit einer Spanierin und ein Argentinier, das lässt das Sauwetter etwas vergessen. Der Hostelwirt meinte, dass so ein ganzer Regentag für den Sommer völlig untypisch sei, das sei sonst im Frühling so. Und das veränderte Klima führe auch dazu, dass die Skilifte nicht mehr im Mai sondern 6 Wochen später aufmachen. Die 18 Grad zum Jahreswechsel passen auch nicht, normal sind maximal 11 oder 12 Grad....

    Dienstag ist Haushaltstag: Wäsche zur Wäscherei, zum Barbier, Rucksack packen und Geld holen. Der letzte Teil ist gar nicht so leicht. Am Bankautomat kann man maximal 15 000 Pesos holen, das sind ca. 15 Euro. Dazu kommen Gebühren von 8 Euro. Das Konzept taugt also noch nicht. Nach einer Stunde Schlange stehen am Western Union Schalter bekomme ich - für 50 Euro aus Deutschland geschickt - 60.000 Pesos, hurra!! Der größte Schein ist ein Tausender, so habe ich jetzt ein ganzes Bündel Geld. Die Inflation ist schon gewaltig hier, die Nachrichten berichten ständig darüber.
    Die Abende im Hostel sind abwechslungsreich, hier ganz im Süden beginnen oder enden die Geschichten meist und so kriege ich schon gute Tips für meine nächsten Etappen. Und es ist schön, wie nach kurzer Zeit manche Gespräche richtig offen werden - das erinnert mich doch an meine Jugend beim Trampen.

    17.1. Um 7 Uhr geht mein Bus nach Punta Arenas, 12 Stunden Fahrt fließen so dahin. Es geht durch die argentinische und chilenische Pampa, endlose Weite, Schaf - und Rinderherden und dazwischen immer wieder Guanacos. Dafür sind die Straßen oft kilometerlang kerzengerade, was die Fahrt angenehmer macht. Punta Arenas, eine richtige Stadt, ein paar Grad wärmer - estoy esperando!
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  • Day 17

    Punta Arenas

    January 19 in Chile ⋅ 🌬 12 °C

    Chile. Jetzt habe ich mir mühsam das "s" am Ende der Wörter abgewöhnt, die Chilenen sprechen es aber voll aus... Das Hostel ist schon deutlich in die Jahre gekommen, aber wer spät bucht, muss halt schauen, was übrig bleibt. Dafür hab ich ein Viererzimmer für mich.
    Den ersten Tag hier bin ich mit ankommen und organisieren beschäftigt, es entsteht aber ein guter Plan. Und es entsteht schon wieder die erste Gewohnheit: der Cappuccino ist einfach zu gut...
    Abends drängt es mich noch zum Rennen, auf der Uferpromenade, zwischen Hauptstraße und Magellanstraße sind noch einige andere unterwegs. Kurze Hose und T-Shirt reichen völlig aus, ist das schön!
    Am 19.1. ist Stadt angesagt. Der Ursprung ist wie bei Ushuaia eine Strafkolonnie. Aber da die Magellanstraße bis zum Bau des Panamakanals eine wichtige Handelsverbindung war, ist Punta Arenas eine sehr ansehnliche Stadt geworden. Ein Museum, bestehend seit 130 Jahren, hat einige Schätze im Angebot : Originalfilme, wie ein Yamana in ein Guanakofell gehüllt, Pfeil und Bogen herstellt - also noch gar nicht so lange her... Alle Tiere der Gegend finden sich hier ausgestopft, auch die Erforschungsgechichte der Gegend bis zur Antarktis und die lokale Erdöl- und Erdgasförderung finden ihren Platz.

    Die nächsten zwei Tage lasse ich mir die Gegend zeigen:

    Am Samstag steht ein Ausflug in den kleinen Nationalpark Pali Aike an. Mitten in der Pampa sind hier wunderschöne Zeugnisse von Vulkanismus.

