• Mit Zwischenstopp zum Conguillio NP

    Oct 12–14 in Chile ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach unserem ersten Mal Wildcampen wollten wir eigentlich direkt weiter zum Conguillío-Nationalpark, der etwas mehr als 2,5 Stunden entfernt lag.

    Auf dem Weg dorthin mussten wir unseren Camper noch tanken und wollten das WLAN der Tankstelle nutzen, um die Eintrittskarten für den Park online zu kaufen. Dabei stellten wir jedoch fest, dass der Park montags geschlossen ist – wie übrigens die meisten Nationalparks in Chile. Good to know! 😅

    Damit mussten wir nicht nur den restlichen Sonntag, sondern auch den Montag neu planen – ursprünglich waren beide Tage für den Park vorgesehen.

    Kurzerhand fuhren wir zu einem Campingplatz in der Nähe des Lago Colico und durften dort für 5 € pro Person unseren Camper abstellen. Auch wenn wir die einzigen Gäste waren, waren wir keineswegs allein: Auf dem Platz liefen Hunde, Hühner, Schafe und ein verfressenes Schwein herum. Nach einem kurzen Abstecher zum See ging es für uns dann auch schon früh ins Bett.

    Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Melipeuco, einem kleinen Bergdorf am Eingang des Conguillío-Nationalparks. Dort füllten wir unsere Vorräte (Essen und Gas) auf und schauten uns die Truful-Truful-Wasserfälle in der Nähe an. Den Rest des Tages verbrachten wir auf einem gepflegten Campingplatz, spielten Karten und kochten zu Abend.

    Am darauffolgenden Morgen konnte es dann endlich losgehen – rein in den Nationalpark! An diesem Tag kamen gerade einmal 50 von 550 Besucher– ein deutliches Zeichen dafür, dass wir noch in der absoluten Nebensaison unterwegs waren.

    Bei bestem Wetter fuhren wir mit dem Camper bis zum Fuß des erloschenen Vulkans Sierra Nevada. Ein freundliches chilenisches Pärchen ermutigte uns, die Strecke trotz der Warnschilder mit unserem Camper zu fahren. Offiziell ist der hintere Teil des Parks nur mit Allradfahrzeugen befahrbar, aber da es die letzten Tage kaum geregnet hatte, waren die Schotterpisten (mit ein paar Ausnahmen) in einem „gutem“ Zustand.

    Unsere erste Wanderung führte uns auf den Sierra Nevada, ein erloschener Vulkan - der gemeinsam mit dem Llaima Vulkan (immer noch aktiv) das Erscheinungsbild des Parks prägt. Nach etwas mehr als der halben Strecke entschieden wir uns umzudrehen, da Schnee und Eis zunehmend dichter wurden und man für den finalen Aufstieg Kletterausrüstung benötigt. Bis dahin wurden wir aber mit einem fantastischen Blick auf die endlosen Araukarienwälder und den türkisblauen Lago Conguillío belohnt. Einige dieser Bäume sind mehr als 1000 Jahre alt.

    Zurück am Camper fuhren wir anschließend auf die andere Seite des Parks und spazierten zum Lava-Strand des Conguillío-Sees. Aufgrund früherer Vulkanausbrüche des Llaima-Vulkans findet man dort schwarze Strände, bizarre Felsformationen und riesige Lavabrocken. Die Kombination aus klaren Bergseen, uralten Wäldern, Vulkanen, Lavafeldern und schneebedeckten Gipfeln macht diese Landschaft absolut einzigartig – fast surreal.

    Nach einer weiteren kurzen Wanderung um einen kleineren See und durch Lavafelder verließen wir schließlich den Park und fuhren weiter nach Pucón, wo wir übernachteten.
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