• Ketambe: Nochmal Dschungeltrekking

    19 сентября 2024 г., Индонезия ⋅ ☁️ 26 °C

    8 Uhr gibt es Frühstück, wobei ich dem Koch verklickern will, dass ich das Toast nur mit Tomate und Käse will. Nein, kein Spiegelei drauf (Eier hängen mir nämlich schon zu den Ohren raus). Das trifft auf völliges Unverständnis! Es gibt hier aber auch einen riesigen Obstteller mit Haferflocken und wieder tolle Säfte. Gegen 9 kommt unser Guide Buyang. Wir bekommen noch Leachsocks, das sind Sockenstulpen, die gegen die Blutegel helfen, starten mit unseren voll bepackten Rucksäcken los und erklimmen gleich an der Straße den Dschungelberg. Der Ort Ketambe liegt mitten im Gunung Leuser Nationalpark und so sind wir auch wirklich gleich im dichten Urwald. Das ist mal ein echtes Dschungeltrekking und nicht wie in Bukit Lawang: Dschungel- Spaziergang hinterm Haus. Buyang muss uns ab und an den Weg mit seiner Machete frei schlagen. Den Berg hinauf zu klettern ist schon ziemlich anstrengend, da die Umgebungstemperatur in etwa der Körpertemperatur entspricht, die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist und mit der Rucksack auf dem Rücken auch alles nicht einfacher macht. Immer wieder müssen wir uns an Lianen und Wurzeln festhalten, um nicht abzurutschen. Aber die Urwaldgeräusche, wie das alles übertönende Zirpen der Zirkarden, das Geschrei der über uns in den Bäumen hängenden Affen (die man nicht sieht) lässt jede Anstrengungen verschwinden und ich bin restlos glücklich und erfüllt, wie immer, wenn ich im Urwald bin.
    Nach etwa 4 Stunden kommen wir , ohne anderen Menschen begegnet zu sein, zum Fluss, wo sich das Lager befindet, in dem wir übernachten. Dieses besteht aus ein paar über Pfählen befestigten Plastikplanen, unter denen die Innenwände von 2 oder 3 Zelten stehen. Hier ist noch ein Touristen-Päarchen (Na klar, aus Deutschland 😀) und ansonsten gibt es nur einige wenige Indonesier, die entweder Guides, Köche oder zuständig für Geschirr waschen sind. An dem Fluss etwas verteilt, gibt es noch zwei andere kleine Lager, in denen insgesamt nicht mehr als 10 Touristen sind. Also einfach viel viel besser als in Bukit Lawang, wo man von Touristen quasi umgerannt wurde. Nach einem kleinen Lunch gehen wir nochmal mit Buyang los. Nach etwa einer Stunde entdeckt er die ersten Orang Utans. Es ist eine kleine Familie mit einem Baby. Es ist so wundervoll, sie zu beobachten. Vor allem das Baby, das lustige Kletterversuche macht und Mama das alles liebevoll über sich ergehen lässt. Ab und zu will das Baby zu Papa, aber die Mutter hält es immer wieder davon ab. Wahrscheinlich ist es wie bei den Menschen, dass die Männer schnell von den Kindern genervt sind.😄
    Etwa 1,5 Stunden beobachten wir die drei, bevor sie dann in den Wipfeln verschwinden, wobei sich das Männchen etwa 2 Meter über mir von Ast zu Ast hangelt. Dann gehen wir ins Lager zurück, gehen im Fluss baden um den Dreck und Schweiß abzuwaschen und bekommen Abendessen serviert, das wir auf einer Matte auf dem Boden zu uns nehmen. Wir unterhalten uns noch etwas mit unserem Guide und gehen dann in unser Zelt, wo es nur eine dünne Matte und einen Schlafsack gibt. In dieser Nacht werden wir wohl etwas auf Schlaf verzichten müssen, denn "gemütlich liegen" ist etwas völlig anderes!!
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