• Letzter Tag im Paradies

    27 November 2024, Indonesia ⋅ ☁️ 30 °C

    Da heute in Indonesien Wahlen sind, fahren wir erst gegen halb 11 zu unserem Ausflug los. Paulus hat schwarz gefärbte Daumen, denn hier wird mit Fingerabdruck gewählt. Da viele Menschen hier Analphabeten sind, frage ich mich sowieso, ob sie wissen, wen oder was sie da wählen. Dann geht es mit unseren französischen Mädels los. Und so herrscht eine ausgelassene Fröhlichkeit auf dem Boot. Zunächst fahren wir zu Mini-Karstinseln. Dort halten wir und gehen schnorcheln. Allerdings ist die Strömung etwas stark und so entscheidet Paulus, dass wir noch zu einem anderen Schnorchel-Spot fahren. Da ist es wundervoll! Ich glaube, ich habe noch niemals in meinem Leben so schöne Korallen gesehen. Sie sind grün, blau, rot, gelb... Es ist der Wahnsinn!! Paulus macht uns auch wieder auf Fische aufmerksam, die so gut getarnt sind, dass wir sie allein gar nicht sehen können. Dann fahren wir nach Piaynemo. Schon der Weg dahin ist der Hammer! Das Meer ist so ruhig, die wenigen Segelschiffe, die hier liegen, sehen so völlig unrealistisch in dem dunkelblauem Meer aus. Es ist unfassbar!! Dann kommen wir zu den vielen wunderschönen kleinen Karstinseln, die von türkisfarbenem Wasser umgeben sind. Auf einer der Inseln ist ein Aussichtspunkt, von dem man den berümtesten Blick von ganz Raja Ampat hat. Übrigens ist dieses Bild auch auf dem 100.000 Rupien Schein drauf. Viele Treppen führen hinauf und weil wir nun schon seit einiger Zeit keine Berge mehr gelaufen sind, kommen wir schnell aus der Puste. Dafür entschädigt uns die Aussicht. Es ist umwerfend!! Ich denke, dass ist der schönste Blick, den ich je auf Inseln hatte. Eine ganze Weile halten wir uns oben auf, bevor wir wieder den Berg hinab steigen. Unten trinken wir eine Kokosnuss an einen der Stände und fahren dann weiter zu einer kleinen unbewohnten Insel. Hier bekommen wir ein verspäteten Lunch, womit wir gar nicht mehr gerechnet haben. Paulus und der Bootsfahrer stellen uns sogar die Bank aus dem Boot heraus, damit wir gemütlich sitzen können.
    Von der Nachbarinsel, auf der es ein kleines Homestay gibt, kommen ein paar Schnorchler vorbei und so gehen Micha und ich auch nochmal ins Wasser. An einem schönen Riff kann man wieder viele bunte Fische beobachten. Der Tag neigt sich dem Ende zu und so fahren wir langsam Richtung Unterkunft. Auf dem Weg dahin halten wir nach Mantas Ausschau und plötzlich sehen wir eine große Bewegung auf der Wasseroberfläche. Paulus ruft: "Da ist ein Wal". Haben wir das richtig verstanden? Wal?! Ja und tatsächlich: ein Wal mit einem Jungtier schwimmen um uns herum. Wir versuchen sie immer wieder mit dem Boot einzuholen, aber sie bewegen sich ziemlich schnell. Einmal sind die beiden ganz nah neben unserem Boot. Das ist der Wahnsinn! Ich könnte weinen vor Glück!!
    Bestimmt eine halbe Stunde begleiten wir die beiden, bevor es für uns weiter geht. Wir fahren nochmal zwischen kleinen Inseln hindurch, wobei Paulus aus Spaß immer wieder ganz enge Passagen durch Mangroven wählt, dann halten wir nochmal kurz an einem Homestay, wo heute Morgen ein Freund der französischen Mädels hingebracht wurde und wir ihm 'Hallo' sagen. Das scheint auf jeden Fall auch eine sehr schöne Unterkunft zu sein. Wir müssen uns diese unbedingt fürs nächste Mal merken! Und dann geht es zurück. Es ist mittlerweile dunkel, Kuskus-Paula ist leider schon mit ihren Kartoffeln gefüttert worden und wieder im Wald verschwunden, so dass wir uns nicht nochmal von ihr verabschieden können.
    Nach dem Abendessen trinken wir noch das obligatorische Gläschen Rum auf "unserem" Bootssteg und dann gehen wir früh zu Bett. Morgen ist wieder mal frühes Aufstehen angesagt, denn dann kehren wir zurück nach Sorong. Schade!! Wir sind sehr traurig, dass wir diese Paradies verlassen müssen.
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