• kampong phlouk, Tonle Sap

    January 16 in Cambodia ⋅ ☀️ 30 °C

    Wieder zurück zum Wasser: der Tonlesap See ist ein spezieller See, der grösste See in Südostasien und in Kambodscha. In der Trockenzeit führt er ca. 30 - 50% des Wasser, in der Regenzeit vergrössert er sich, weil der Mekong dann viel Wasser führt und das Wasser in den See zurückdrückt, so dass dieser nicht mehr abfliessen kann. Dies lässt ihn um mehr als das Doppelte wachsen.... Diese meteorologische Spezialität beeinflusst natürlich auch das Leben am See. So steht das Dorf Kampong Phlouk auf Stelzen. Nun in der Trockenzeit ist alles sichtbar, man kann im Dorf herumlaufen etc. In der Regenezeit steht das Dorf im Wasser und das Leben findet dann auf dem Wasser statt.
    Alle Seen der Welt ernähren uns Menschen mit Fisch und andern Seetieren (Krabben, Krebse, Garnelen, Frösche etc.). So ist auch das Dorf Kampong Phlouk vom Fischfang und weiterer Landwirtschaft (Reisanbau, nun im Winter Gemüseanbau) geprägt. Wenn ich jeweils auf unseren Reisen - sei es in Europa (Spanien, Italien) oder nun hier in Kambodscha beobachte, wieviel Fisch auf Märkten verkauft oder an Ständen gebrutzelt wird oder auch für den Eigenverbrauch verwendet wird, so denke ich oft, der Mensch handelt sehr kurzfristig. Es ist und bleibt ein wichtiges Ziel auf der ganzen Welt, nur so viel zu fischen und Fisch zu essen, wie auch tatsächlich wieder nachwächst oder allenfalls (biologisch) gezüchtet werden kann. Aber dies den Fischern und Konsumenten nahe zu bringen, bleibt wohl ein schwieriges Unterfangen.

    Der Ausflug hat uns auf vielseitige Art und Weise beeindruckt: Einblick in das Dorfleben, in die Schule in Kampong Phlouk, wo wir allen Schulkindern ein Heft geschenkt haben, in den Englischunterricht, wo wir ausgefragt wurden zu unserem Lieblingsessen, Lieblingstier, Lieblingsfarbe etc., aber natürlich auch das Leben mit der Natur an diesem speziellen See. Wir haben einen Eindruck davon erhalten, wie die Menschen im Dorf ebenfalls vom Tourismus leben und uns Touristen auch für ihr Überleben oder sagen wir für ein besseres Leben benutzen..... So fährt man im Mangrovenwald auf kleinen Booten, welche von einheimischen Frauen gefahren werden, zahlt dafür ein Extrageld und wird unterwegs nochmals von einer andern Frau in einem andern Boot, welches als kleiner Kiosk dient, aufgefordert, etwas vom Kiosk für die fahrende Bootsfrau zu kaufen..... Mir war das etwas des Guten zu viel. Aber mit Freude und Spass haben wir die Kinder in der Schule unterstützt und auch für die Englischklasse gespendet.
    Insgesamt ein lohnender und spannender Ausflug ins Leben eines Dorfes am See, welches vom Fischfang und vom aufblühenden Tourismus lebt.
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