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  • Day 5

    Adventure pur

    June 13, 2019 in Sweden ⋅ ☁️ 8 °C

    Ich wusste schon, was heute Morgen auf mich zukommt. Als Camper beschäftigt Frau sich ausführlich mit dem Wetterbericht.
    Regen und richtig viel davon, war angesagt. Ich hatte am Abend vorher noch überlegt, alles abzubauen und im Auto zu schlafen, aber nö, ich hatte den Platz bezahlt und wollte es gemütlich. Ich habe dann nur alles soweit weggepackt, dass nur noch das Zelt und dessen Inhalt, Isomatte und Schlafsack einzuräumen waren.
    Und natürlich hat es geregt, zwar nicht so heftig, wie angedroht, so dass ich beim Abbau nicht ganz so nass geworden bin.
    Ohne Frühstück bin ich erstmal gestartet, in der Hoffnung, dass der Regen aufhört und ich ein gemütliches Plätzchen zum Frühstücken finden.
    Und davon gibt es hier jede Menge. Gegen zehn hat der Regen eine Pause eingelegte und ich meinen Platz hoch über einem rauschenden Fluss mit Picknickbank gefunden. Ich hätte da glatt bleiben können, aber es war viel zu früh, um sich einen Platz für die Nacht zu suchen. Ich wollte den Regentag zum Fahren Richtung Norden nutzen.
    Und auf meinem Weg, irgendwo im nirgendwo, steht er plötzlich auf der Straße.... ein Elch. Ich erstmal gebremst und er.....
    trottet ganz gemütlich auf die andere Straßenseite und verschwindet im Dickicht. Was für ein toller Anblick. Ich war natürlich viel zu langsam mit dem Handy, die Kamera war überhaupt nicht griffbereit.
    Nach etlichen Kilometern haben ich dann noch einen perfekten Platz zum Übernachten gefunden. Oft sind das Privatgrundstück und die Eigentümer lassen das Campen zu, reglementieren es aber, da viele Touri‘s das Jedermannsrecht für sich auslegen und das oft nicht so, wie es mal gedacht war. An diesem traumhaften Platz hat der Eigentümer eine klare Botschaft hinterlassen „Only one days camp“ und deinen Müll sollst du mitnehmen.
    Es gab eine Feuerstelle und es lag sogar Holz da. Perfekt 👌. Und ich habe mich wie Bolle gefreut, dass ich das Feuer anbekommen habe, da das Holz durch den Regen doch recht feucht war.
    Es war urig, ich hab den Rest Glühwein getrunken und einen Weißwein zum Glühwein gemacht, Fotos sortiert, meinen Reisebericht geschriebene, auf’s Wasser gestarrt. Gegen Mitternacht ging mein Feuer langsam aus, es war aber noch richtig hell, da verliert man das Zeitgefühl.
    Mein Zelt habe ich dann aufgebaut und mich in den Schlafsack verkrochen. Ohne Schiss, was sollte auch passieren, es wurde ja nicht mal dunkel. Das ist nur unser Kopf, der Ängste produziert.
    Ich habe herrlich geschlafen in meiner ersten Wildcampnacht ganz allein. Es gab nur ein Völkchen, das sehr angriffslustig war, die Mücken. Aber dieser Platz war jeden Mückenstich wert 😊.
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