• Kampot und Umgebung

    21–24 jan., Kambodja ⋅ ☁️ 28 °C

    Ihr Lieben
    Zu Beginn, wenn jemand Interesse hat, einen spannenden Internet-Beitrag zur neuzeitlichen politischen Geschichte von Kambodscha:https://www.bpb.de/themen/kriege-konflikte/doss…
    Wie leider in vielen Konflikten auf der Erde, waren auch hier die Amerikaner ein massgeblicher Ausgangspunkt, der die Roten Khmer erst zur Macht kommen liess. Und dass später dann 1979 die Vietnamesen einmarschierten, hatte mit Bombardierungen und Gefechten der Roten Khmer gegen vietnamesische Landbevölkerung zu tun....
    Im Artikel wird auch ersichtlich, dass sich Kambodscha zwar durchaus wirtschaftlich erholt, aber nach wie ein armes Land ist und Korruption, wie ein schwaches Justizsystzem immer noch sehr ausgeprägt sind. Die Armut ist wie so oft vor allem an den Rändern ersichtlich - am Stadtrand, am Rand der Strasse, am Rand des Kollaps und der masslosen Nutzung natürlicher Ressourcen. Auf der andern Seite gibt es auch spannende soziale und ökologische Projekte, aber letztlich bleiben dies Nischen....
    Auf der Zugfahrt von Phnom Penh nach Kampot sind die ersten ca 10 bis 15 Kilometer wirklich erbärmlich: da leben an den Gleisen die Armen in ihren Bleichhütten unter minimalsten Bedingungen, der Dreck und Abfall häuft sich meterweise - wahrlich ein Blick, den es auszuhalten gilt und einmal mehr über die Bedingungen von Armut und/oder "Rezepte" gegen die Armut nachdenken lässt. Noch hat hier Kamboscha, resp. ganz Südostasien einen weiten Weg vor sich und wohl auch erst mit besseren Lebensbedingungen werden sich hier auch die Umweltbedingungen (weniger Schmutz, bessere Energienutzung, weniger CO2-Ausstoss etc.) verbessern.
    Gestern machten wir einen spannenden Ausflug aufs Land: Das Leben der ländlichen Bevölkerung zeigte sich uns von seiner spannenden Vielfalt. Ein guter Führer erzählte uns auch einiges vom Alltag auf dem Land oder generell der Menschen. Am Schluss besuchten wir ein sozialökologisches Vorzeigeprojekt, eine Pfefferfarm, die es seit 2013 gibt, auf ökologischer Basis Pfeffer produziert, der einheimischen Landbevölkerung zu Arbeit verhilft, den Kindern Bildung ermöglicht, selber eine Englischschule betreibt - und das Ganze noch touristisch gewinnbringend vermarktet - so wie ich verstanden habe mit französischen Besitzern..... Tant pis: der Pfeffer ist excellent und wir werden welchen nach Hause bringen. Ich glaube, man kann den Kampotpfeffer sogar in Spezialitätenläden in Zürich kaufen....
    Heute ein Ausflug in den Bokor-Nationalpark. Nationalpark ist dabei etwas übertrieben, denn eigentlich war es ein Ausflug in die französische Kolonialgeschichte und in die neuste chinesische Investmentgeschichte. Kurz: die Franzosen bauten dort auf dem Berg eine Kleinstadt bis 1000 Einwohner auf, der kambodschanische König hatte auf dem Berg seine Sommerresidenz. Nach dem Abzug der Franzosen 1953 verwilderte das Ganze mehr und mehr, die roten Khmer waren auch dort, die Vietnamesen plünderten den Prunk nach 1979, heute sind noch Tempelanlagen, eine Kirche, alte Hotels vorhanden. Daneben hat der kambodschanische Staat viel Land an Chinesen verkauft, welche dort oben Hotelanlagen inkl. Casino bauen (in China herrscht ein Spielverbot), also einmal mehr ein absurdes Chinainvestment, das den Berg verschandelt - also das Ganze als Nationalpark zu bezeichnen, erschien uns absurd. Da nützt auch der nahe, schöne Wasserfall (der aktuell ohnehin kaum Wasser führt) nicht viel..... so nun genug erzählt, bald gehts auf die Insel.....
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