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  • Day 29

    Auf den Spuren der Zapoteken

    July 9, 2022 in Mexico ⋅ ⛅ 25 °C

    So ich melde mich mal wieder, ich bin jetzt schon einige Tage in Oaxaca und hab einiges gemacht.

    Ich war am Monte Albán, auf dem Weg dahin habe ich einen Portugiesen namens Enrico getroffen, witziger Kerl. Das Gute ist, er konnte sehr gut spanisch was uns einiges erleichtert hat.
    Auf dem Monte Albán lag das Stadtzentrum der Zapotheken, das ist wirklich beeindruckend, die haben den Berggipfel abgetragen und Pyramiden drauf erichtet, also sieht nach ein bisschen Arbeit aus, so ganz ohne Baager.
    Die Aussicht und die Atmosphere da oben ist jedenfalls wirklich super :)

    Desweiteren war ich mit einer ganz coolen Gruppe am Hierve el Agua. Dort sind wir ein bisschen klettern gewesen und danach in einen natürlichen Infinity Pool mit mega Aussicht.

    Das Transportwesen hier ist Chaos, funktioniert aber troztdem irgendwie ganz gut. Ich glaube es beschreibt ganz gut wie die Mexikaner insgesamt unterwegs sind, es gibt keine Fahrpläne sondern du stellst dich einfach auf die entsprechenden Routen und dann kommen Busse oder Colectivos vorbei, die vorne Schilder haben wo es hingeht, die musst du dann einfach anhalten und kannst mitfahren.
    Alle fahren hier mehr oder weniger Kamikaze, also in der Stadt musst du nicht glauben, dass irgendwer anhält wenn du dich auf einen Zebrastreifen begibst.

    Mir persönlich ist hier überall zu viel Verkehr in den Städten, paar Fußgängerzonen und zumindest eine Euro 1 Norm würden nicht schaden, manchmal bleibt dir hier echt der Atem weg.
    Aber gut, dafür ist wahrscheinlich einfach das Geld nicht da, hier deutscher TÜV, dann wären 80% der Autos nicht mehr auf der Straße.

    Was ich hier echt mega finde, ist die lockere, fröhiche Lebensart der Mexikaner, es passiert dir durchaus mal, dass im Bus gesungen wird oder ähnliches, dass ist irgendwie echt locker und cool.

    Womit ich nicht gerechnet habe, ist wie bekannt Deutschland eigentlich ist und das auch durchaus positiv. Um zwei Beispiele zu nennen, ich habe eine junge Mexikanerin in einer Tanzbar getroffen, die auf eigene Faust und Kosten deutsch lernt weil sie es sich zum Ziel gesetzt hat mal in Deutschland zu studieren. Oder eine Australieren, die einfach mal 15 deutsche Städte auswendig kennt, also ich kriege ehrlich gesagt keine 15 australischen Städe aus dem Kopf zusammen.

    Ich habe manchmal das Gefühl, Europa muss leer sein, es ist unglaublich wie viele Europäer man auf Reisen trifft und wo die schon überall waren, es gibt echt ein paar Reisefreaks, die Reisen gefühlt zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben. Zu schaden scheint es jedenfalls nicht, meist treffe ich auf sehr offene, aufgeschossene und auch irgendwie smarte Reisende, da kann man sich dann schon das ein oder andere abgucken.
    Es ist witzig, dass mir das erst in Mexiko auffällt aber wenn man so mit den verschiedenen Nationen ins Gespräch kommt und was sie so für Gedanken haben wird einem immer mehr bewusst, was für ein fucking riesen Potential eigentlich wirklich in Europa steckt.

    Apropro Gespräch, mir wird immer mehr klar, dass ich nicht nur mein Spanisch sondern auch mein Englisch noch deutlich verbessern möchte, ich habe auf der Arbeit zwar sehr viel Englisch gesprochen aber man merkt dann doch, dass einem viele Worte fehlen, die man so im privaten, persönlichen Bereich braucht. Aber gut die Mimik und so ist ja zum Glück international ...

    Was gibt es noch zu erzählen, meine Verdauung ist im Eimer, was langsam echt anstrengend wird weil ich den ganzen Tag unterwegs bin und nur noch sehr wenig leicht verdaulichen Kram esse, also mexikanisches Essen und ich, dass dauert wohl noch was, bis das kompatibel ist aber zumindest bin ich nicht der einzig Betroffene. Ich durchlaufe gerade sozusagen ein ungewolltes Heilfasten.

    Was ich vermisse, ist die Familie, Freunde und das Vereinsleben zu Hause. Außerdem mein Bett, einen Raum wo man einfach mal seinen kram auf Dauer rum liegen lassen kann, Struktur und das sesshafte Leben an sich, also das man sich nicht ständig darum kümmern muss, wo schlafe ich morgen?, wie organisiere ich den Transport dahin? etc, dafür wird man mit vielen spannenden Begegnungen, Abenteuer und super Landschaften belohnt.

    Ich freue mich schon auf San Jose, dass liegt was ruhiger in den Bergen ... und ich bin sehr gespannt wie es wird.
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