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- Day 2
- Monday, August 12, 2024 at 10:37 PM
- 🌙 16 °C
- Altitude: 40 m
PolandAltstadt52°59’59” N 18°36’28” E
Polen: Erstkontakt, Toruń und Pierogi

Polen: Erstkontakt und Pierogi
Nach dem Morgenkaffee am Langen See fuhren wir durch endlose, fast menschenleere Waldgebiete Richtung Frankfurt/Oder. Dann, wie von einem anderen Stern, ein gewaltiges Industrie-Areal, hochmodern, fast futuristisch. Und irgendwo dann auch der Schriftzug: ‚TESLA'. Da war sie, die brandneue Industrieansiedlung, die von vielen Natur-Bewegten vorort so heftig kritisiert wird. Als ahnungsloser Westler geht einem letztlich nur eine Frage durch den Kopf: Woher, wenn nicht von diesem Arbeitgeber, sollen hier in Brandenburg und inmitten dieser Waldeinsamkeit die Arbeitsplätze kommen? Die riesigen, vollen Mitarbeiterparkplätze zeugen von der gewaltigen Zahl der neuen Arbeitsplätze.
Danach die polnische Grenze. Wir konnten Richtung Polen ohne Kontrolle passieren, auf der Gegenseite allerdings ca. 4 Kilometer zumeist LKW-Stau. Die Bundespolizei kontrolliert ganz offensichtlich mit hohem Eifer und genauem Blick. Für die Rückfahrt sollten wir Autobahn-Grenzübergänge dringend vermeiden.
Dann über Poznan nach Toruń. Auch hier in Polen findet man entweder Birken- oder Kiefernwald. Wenn nicht das, dann Mais-Monokulturen, soweit das Auge reicht. Also viel Landwirtschaft. Die Pilz-Saison scheint grandios. Herrliche Pfifferlinge werden längs der Straßen am Waldesrand angeboten, einmal sogar zusammen mit einigen Geweihen, die effektvoll auf der Kühlerhaube präsentiert wurden. 'Die Hörner' ließ ich mir von meiner Gattin 'nicht aufsetzen', wenngleich sie unbedingt dort anhalten wollte.. Demnächst werden wir zugreifen, aber nur bei den Pfifferlingen. Plötzlich, kurz vor Toruń, am Wegesrand eine der seltenen und deshalb berühmten protestantischen Holzkirchen. In diesen erzkatholischen Landen war den Lutheranern der Kirchbau untersagt. War er ihnen ausnahmsweise erlaubt, dann durften sie neben den prachtvollen und für Jahrhunderte gebauten Steinkirchen der Katholiken nur eine kleine, fast ärmlich wirkende Holzkirche errichten, also ein vergängliches Bauwerk. Nach fünfstündiger Fahrt Toruń. Der Campingplatz, recht leer, liegt an der Weichsel. Und über die Weichselbrücke sind wir nach 10 Minuten in der Toruńer Altstadt. Zum Abend ein kurzer Bummel dorthin. Der erste Eindruck: Das Altstadtzentrum, komplett Weltkultur-Erbe, prunkt mit Originalbauten vom Mittelalter bis ins Barock, vor allem aber mit Backstein-Gotik. Anders als in vielen anderen historischen Welt-Erben hat diese Stadt, die immer noch als Geheim-Tipp gilt, Patina. Vieles ist noch nicht auf Hochglanz und historische Prächtigkeit hin renoviert. Das macht wirklich Eindruck. Morgen dazu mehr. Und dann das besondere Polen-Erlebnis: Die Pierogi in einer Pierogarnia, die uns von den Toruńern wärmstens ans Herz gelegt wurde. Pierogi, von unserer in Polen geborenen Haushaltshilfe empfohlen, sind Teigtaschen und gibt es im Ofen gebacken und/oder gedünstet und/oder in Butter geschmort. Gefüllt waren sie mit Black Pudding (=Blutwurst), mit Hähnchen oder Schweineschulter und Kraut und mehr. Das alles … fett, mächtig, riesig portioniert und, wohlwollend formuliert, sehr speziell und einzigartig im Geschmack. Wir streckten bereits früh die Messer und Gabeln und widmeten uns, beide vom Magenverschluss bedroht, dem leckeren polnischen Bier. Pierogi werden wohl ein einzigartig- einmaliges Polen-Erlebnis bleiben. Zurück ging es dann entlang der Weichsel-Promenade. Hier unzählige junge, gut gelaunte Menschen, zumeist Studenten. Dazu einige moderne und zugleich stimmungsvolle Pavillons, auch zwei kleine Party-Schiffe. Hier war die so alte Stadt so richtig jung. Morgen werden wir hier etwas länger verweilen.... und uns jung fühlen ????Read more