• 3 Tage ausgiebig schnorcheln und tauchen

    October 10, 2024 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

    Die erste Nacht läuft ziemlich schlaflos ab, denn das Bett (1,40 breit) ist definitiv zu klein für Micha und mich, Außerdem verheddern wir uns ständig im Moskitonetz, es ist brüllend heiß, da es nur Ventilatoren im Zimmer gibt und Micha wacht morgens auf und stellt fest, dass er sich statt des Bettlakens mit dem Moskitonetz über unserem Bett zugedeckt hat. So bitte ich Daniel und Nate, mich für die nächsten drei Nächte in Ihrem Bungalow aufzunehmen, in dem noch zwei weiteren Betten stehen. Sehr lustig, wenn ich jeden Abend mit meinem "Beischlafutensilien-Täschchen" vor deren Tür stehe.😂 So sind die warmen Nächte ein kleines bisschen besser auszuhalten. Überhaupt ist es so heiß hier, durch die hohe Luftfeuchtigkeit (85%) erscheinen die 36 Grad wie 50 Grad und wir halten es eigentlich nur im Meer oder unter der Dusche aus. Ich weiß gar nicht, wie sich jemand in den Bewertungen zu der Unterkunft darüber beschweren konnte, dass es kein warmes Wasser in der Dusche gibt. (Wofür denn bitteschön warmes Wasser???)
    Tagsüber fahren wir mit einem Boot zu Tauchspots, wo Micha tauchen geht (40 Euro pro Tauchgang incl. Ausrüstung) und Daniel und ich schnorcheln (wir müssen nur jeder 5 Euro dafür bezahlen) gehen. Oh, sind hier viele Schildkröten zu sehen, richtig große und alle Arten von Korallen und wieder Fische in allen Farben. Es ist wie in einem Aquazoo. Es gibt auch kaum Strömung, die guides auf dem Boot passen ständig auf uns auf und alles ist so entspannt und wunderschön!! Auch Micha erzählt, dass er die größte Schildkröte seines Lebens gesehen hat und Muränen und überhaupt eine artenreiche Unterwasserfauna. Das hat sich mehr als gelohnt.
    Am nächsten Tag wollen wir gern wieder schnorcheln, aber Daniel hat sich sehr verbrannt - war ja klar, so wenig Sonnenschutz, wie er aufgetragen hat. So leihen wir uns einen Roller und erkunden ein bisschen die Insel. Damit ist man aber schnell durch, etwa zwanzig Minuten für die eine Richtung und wieder zwanzig Minuten für die andere Richtung und schwupp, schon hat man alles auf der Insel gesehen. Es gibt eigentlich auch nur eine gepflasterte Straße und ansonsten sind wir dann auch schon mal auf Dschungelpfaden unterwegs. Im Hauptort Bunaken-Village nehmen wir ein Getränk zu uns und bummeln am Hafen mit den Verkaufsständen vorbei. Hier ist alles viel teurer als auf dem Festland. Wir schauen auch noch die Unterkunft an, die wir vorher gebucht, aber dann storniert hatten (4 sisters dive resort) und sind seeeehr froh, dass wir das gecancelt haben, eine echte Bruchbude.
    Den folgenden Tag bleiben Nate und Daniel (immer noch mit Sonnenbrand) vor ihrem Bungalow und Micha und ich gehen wieder zum Tauch-/Schnorchelgang. Ich muss auch nicht allein schnorcheln, was ich gar nicht mag, sondern habe Begleitung von einer sehr netten italienischen Touristin. Bei den Tauchern ist noch ein nettes Paar aus Deutschland dabei. Beim zweiten Schnochelgang schwimme ich immer über Micha und seinem Tauch-Guide. Die Sicht ist fantastisch, wir schwimmen immer am Korallenriff an einer Steilwand entlang, an der sich immer wieder Schildkröten verstecken wollen, aber weil sie so groß sind, gelingt ihnen das nicht so gut und ich kann bis auf den Grund, vielleicht 30 Meter sehen. Unglaublich!!
    Micha und der Guide tauchen bei etwa 5 Metern Tiefe. Nach etwa einer Stunde verlassen die anderen beiden Taucher und ihr Guide das Wasser. Als ich Micha und dem Guide das mit Zeichen zu verstehen gebe, zeigen sie mir, dass Michas Tauchcomputer anzeigt, dass sie noch 15 Minuten Dekompression haben. Komisch, ich habe ja keine Ahnung von Tauchen, aber die beiden waren doch nur 5 Meter tief. Nun, mir dauert das zu lange und ich klettere schon mal aufs Boot. Die anderen beiden sehr erfahrenen Taucher und deren Guide sind sehr überrascht, als ich ihnen von den 15 Minuten erzähle, aber wir warten und warten und warten. Nach einer halben Stunde machen wir uns wirklich Gedanken, dass da irgendwas nicht stimmt. Der Bootsführer fängt an, die beiden zu suchen, mir wird es etwas mulmig zumute, vor allem, als sie sich noch darüber lustig machen, dass die Strömung sie vielleicht weggetrieben haben!! Nee, das ist nicht lustig!!!
    Dann taucht endlich Michas Guide auf, aber eben nur sein Guide. Wo ist Micha??? Ich male mir die schlimmsten Horrorszenarien aus, aber dann sagt der Guide, dass Michas Tauchcomputer immer noch Dekompressionszeit anzeigt. Das kann einfach nicht sein!! Da sind sich alle einig. Der Guide ist inzwischen an Bord geklettert, holt sich eine neue Sauerstoffflasche - klar, die ist nach 1,5 Stunden auch mal leer - und springt wieder zu Micha ins Wasser. Nun kommt Micha endlich an die Wasseroberfläche, weil auch er keinen Sauerstoff mehr hat. Oh Mann, was für eine Aufregung, noch Stunden später schlägt mein Herz schneller. Die beiden erfahrenen Taucher erklären Micha, dass Dekompression bei diesen kurzen und nicht tiefen Tauchgängen nicht notwendig sei, sondern nur ein kurzer Safety-Stopp und sein Tauchcomputer wohl nicht mehr funktioniert. (Naja, dann habe ich schon mal eine Geschenkidee für Weihnachten 😀)
    Dann geht es zurück zum Resort, wo Daniel und Nate schon ungeduldig mit dem Mittagessen auf uns warten, das sich durch diese ganze Aufregung zwei Stunden nach hinten verschoben hat.
    Am Nachmittag wären wir doch nochmals gern schnorcheln gegangen, aber Micha ist verständlicherweise erschöpft und ich habe mir meinen Popo trotz 50er Lichtschutfaktor verbrannt. Schade, am Abend sind wir dann traurig, dass wir nicht nochmal im Meer waren und morgen Vormittag Bunaken verlassen müssen. Trotz der fast unerträglichen Hitze hat es uns hier sehr gut gefallen. Für Daniel und Nate war es vielleicht etwas langweilig, denn sie sind nicht so wasser-afine. Wenn man auf die Bunaken möchte, muss man sich schon darauf einstellen, dass man hier die meiste Zeit im Wasser verbringt.
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