• 2. Teil Raja Ampat

    Nov 25–28, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 31 °C

    Heute geht es auf die Insel Gam, die direkt gegenüber von Kri liegt. Da bleiben wir drei Nächte. Mit Dani haben wir gestern Abend besprochen, dass wir 10 Uhr mit dem Boot hinüber gefahren werden. Wie zu erwarten, kommt er morgens an und erklärt uns, dass es eine halbe Stunde später wird, weil das Boot den Tauchern die zweiten Sauerstoffflaschen bringen muss. Es wird halb 11 und immer noch ist kein Boot in Sicht. Micha ist verärgert, denn bei so viel Warterei hätte er ja noch einmal tauchen gehen können. Wir sitzen vor unserem Bungalow und nichts passiert. Wie immer ist auch niemand von den Angestellten da, den man fragen könnte. 12 Uhr kommt dann mal gemütlich das Boot zurück, dass den Tauchern die Flaschen gebracht hat. Weil ich schon sehr wütend bin, lässt sich schließlich der Bootsfahrer darauf ein, uns zur anderen Unterkunft zu bringen, obwohl er scheinbar Null Ahnung hat, dass das sein Auftrag war. Oh, bin ich froh, hier wegzukommen!!!
    Dann werden wir nach Gam zum Homestay Raja Ampat Blue Sea gebracht. Die Fahrt dauert nur etwa 20 Minuten. Als wir am Steg ankommen, sind wir zunächst geschockt. Hier scheint nichts anderes als eine Unterkunft inmitten der Mangroven zu sein. Zumindest kommt eine junge freundliche Frau oder Mann (nicht richtig zu definieren) uns entgegen, bringt uns zu unserem Bungalow und bittet uns zum Lunch, allerdings spricht sie/er kein Wort Englisch. Aber kein Problem, denn ach diesen vier Tagen bei dem faulen Delvin-Personal werden wir jetzt richtig verwöhnt. Ansonsten scheint hier niemand zu sein, aber an einer Tafel stehen die Namen von den ganzen Gästen, die sich zum jetzigen Zeitpunkt hier aufhalten. Hoffentlich sind diese nur alle auf einem Ausflug!! Damit taucht ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont auf. Das heißt also, man kann nicht die nächsten 3 Tage in einem Bungalow inmitten von Mangroven sitzen!
    Nach dem Lunch starten wir den Versuch, am Steg zu schnorcheln. Allerdings scheitert dieser. Die Strömung ist viel zu stark. Außerdem haben uns einige erzählt, dass es auf der Insel Gam Salzwasserkrokodile geben soll. Hmh, da weiß ich nicht so recht, was besser ist: Strömung oder Krokodil??
    Dann stellen wir fest, dass man hinter der Unterkunft durch die Mangroven auf einem betonierten Weg durchs Dorf laufen kann. Freundliche Menschen begegnen und beäugen uns neugierig. Am hiesigen Strand spielen viele Kinder im Wasser. Es gibt auch zwei, drei kleine Verkaufsstände, wobei das Angebot sich natürlich auf Kekse und ein paar Getränke beschränkt, aber immerhin! Nach einer Stunde haben wir alles gesehen, der betonierte Weg hörte am Ende des Dorfes plötzlich auf und weiter kommt man nicht. Wir gehen zurück und sind ziemlich verzweifelt. Was sollen wir drei Tage hier machen?? Kurz vor Sonnenuntergang kommen dann tatsächlich die anderen Gäste, die wie wir auch gehofft hatten, auf einem Ganztages-Ausflug waren, von dem sie alle enorm begeistert sind. Sie empfehlen uns, dass wir schnell mit Paulus, dem Besitzer des Homestays, sprechen sollen, wenn wir morgen einen Ausflug machen wollen, denn irgendwie scheint er abends dann nicht mehr ansprechbar zu sein, vielleicht weil er Drogen, Alkohol oder sonst etwas nimmt und dann im Rausch nicht mehr so alles wahrnehmen kann.
    So vereinbaren wir mit ihm, dass wir morgen zur Insel Aborek wollen. Der Ausflug ist ziemlich teuer, aber wir können ihn mit anderen Gästen teilen. Ein französisches nettes Ehepaar erzählt uns auch, dass wir wohl sehr gut am Steg schnorcheln können und die Strömung einen nur ins Dorf zieht, aber meistens soll gar keine Strömung sein. Und Krokodile gibt es hier angeblich doch nicht. Na, wir werden sehen!
    Am Abend sitzen wir mit unserem Rum auf dem Steg. Jetzt sind ganz viele Fische hier und über uns strahlt ein klarer Sternenhimmel. Allmählich gefällt es uns hier besser.
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