    Am Sonntag geht's bereits um 4 Uhr morgens los. Mit einem echt modernen Schiff ( Wind bis 90km/h heute) geht es ums Capo Froward, dem südlichsten Festlandpunkt, weiter zu Gebieten mit Seelöwen, Pinguinen und Buckelwalen. Es regnet und stürmt, trotzdem stehen alle fasziniert an Deck. Es ist beeindruckend! In einer ruhigeren Bucht das gleiche nochmal, diesmal aber ganz entspannt. Hier ist der Sommerplatz der Buckelwale, da es genug Krill gibt. Das Staunen nimmt kein Ende. Majestepisch.
    Mit frischem Gletschereis zubereitet trinke ich meinen ersten Pisco Sour. Auch der ins Meer reichende Gletscher ist einfach gigantisch.
    Ein Tag voller Eindrücke, den lasse ich mit Magellan Lamm lecker ausklingen.
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  • Day 20

    Bilder :-)

    January 22 in Chile ⋅ 🌬 16 °C
  • Day 22

    Cabo Froward

    January 24 in Chile ⋅ ☁️ 11 °C

    5 Nächte mit dem Zelt unterwegs. Ziel: Cabo Froward. Nachdem die Busse nicht so oft fahren geht's am Montag Abend noch bis zum Ende der Straße nach Südwesten. An der Stelle, an der sich hier Atlantik und Pazifik treffen, steht hoch oben ein großes Kreuz. Der Weg führt meist direkt an der Küste entlang. Mehrmals ziehen Delfine vorbei. Wenn's an der Küste zu steil wird oder die Flut zu hoch ist, geht's in der zweiten Reihe durch den manchmal recht wilden Buchenwald. Bei der ersten Flüßüberquerung bin ich froh, dass drei junge Männer aus Punta Arenas unerschrocken vorgehen. Da das Flusswasser so moorig ist, sieht man nicht, wie tief es ist... Hier knietief.
    Abwechslungsreich zieht sich der Weg. Ein wunderschönes Hochmoor wird überquert und im Wald darf der Rucksack schon mal vor oder nach mir unter einem Baumstamm durch. Die zweite Flussquerung, ich bin weit und breit allein, führt zu einer Zwangswäsche bis zum Bauchnabel. Schon erfrischend. Der Rucksack hängt leider etwas tief, aber es ist nicht viel nass geworden.
    Die Lagerplätze sind weg vom Meer in den Buchenwäldern. Das Rauschen des Meeres ist noch zu hören, aber viel wichtiger: auch wenn es stürmt, ist es hier recht ruhig. Der Tag, an dem es zum Kreuz geht, ist nur Tagesgepäck dabei. Trotzdem muss morgens komplett zusammengepackt werden und der Rucksack in einen Baum gehängt werden - sonst kommen die Füchse und zerbeissen auf der Suche nach Fressen Zelt, Rucksack, alles...
    Vom Kreuz aus, knapp 400 Meter über dem Meer, ist der Rundblick echt beeindruckend! Aber da Küstenwandern wohl nicht so meine Disziplin ist und ich echt nur langsam vorwärts komme, muss ich mich auch schon bald wieder auf den. Rückweg machen. Für 20 km habe ich 10 Stunden gebraucht. Auch die Wegsuche hat mich Zeit gekostet und zwischendurch war ich kurz davor, aufzugeben und umzudrehen. Abends noch schnell den Fluss überquert und ab ins Bett.
    Eine Flussüberquerung auf dem weiteren Rückweg dauert über 4 Stunden: es ist Flut und das führt zu einem Rückstau in den Flüssen. Damit wird es unmöglich, durch zu kommen. Aber drei Chilenen und zwei Amerikaner sind auch am Warten, so lernt man sich kennen.
    Insgesamt hat mich die Tour ganz schön angestrengt. Dazu kam noch eine Erkältung. Das Gehen im Sand, auf teils rutschigen Steinen, das Suchen des besten Weges und das alles in einer gewaltigen Natur- das ist so ganz anders, als ich es kenne und damit aber auch ein ganz besonderes Erlebnis.
    Die Rückfahrt nach Punta Arenas, trampend, sehr unterhaltsam mit drei Chilenen und einem Hund, hat mir zu einer Dose Bier auch noch ein paar Flohbisse beschert :-)

    Was fehlt: hier gibt's keine Ameisen im Wald.

    Was gefällt : Wasser tragen ist nicht nötig, aus den Bergen und Hochmooren kommen überall kleine Bäche runter, goldgelb wie in Norwegen und Schweden.

    Was schade ist: an den Zeltplätzen liegt ganz schön viel Müll rum :-(.
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  • Day 27

    Pflänzchen

    January 29 in Chile ⋅ ⛅ 12 °C