• Sevilla, Valencia, Valladolid

    24 Februari, Filipina ⋅ 🌧 27 °C

    Bohol // Gestern haben wir uns noch über die Abwesenheit anderer Touristen gefreut, heute wendet sich das Blatt. Wir hatten vor ein paar Tagen eine Tour über die Insel mit Fahrer gebucht. Selber fahren wollen wir nicht. Schon gar nicht mit dem Roller. Wir hören immer wieder von anderen Leuten, die wir auf der Reise treffen, dass sie in Unfälle verwickelt waren. Meistens übernimmt dann die Versicherung den Schadensausgleich nicht, weil die Roller hier in Wirklichkeit Motorräder sind. Und damit darf man sie mit dem Internationalen Führerschein auch nur fahren, wenn dort eingetragen ist, dass man Motorrad fahren darf. Und ganz eigentlich darf man sogar auf den Philippinen auch erst ab 18 Jahre ein Motorrad fahren. Soweit die Theorie. Wir sehen immer wieder Kinder von 8 - 9 Jahren mit ihren Geschwistern auf den Dingern rumgurken. 😬

    Unser Fahrer ist heute wieder Geraldo, der uns schon vom Flughafen abgeholt hatte. Die Tour führt vorbei an vielen Reisfeldern. Der letzte Taifun von 2021 hat schwere Schäden hinterlassen. Überall werden Straßen repariert. Wir kommen nur langsam voran. Aber das stört uns nicht. Die Landschaft ist bezaubernd und man kann so schön Leute beobachten. Geraldo erzählt uns, dass auf einem Roller bis zu 6 Leute Platz haben. Wahrscheinlich ganz kleine, dünne. 😎

    An den Chocolate Hills fängt es wieder an zu regnen. Mist, wir haben den Schirm im Hotel vergessen. Was ist hier eigentlich los? Stau, überall Touristen. Och nö! Und so viele. Wo kommen die denn her? Geraldo meint, von Panglao, der vorgelagerten Insel. Die ist voll mit Hotels. Na prima... Irgendwie erklimmen wir dann doch den Aussichtspunkt und versuchen, die Atmosphäre zu genießen. Die Landschaft ist gewaltig. Atmosphäre können wir vergessen. Es geht weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit.

    Es handelt sich um das Bohol Tarsier Conservation Area. Hier wird versucht, die kleinsten Primaten der Welt vor dem Aussterben zu bewahren. Auch hier sind wieder viele Menschen unterwegs. Da die Tarsier oder auch Koboldmakis nachtaktiv sind, wird darum gebeten, dass die Besucher sich ruhig verhalten. Was in den meisten Fällen auch gelingt. Die Ranger achten darauf, dass man nicht die Wege verlässt und versuchen, den Tieren einen halbwegs natürlichen Lebensraum zu bieten. Trotzdem sieht man viele der putzigen Mini-Yodas mit offenen Augen unter ihrem Schlafblatt sitzen. Es gibt eben keinen Tierschutz ohne Geld. Und das kommt von den Touristen. Was wir nicht wussten: Die Koboldmakis sind wirklich nur so groß wie ein Hamster. Dafür ist ihr Schwanz doppelt so lang wie ihr Körper.

    Unsere nächste Sehenswürdigkeit ist eine doppelt über den Fluss Loboc gespannte Bambusbrücke. Das haben wir schon in Kuba geschafft, haha! Und da hatten wir nicht mal alle Bretter drauf. 😉 Klugscheißern sollte man immer erst hinterher. Es war ganz schön wacklig. Gut, dass links und rechts (in gefühlt Kniehöhe) Handläufe angebracht wurden. Blöd nur, wenn man kurze Arme hat. 😄 Aber wir schaffen es.

    Letzter Programmpunkt ist dann die absolute Touri-Schubse. Wir fahren mit einem Boot den Loboc ein paar hundert Meter hoch und dann wieder zurück. Gut, es gibt ein sehr gutes Mittagsbuffet. Aber dann wird unterwegs bei einer total authentischen (😎) Folkloregruppe angehalten. Ein paar Damen singen etwas vor und animieren die Urlauber, mit ihnen einen kleinen Tanz zu wagen. Ganz schlimm! Wir wissen gar nicht, wo wir hingucken sollen. (Hatte ich erwähnt, dass das Essen gut war? 🫣).

    Geraldo schlägt uns noch einen Besuch im Schmetterlings- und Reptilienhaus vor. Wir ziehen es vor, ins Hotel zurückzufahren. Wir haben für heute genug gesehen. 😉 Unterwegs kommen wir immer wieder an angebundenen Hähnen vorbei. Die sind für den Hahnenkampf bestimmt, meint Geraldo. Der ist auf den Philippinen legal und geht auf Leben und Tod. 😳

    Es war wirklich ein schöner Ausflug. Geraldo hat uns sehr viel über die Region erzählt und wir sind heute gefühlt durch halb Spanien gefahren. Wir waren in Sevilla, Valencia und Valladolid. Die spanischen Conquistadores hatten vermutlich großes Heimweh und benannten die neu gegründeten Ortschaften nach Orten aus der Heimat.
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