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- Dag 13
- fredag 23 augusti 2024 21:54
- ☁️ 22 °C
- Höjd över havet: 83 m
PolenWólka Zerzeńska52°10’41” N 21°8’53” E
Our first Warschau

Gestern Start Richtung Warschau. Die Fahrt über 350 Kilometer führte uns ausschließlich über Landstraßen, zu Beginn in Masuren über schmale Pisten, auf denen der Gegenverkehr durchaus herausfordernd war. Die letzten 150 Kilometer das typisch eintönige polnische Landschaftsbild: Birken- oder Fichtenwälder, alternativ Maisanbau oder Weidewirtschaft, das Land flach wie ein Brett. Aber überall die Wegkreuze und/oder Marienbilder - Symbole eines zumindest in ländlicher Gegend tief katholischen Landes.
Und erwähnenswert, weil das unser gestriges Abendessen rettete: Am Straßenrand käuflich erworbene Pfifferlinge. Köstlich!
Unser Campingplatz liegt 30 Busminuten vom Zentrum Warschaus entfernt, ist klein, sehr sauber und recht ruhig.
Heute Morgen ging es per Bus in die polnische Hauptstadt. Über die Weichsel hinweg bot sich uns die sehenswerte Skyline des modernen Warschau. In den 80ern gab es dort nur einen Skyscraper, nämlich den heutigen Kulturpalast, von dem damals meine polnischen Kollegen zu sagen pflegten: Das einzige Geschenk, das Polen je von der Sowjetunion erhalten hat und je erhalten wird. Genau genommen war es sogar ein Geschenk von Stalin und deshalb mehr als verhasst unter den Polen. Heute ist der Kulturpalast eingerahmt von modernsten und berühmten Hochhäusern. So manche sind von berühmten Architekten, z. B. von dem in Polen geborenen Daniel Libeskind, entworfen. Dieser moderne Part von Warschau bleibt für morgen reserviert.
Dennoch war der erste städtische Warschau-Kontakt heute ein Teil des modernen Warschaus, nämlich das moderne, sehr transparente Universitätshauptgebäude. Ein phantastischer Bau, umgeben von einem ebenso faszinierenden botanischen Garten, der sich in Terrassen bis auf das Dach des Gebäudes erstreckt und herrliche Blicke auf Weichsel und Stadt ermöglicht. Da er in den Touri-Führern nicht allzu oft erwähnt wird, ist der Garten ein schönes, grünes und nicht überlaufenes 'Fleckchen Warschau'.
Danach: ein gemütlicher Bummel Richtung 'Royal Route', die vorbei an Palästen, Kirchen und überlebensgroßen Statuen berühmter Polen Richtung Alt- und Neustadt führt. Besonders interessant: Das Denkmal des polnischen Nationaldichters Adam Mickiewicz. Interessant vor allem deshalb, weil dieser Dichter der Romantik über die polnische Nation zu einer Zeit dichtete, zu der es diese gar nicht gab. Aber welche Epoche konnte nationale Sehnsucht besser in Worte fassen als die der Romantik. Das war ja auch das Ding so manchen deutschen Romantikers.
Vor dem Bummel durch das historische Warschau aber gab es noch eine kurze Stippvisite im historischen Museum, das aktuell eine Foto-Ausstellung über das Warschau vor und nach dem Warschauer Aufstand präsentiert. Die Bilddokumente über die Zerstörungen im 'Jewish District', also dem Warschauer Ghetto, sind verstörend.
Bevor es dann auf den touristischen Pfaden durch Alt- und Neustadt ( 16. Jhdt.) ging, gab es vor dem Museum eine kleine, aber köstliche Stärkung, u.a. mit unserem neuen Lieblingsgetränk Espresso Tonic auf Eis. Dazu frisch zubereitet und sehr innovativ: Polnisch-italienische Brote. Kultur und Esskultur sind eben doch nahe Verwandte, wie das kleine Bistro des Museums überzeugend nachwies!
Die Alt- und die Neustadt haben wir dann gemächlich durchwandert. Es war nicht sehr voll, die Atmosphäre war sommerlich-entspannt. Ein Drehorgel-Spieler lieferte mit alten Melodien und schönem Bariton die passende Begleitmusik. Wir hatten viel Freude auf diesem Spaziergang. U.a. haben wir auch das kleine Restaurant entdeckt, in dem meine polnischen Kollegen und ich 1987 eingekehrt sind.
Zum Schluss führte uns der Weg über die Weichsel hinweg in das oft empfohlene Stadtviertel Praga. Wir waren nicht sehr angetan. Denn es bestand im Wesentlichen aus einem schick renovierten ehemaligen Fabrik-Komplex, in dem früher u.a. Vodka hergestellt wurde und in dem nun die Schickeria bei Sushi und anderen international angesagten Kulinarika ihre Zeit verbringt. Nett anzusehen, aber sehr austauschbar. Allerdings gab es in Praga auch noch einige authentische Spuren des Vorkriegs-Warschau zu betrachten.
Jetzt nach knapp 20 Kilometern Stadtspaziergang sind wir erschöpft, aber sehr zufrieden am WoMo.
Gleich noch ein paar Pierogi und dann Kopfkissen!Läs mer
ResenärWarschau sieht wunderschön und freundlich aus und dein Video ist so gemütlich