• Das japanische Klo

    24 maart, Japan ⋅ ☁️ 18 °C

    Japan // Jetzt ist vielleicht endlich der richtige Zeitpunkt, einem Badaccessoire zu huldigen, über das in Europa immer gern geunkt und spekuliert wird: Dem japanischen Klo. Offiziell nennt es sich Washlet und macht unseren Aufenthalt in Japan um vieles angenehmer. Wenn man auf dem Flughafen ankommt und das erste Mal mit den vielen Knöpfen konfrontiert ist, kann das schon mal kurz überfordern. Ich habe hier manchmal den Spülknopf länger gesucht, als das eigentliche Geschäft gedauert hat. Mittlerweile hat man aber in fast allen öffentlichen Toiletten eine kleine Anleitung oder zumindest einen Hinweis darauf, wo sich der Spülknopf befindet.

    Eine nette Überraschung ist ja schon mal, wenn man mit dem automatischen Öffnen der Klobrille begrüßt wird und auch die Spülung automatisch erfolgt, während man noch dabei ist, den passenden Knopf dafür zu finden. Wir hatten auch schon Ausführungen, die klappen den Klodeckel automatisch wieder herunter, obwohl man noch draufsitzt. 😆 Etwas irritierend fand ich am Anfang die Spülgeräusche, die manchmal eingespielt werden, sobald man sich hinsetzt. Das soll die eigenen Geräusche übertönen, die man ja manchmal so von sich gibt.

    In Ryokans, privaten Unterkünften und einigen Hotels wird Wert darauf gelegt, dass man bei Betreten der Unterkunft die Schuhe auszieht und barfuß läuft oder Hausschuhe trägt. Manchmal werden sogar separate Badschuhe zur Verfügung gestellt. Da muss man sich wirklich konzentrieren, dass man nicht in den falschen Schuhen im falschen Raum rumschlappt. 😉

    Zur Funktionsweise der Knöpfe für die "Unterbodenpflege" gebe ich gern persönlich Auskunft. Nur soviel: Wenn man sich erstmal getraut hat, ein bisschen an diesen Knöpfen herumzuspielen, ist das Leben gleich viel schöner. 🤗 Auch die beheizte Klobrille ist (zumindest in kalten Räumen) eine willkommene Zusatzfunktion.

    Im öffentlichen Raum trifft man in den meisten Fällen auf:
    A) Kostenlose Toiletten an jeder Ecke
    B) Saubere Klos
    C) Meistens eine Toilette im japanischen Stil, obwohl die hier als Western-Style Toilet bezeichnet wird. Die klassische japanische Toilette ist dann die kleine Überraschung, die ein lautes Ohhhh hervorruft und selbst von manchen Japanerinnen verschmäht wird. Es handelt sich hier um eine Hocktoilette, bei der man auch nur mit Anleitung herausfindet, in welche Richtung man sich jetzt hocken soll. Nicht mein Favorit. ☺️
    D) Kindersitze: In Japan sind viele Familien mit kleinen Kindern unterwegs. Diese finden die Idee mit dem Kindersitz in der Toilette absolut genial.

    Als wir in Kyōto unsere Wohnung bezogen haben, hat uns die Vermieterin herumgeführt und auf das japanische Bad hingewiesen. Hier duscht man auf den Fliesen mit Abfluss und es gibt eine Badewanne, die so tief ist, das man bis zum Erdmittelpunkt schauen kann. Dafür ist sie huschlig kurz. Und manchmal bauen sie die Bäder so hoch, dass man sich fast die Zehen bricht, weil man ständig an die hohen Absätze knallt. Hasi meinte gerade, dass der Absatz in Hiroshima ca. 25 cm hoch war.

    Wenn wir übermorgen hier abreisen, werden wir diese kleinen Annehmlichkeiten mit Sicherheit sehr vermissen. Wir spielen gerade mit dem Gedanken, uns so ein Gerät zu Hause einbauen zu lassen.
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