• 1500 km zum Wave Rock

    13 de novembro de 2024, Austrália ⋅ ☀️ 31 °C

    Nun müssen wir uns auf den Rückweg in den Süden begeben: 1500 km Fahrt stehen uns bevor. Im Getreidegürtel Australiens liegt der Wave Rock, der im Grunde genommen unser letztes Ziel vor Perth bildet. Die Fahrt teilen wir auf 3 Tage ein und führt über das Outback, weil Micha keine Lust hat, denselben Weg an der Küste zu fahren, den wir auf der Hinfahrt schon hatten. Ich hätte mich lieber für diese Strecke entschieden, auch wenn es 260km Umweg bedeutet, denn landschaftlich hat das mehr zu bieten. Die Fahrt im Outback zieht sich durch wenige Ortschaften, die hauptsächlich von Aborigines bewohnt werden, die hier in den Minen arbeiten. Die Umgebung ist, wie man es vom Outback erwartet: heiß (tagsüber 40 Grad), ziemlich trocken und rote Erde. Zwei Nächte übernachten wir auf "Campingplätzen", wo wir völlig allein sind, bis auf eine Emu-Familie, die wir beim Frühstück beobachten. Wir kommen am Städtchen Cue vorbei, einem Goldgräber-Ort, in dem aber auch schon alles ziemlich verlassen aussieht. Allerdings gibt es hier sogar ein Touristen-Infozentrum für die wenigen sehenswerten Sachen. Ich finde, dass die Menschen auch nicht so freundlich sind, wie wir bisher die Australier kennengelernt haben. Aber bei so viel Einsamkeit wird man vielleicht auch sehr mürrisch. Bei Cue fahren wir noch zur Geisterstadt Big Bell, die in einem Reiseblog sehr ausgelobt wurde, aber sich eigentlich gar nicht lohnt. Diese Stadt war früher ein größerer Goldgräber-Ort, ist aber seit den 50er Jahren verlassen und nun gibt es nur noch ein paar Überreste der ehemaligen Gebäude.
    Die letzten 500km ändert sich die Vegetation. Nun gibt es wieder größere Bäume, alles ist grüner und dann kommen wir in den Wheatbelt, also Getreidegürtel. Hier fahren wir auf schnurgeraden Straßen durch endlose Getreidefelder bis nach Hyden. Einmal muss ich eine Vollbremsung machen, weil Micha glücklicherweise ein rotes Känguru sieht, das unseren Weg kreuzt und das ohne seinen "Stopp-Ruf" wieder auf meiner Liste der "überfahrenen Tiere" gekommen wäre.
    Am Nachmittag des dritten Tages erreichen wir den Wave Rock. Wir übernachten dort auf dem direkt daneben liegenden "richtigen" Campingplatz, der mit 43 AUD ziemlich günstig ist, da der Eintritt von 12 AUD schon enthalten ist. Außerdem müssen wir etwas Wäsche waschen und es ist mal wieder schön, viele Menschen zu sehen😅.
    Der Wave-Rock ist ein Monolith, der auf der einen Seite wie eine Welle geformt ist und dort eine Höhe von 15 Metern hat. Insgesamt ist der Monolith etwa 50 Meter hoch und erstreckt sich wohl über einen Kilometer. Wir besuchen den Felsen direkt nach unserer Ankunft, da das Licht hier am späten Nachmittag am schönsten sein soll. Es ist schon ein beeindruckender Felsen und wir laufen eine ganze Zeitlang darauf herum. Allerdings sind die Fliegen hier in dieser Gegend besonders nervend. Ohne Fliegennetz wäre es nicht auszuhalten. Wenn die Sonne untergeht, sind aber alle Fliegen weg. Nur der Temperaturunterschied zu den letzten Tagen ist hier enorm. Tagsüber sind es "nur" noch 30 Grad und in der Nacht fällt das Thermometer sogar auf 17 Grad. Als wir abends noch draußen sitzen, zieht sich Micha seine wärmste Kleidung, die er mit hat, an. Wenn wir nicht nach Australien noch nach Raja Ampat fliegen würden, würde ich jetzt sagen: Wir bereiten uns schon mal auf Deutschland vor"😅
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