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  • Day 86

    Füße glühen: Abenteuer im vollen Gange!

    January 4, 2022 in Colombia ⋅ ⛅ 19 °C

    Um 5 Uhr geht's los: wir werden von Stimmen geweckt. der Stromgenerator wird angeschmissen und wir haben wieder Licht. Alle fallen müde aus ihren Betten und fangen an sich fertig zu machen. Also rein in die noch feuchten Socken. Eigentlich ist alles noch nass, weil es so feucht in der Nacht ist, dass nichts trocknet.. Also wirklich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Handtuch am Vorabend trockener war als in der Früh..

    Um 5:30 Uhr gabs Frühstück und um 6 Uhr sind wir in die Morgendämmerung reingewandert. Ich bin mit meiner neuen Stirnlampe bewaffnet und bin damit mega happy. Sowas find ich geil!

    Uns so wird vor sich hin marschiert durch den noch kühlen Dschungel und man sieht die Nebelschwaden im Tal und den Himmel der hinter den Bergen langsam heller wird. Ich hab dann irgendwann mit Wiel unsere Kameras rausgeholt und begonnen Schnappschüsse zu machen. Mal sehen wem das beste Bild gelingt!

    Nach 2 Stunden sind wir an einem der beiden indigenen Stämmen vorbei gekommen, die noch immer hier entlang der Strecke wohnnen. Die Indigene sehen eigentlich alle gleich aus und tragen auch das Gleiche. Nur am Schnauzer erkennt man ob es ein Mann oder eine Frau ist, denn alle haben lange Haare. Sie sind alle relativ klein und leben in runden Hütten aus Lehm. Sehr eindrucksvoll und auch für mich das erste Mal, so einen traditionellen Urstamm zu sehen, der seit Jahrhunderten so lebt, wie jetzt. Auf dem Weg kommen uns immer wieder Indigene mit Mulas entgegen und vereinzelt sagen sie Hola zurück wenn man grüßt. Auf jeden Fall eine Erfahrung!

    Wir haben dann von Pedro erklärt bekommen, dass die Ciudad Perdida wirklich sehr bekannt in ganz Kolumbien ist, und sogar auf den 50.000 Schein, ein Bild von der verlorenen Stadt und ein Bild von einem Indigenen abgedruckt sind. Und man sieht ein Bild von dem Häuptling, der noch heute bei der Ciudad Perdida lebt und manchmal sogar mit Touristen spricht.

    Nach 4 Stunden Wandern haben wir unser Mittagscamp erreicht, wo wir gegessen haben und unsere nassen Sachen in die Sonne legen konnten. Als Abfrischung konnten wir uns in den Fluss Borreder stürzen! Ein so schöner Ort! Überall sind abgerundete Felsen, die aus dem Wasser ragen und man sich hervorragend Sonnen kann. Ein Teil unserer Gruppe hat sich dann auf paar Steine gelegt und wir haben dort entspannt.

    Später gings dann weiter und wir hatten noch ein gutes Stück vor uns! Nachdem wir eine große Hängrbrücke passiert haben, gings dann mal 2 h nur nach oben und da war dann irgendwann bei den Mädels mal die Luft raus^^ Bei Mittagssonne den steilen Weg nach oben war wirklich mörderisch und das ganze T-Shirt ist pitschnass. Man trinkt ganz viel und endlich haben wir oben den nächsten Checkpoint erreicht, wo uns Ananas und Orangen erwartet haben. So wichtig diese Früchtestopps!

    Und nochmal ging es weiter. Paula hatte irgendwann mit ihren Einlagen zu kämpfen und ich kenn das auch, wenn man irgendwann so das Gefühl von verkrampfenden Fußsohlen hat.. Bei meinen Füßen ging es überraschenderweise ganz gut, obwohl ich ja neue Wanderschuhe hatte. Ich hab meine Einlagen nämlich auch in meinen Straßenschuhen vergessen gehabt.. Aber die Füße sind nach 6-7 Stunden gehen einfach langsam durch.

    Und so war die letzte Stunde wirklich eine Herausforderung für die Füße von Paula, aber wir habens geschafft! Mega mega happy sind wir irgendwann angekommen! Santiago hat Bier für alle gesponsert (also für die, die als erstes angekommen sind und da waren wir dabei). Wir mussten erstmal alle runterkommen und waren happy. Paula war zu diesem Zeitpunkt ein bisschen angeschlagen und hatte Bauchweh. Deswegen hab ich sie dann nach der Dusche warm in die Salewajacke eingepackt.

    Wiel, Santiago und ich sind noch in den eiskalten Gebirgsfluss reingehüpft und haben uns da "geduscht". Es war wirklich kalt und wir haben uns dann luftgetrocknet, weil es irgendwann draußen so viel wärmer war als im Wasser. Auch ich hab mich dann warm eingepackt und so gabs dann kurz darauf Abendessen. Heute Nacht hatten wir leider nur 6 Betten und der Rest musste in Hängematten schlafen.. Zum Glück haben Paula und ich ein Vorzugsrecht weil wir uns eins teilen^^ In der Nacht wird es nämlich wirklich frisch und zu zweit ist dann doch auf jeden Fall wärmer!

    Pedro hat uns beim Abendessen dann den Plan für morgen erzählt. Wir sind nämlich jetzt nur noch eine Stunde von der Ciudad Perdida entfernt und werden morgen in der Früh um 5 Uhr mit erleichterten Gepäck aufbrechen. Wir müssen nämlich 1.200 Stufen hinaufsteigen und die sollen es in sich haben!

    Wir sind mit der Gruppe heute Abend noch ein bisschen zusammen gesessen und Wiel hat viele spannende Geschichten von seinen früherer Reisen erzählt. Vorallem die aus Malaysia waren witzig, wo er random bei irgendwelchen Leuten geklopft und für ein Bett gefragt hat. Auch mit Bryan haben wir uns länger über das Leben in Amerika und dem Leben in Deutschland unterhalten und verglichen.

    Mit ein heißer Schokolade gings ins Bett. Ah stimmt: ich hab Paulas Fußgelenk noch getaped, weil sie ja umgeschnackelt ist - voll vergessen.
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