• Kalbarri Nationalpark

    31 oktober 2024, Australië ⋅ ☀️ 39 °C

    Ziemlich früh, 7 Uhr, werden wir wach. Das Thermometer zeigt jetzt schon 29 Grad. Das sind Temperaturen hier und jetzt ist noch Frühling. Im Dezember oder Januar dürfte man es hier wahrscheinlich gar nicht aushalten. Wir würden gern draußen frühstücken, aber ich glaube, die dazu gebuchten Campingstühle und Tisch hätten wir uns sparen können, denn sobald die Sonne aufgeht, sind die Fliegenschwärme da. Unvorstellbar, wie viele Fliegen es hier gibt. Die legen auch ein völlig anderes Verhalten an den Tag als europäische Fliegen. Sie fliegen immer in die Augen und Nase und setzen sich gar nicht auf Nahrung oder Müll. Ohne Fliegennetz auf dem Hut ist man hier aufgeschmissen. Also frühstücken wir wieder im Womo und fahren alsbald in den Kalbarri Nationalpark. Hier gibt es zwei Eingänge. Beim ersten, der dem Stellplatz am nächsten liegt, gibt es am Ticketschalter niemanden, der das Ticket kontrollieren will. Nun wir fahren rein und besuchen den ersten Aussichtspunkt. Hier schaut man auf eine Schlucht, durch die sich ein Fluss zieht. An dem Aussichtspunkt ist eine Karte vom Nationalpark. Ah, wir stellen fest, das die Hauptattraktion 40 km entfernt sind. Hier in diesem Teil gibt es nur noch den Hawks Head. Den schauen wir uns aber nicht mehr, sondern fahren weiter zum anderen Eingang des Parks. Dieser Ticketschalter ist besetzt. Normalerweise müsste man hier auch 17 AD bezahlen, aber wir hatten uns den Nationalpark-Pass gekauft, so dass wir auch hier nichts mehr bezahlen müssen. Die Frau am Ticketschalter sagt uns, dass wir keine Wanderungen unternehmen sollen, nur zu den Hauptattraktionen fahren und die kurzen Strecken dahin laufen können. Für alles andere ist es heute zu heiß. Ja, 9 Uhr waren es schon 29 Grad und jetzt 41!! Von der Einfahrt bis zum Skywalk, den ersten Punkt, den wir ansteuern, sind es 26 km. Hier gibt es eine Aussichtsplattform, die über eine Schlucht gebaut wurde. Ein schöner Blick bietet sich uns, es sieht ein bisschen aus wie der Grand Canyon. Ein Stück weiter geht es zum Nature's Window. Dort muss man vom Parkplatz noch etwa 500 Meter gehen. Und 500 Meter bei dieser Hitze können ganz schön anstrengend sein. Überall stehen auch Schilder "Heat kills" und weisen darauf hin, dass hier immer wieder Wanderer an der Hitze gestorben sind. Nur den blöden Fliegen scheint die Hitze nichts auszumachen. Die sind überall hier. Ohne Fliegennetz auf dem Hut wäre es nicht auszuhalten.
    Das Nature's Window ist ein natürliche Durchbruch durch die Felsen, der eben wie ein Fenster aussieht und von dem man auf den Fluss schauen kann. Hübsch sieht das aus!! Der nächste Stopp ist der Z-Bend. Um hier zum Aussichtspunkt zu gelangen, muss man 1,2 km gehen. Boah, ist das in der Hitze anstrengend!!
    Immer wieder treffen wir ein chinesisches Päarchen, das das gleiche Wohnmobil wie wir haben.
    Nun ist genug mit N.P., wir haben keine Lust mehr, es ist einfach zu heiß hier. In den Wintermonaten könnte man hier sicher tolle Wanderungen in die Schlucht, zum Fluss hinunter machen, aber dafür sind wir schon zu spät im Frühling. Wir fahren in die kleine hübsche Stadt Kalbarri und gehen in der dortigen Bucht baden. Das ist eine herrliche Abkühlung. Eigentlich müsste das Wasser hier doch wärmer sein, hat aber eine angenehme Temperatur von vielleicht 23 Grad. Auch hier am Strand gibt es wieder tip top saubere Toiletten und Duschen, davor in den Bäumen sitzen wieder die rosafarbenen Kakadus und veranstalten ein Spektakel mit viel Krach. Dann schauen wir uns noch ein Denkmal an einem Aussichtspunkt an, das einem holländischen Schiff gewidmet ist, das 1712 hier in der Bucht untergegangen ist und von dessen Besatzung man nie wieder etwas gehört hat. Das mit vielen Silbermünzen beladene Schiff ist genau wie zwei weitere vom damaligen Handelsweg abgekommen und das Wrack liegt hier noch vor der Bucht. Mittlerweile ist es verboten, am Wrack zu tauchen. Man vermutet, dass sich Mitglieder der Besatzung retten konnten, denn es wurden Silbermünzen im Landesinneren gefunden, vielleicht wurden sie von den Aborigines aufgenommen und haben sich mit ihnen vermischt. Interessante Geschichte. Schade, dass das nicht weiter erforscht wurde.
    Dann fahren wir ca. 150km weiter zum nächsten kostenlosen Parkplatz, der ziemlich an der Straße liegt und deshalb wohl nicht so eine ruhige Nacht wie die vorherigen verspricht. Mit uns steht noch ein weiteres Wohnmobil da und dann kommen die Chinesen mit dem gleichen Womo wie wir. Da wir sie heute so viele Male getroffen haben, stellen wir uns ihnen vor. Die beiden, Edwin und Cherry kommen aus Singapur und sind auf Anhieb sehr sympathisch. Sie laden uns zu einer Flasche Wein ein und wir sitzen und quatschen bis spät in der Nacht mit ihnen an den hier vorhandenen Tisch und Bänken.
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